NOCH-Außenminister Guido Westerwelle eröffnet Millionen-Schau in Peking: FALL MERKEL-&-WESTERWELLE - in KUNST-Freiheits-Fragen
Die erste Ausstellung im neuen Chinesischen Nationalmuseum wird von Deutschland bestritten. Von Außenminister Guido Westerwelle wurde die Millionen-Schau in Peking eröffnet. Sie spekuliert auf das Zauberwort „Aufklärung“. http://www.kunstderaufklaerung.de/ - Doch Peking versteht darunter etwas ganz anderes“, meinte die FAZ.
WESTERWELLE & Freiheit der KUNST - wenig Einsatz dafür in BRD!
Das Auswärtige Amt ließ sich das Projekt ca. zehn Millionen Euro kosten, „mehr als jede andere deutsche Kulturpräsentation im Ausland bisher“ – so Mark SIEMONS (FAZ v.1.4.11). Der umstrittene Noch-Außenminister Guido WESTERWELLE (FDP) eröffnete die Schau persönlich und sagte: „Die Ausstellung ist weder laut noch plakativ. Daraus aber den Schluss zu ziehen, sie wäre unpolitisch, geht fehl“. GW behauptete auch: „Die Freiheit der Kunst ist die schönste Tochter der Freiheit.“ Die Freiheit der Kunst sei auch Gradmesser für die Menschlichkeit einer Gesellschaft. FAZ: „Sollte die Kultur da nicht auf exemplarisch originäre Weise die tieferen Antriebe des Westens sichtbar machen können (…) universalen Geltung von Demokratie und Menschenrechten (…)?“ WESTERWELE interviewte ich Ende Mai 09 in Gießen zum Problem der Verweigerung der CDU/CSU-&-SPD-Regierung, KULTUR als Staatsziel in die Verfassung aufzunehmen: die GRÜNEN enthielten sich damals bei Abstimmungen. In den Medien liest man bis heute so gut wie nichts mehr vom Vorhaben STAATSZIEL ins GG. KULTUR gehört als STAATSZIEL in die Verfassung, forderte ich: Wir brauchen ein Grundgesetz (GG), dem der Satz zugefügt wird: „Der Staat schützt und fördert die KULTUR“! Die BRD-Verfassung muss KUNST-&-Kulturschaffende vor Eingriffen des Staates in ihre Freiheitsrechte bewahren: siehe GG Artikel 5 Absatz 3, der der KUNSTFREIHEIT den höchsten Rang und die höchste Würde zugesteht – schrankenlos: „KUNST ist frei“ …
(WESTERWELLE & Freiheit der KUNST - wenig Einsatz dafür in BRD! Werner Hahn (wernerhahn) FAZ 2.4.11 ebenda.)
Zum Thema Staatsziel KULTUR veröffentlichte ich in 3 Plattformen (Blogs) diverse ARTIKEL:
Zur KRISE der Kunst-FREIHEIT (2. Teil): Geschäftsmodell Kunst in der Sackgasse – ungeheuere Blamage der Bundesregierung
http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
BRD als KULTUR-Nation? Schwarz-Gelb sind für Staatsziel KULTUR im Grundgesetz
http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
EUROPA-Wahl & FDP-„Freiheitstruck“: WESTERWELLE will KULTUR als STAATSZIEL durchsetzen
http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
FDP-Truck zur EUROPA-Wahl in Gießen: WESTERWELLE fordert, KULTUR als STAATSZIEL ins GRUNDGESETZ aufzunehmen
http://www.myheimat.de/gladenbach/politik/fdp-truc...
KULTUR-Nation Bundesrepublik? Koalitions-Parteien wollen Staatsziel KULTUR
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/21...
WESTERWELLE bei Kandidaten/Abgeordneten-watch(ing):
3. Dr. Guido Westerwelle (FDP) zum Thema Bildung und Kultur
Sehr geehrter Herr HAHN,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 2. September 2009 und für Ihr Interesse.
Unseres Erachtens benötigt Kultur eine starke Vertretung innerhalb des Bundeskabinetts, gegenüber der Öffentlichkeit und der europäischen Ebene. Daher plädieren wir dafür, dass die Zuständigkeit für Kultur und Medien aufgewertet wird und künftig Kabinettsrang erhält.
Kultur muss als Staatsziel ins Grundgesetz, weil Kunst und Kultur die Grundlagen einer Gesellschaft für die Verständigung untereinander und die Quelle von Identität und Kreativität sind. Es ist nicht ersichtlich, warum die materiellen Grundlagen des menschlichen Daseins als Staatsziel unter einem besonderen Schutz stehen sollen, die Kultur als ideelle Lebensgrundlage des Menschen jedoch nicht. Deutschland ist eine Kulturnation. Eine Kulturnation sollte sich in ihrer eigenen Verfassung dazu bekennen, dass sie es ist.
Nochmals vielen Dank für Ihre Zuschrift. ich setze auf Ihre Unterstützung für unseren Kurs. Ihnen persönlich alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Guido Westerwelle, MdB
QUELLE: http://www.abgeordnetenwatch.de/index.php?cmd=223&...
EBENDA
1. Bernd Neumann (CDU) zum Thema Bildung und Kultur
Sehr geehrter Herr HAHN,
ich war und bin ein Befürworter des Staatsziels Kultur. Dazu stehe ich öffentlich, selbst, wenn die Mehrheit meiner Fraktion dem noch nicht zugestimmt hat. Ich halte es grundsätzlich für klug, das Staatsziel Kultur im Grundgesetz zu verankern. Gleichwohl ist mir bewusst, dass durch die Aufnahme dieses Staatsziels nicht, wie vielleicht manch einer annehmen mag, der finanzielle Segen über die Kulturlandschaft Deutschland hereinbrechen wird. Ich habe mich während der letzen vier Jahre ohnehin so verhalten, als existiere das Staatsziel bereits. Meiner Meinung nach wäre die Einführung des Staatsziels Kultur aber ein wichtiges Signal, um auf die generelle Bedeutung von Kultur aufmerksam zu machen. Denn Kultur ist mehr als ein Ressortbereich. Kultur macht unsere Identität aus. Kultur ist übergeordneter als die einzelnen Fachbereiche wie Entwicklungs-, Innen-, Wirtschafts- oder Finanzpolitik. Denn: Kulturpolitik berührt die Grundlagen unseres Zusammenlebens. Sich dazu zu bekennen, bedeutet auch, die Leistung der Kulturschaffenden anzuerkennen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb ich mich weiterhin für diese Forderung engagieren werde. Manche Dinge brauchen eben Zeit. Die Gefahr der Überfrachtung des Grundgesetzes durch weitere Staatsziele wie Sport oder Nachhaltigkeit sehe ich ebenfalls und lehne diese Ausweitung deshalb ab. Wenn die anderen potentiellen Koalitionspartner sich dem Staatsziel Kultur verschreiben, wird die CDU sich sicherlich nicht dagegenstellen. Und auch in Teilen der CSU/CDU gibt es durchaus Sympathien für die Aufnahme der Kultur ins Grundgesetz.
In meiner Kulturpolitik wird das Urheberrecht weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen. Zudem wird ein Entwurf für ein neues Archivgesetz eingebracht. Unter anderem geht es dabei um die Archivierung von Kinofilmen. Auch die Filmförderung wird eines der zentralen Themen der Zukunft sein. Im Filmbereich muss die Zielsetzung einer flächendeckenden Digitalisierung der Kinos, insbesondere auf dem Lande, umgesetzt werden. Ein großes Projekt, besonders auch unter finanziellen Gesichtspunkten. Vieles von dem, was bereits angesprochen wurde, wird weiter fortgeführt. Kulturelle Bildung, die großen Projekte wie Museumsinsel, Freiheits- und Einheitsdenkmal werden weiterhin wichtige Bestandteile der Arbeit des BKM sein. Ein herausragendes Projekt wird zudem die Ausgestaltung des Humboldtforums sein. Im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft müssen nun konkrete Programme entwickelt werden. Das Netz für Kinder (frag- FINN) soll weiter ausgebaut werden, die Vergabe des Computerspielpreises muss weiterentwickelt werden, und zusammen mit den Ländern gilt es nun, die Deutsche Digitale Bibliothek zu gestalten. Das Gedenkstättenkonzept muss umgesetzt werden und die Dokumentationsstätte Flucht und Vertreibung muss sich etablieren. Auch werden wir uns der Frage nach der Zukunft der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) annehmen. In diesem Zusammenhang wird eine Expertengruppe tagen, um das weitere Vorgehen festzulegen. Kulturpolitik ist häufig eine Fortschreibung dessen, was bereits ins Rollen gebracht wurde. Natürlich wird es auch neue Themen geben. Im Medienbereich wird sich zukünftig Vieles um das Thema Pressefusion und crossmediale Medien drehen. Die bisherigen Regelungen sind teilweise sehr unbefriedigend und nicht mehr zeitgemäß. Es kann nicht sein, dass wir deutschen Unternehmen Fusionen verbieten und gleichzeitig internationalen Finanzholdings Aufkäufe gestatten, wie es im Fall ProSiebenSat.1 geschehen ist. Hier müssen dringend Lösungen gefunden werden, die der Globalisierung wie auch der besonderen deutschen Situation Rechnung tragen. Und nicht zuletzt werden wir vor der Herausforderung stehen, dass die im Zuge der Finanzkrise von der Bundesregierung gemachten Schulden zurückgezahlt werden müssen. Hier gilt es zu verhindern, dass nicht das, was wir in den letzten vier Jahren auch in finanzieller Hinsicht erreicht haben, konterkariert wird.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Neumann, MdB
AUCH die SPD a.a. Ort:
4. Sören Bartol (SPD) zum Thema Bildung und Kultur
Sehr geehrter Herr HAHN,
ja, die SPD wird sich für die Verankerung von Kultur als Staatsziel im Grundgesetz einsetzen und dafür in der nächsten Legislaturperiode einen entsprechenden Gesetzesvorschlag einbringen. Kultur als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern, wie vom SPD-Bundesparteitag und der SPD-Bundestagsfraktion beschlossen, konnte in der Großen Koalition mit dem Koalitionspartner CDU/CSU leider nicht umgesetzt werden. Kultur ist Ländersache, aber in meinem Wahlkreis unterstütze ich kulturelle Projekte wo ich kann - mit meiner Arbeit im Kreistag, im Rahmen des Bund-Länder Programms Soziale Stadt und indem ich versuche, soziokulturellen Initiativen die Kontakte und Ansprechpartner zu vermitteln, die sie zur Verwirklichung ihrer Projekte brauchen.
1. Sind sie dafür, dass man ein eigenes Bundeskultur-Ministerium schafft?
Das von der Bundesregierung unter Gerhard Schröder 1998 neu geschaffene Amt eines Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) hat sich bewährt und etabliert. Damit wurden der Anstoß und der Aufbruch für eine bundesweit und international wahrnehmbare Kultur- und Medienpolitik gegeben. Damit verbunden war die Schaffung eines eigenständigen parlamentarischen Ausschusses für Kultur und Medien in Verbindung mit dem auf Initiative der SPD etablierten Unterausschusses Neue Medien.
Das Amt des BKM stieß in den vergangenen zehn Jahren auf große Anerkennung und Wahrnehmung in der Kultur- und Medienszene und vertrat erfolgreich kultur- und medienpolitische Interessen Deutschlands auch auf nationaler Ebene. Der BKM soll Impulsgeber, Ansprechpartner und Interessenvertreter der Kultur wie auch der Medien in Deutschland und Europa sein.
Die SPD wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass auf Bundesebene eine verantwortliche, transparente, aktivierende und nachhaltig gestaltende Kultur- und Medienpolitik des Bundes umgesetzt werden kann. Deshalb sollte darin auch der gesamte Bereich der kulturellen Bildung und der neuen Medien- und Kommunikationstechnologien eingebunden sein, die bisher in unterschiedlichen Ressorts der Bundesregierung angesiedelt sind. Aus kultur- und medienpolitischer Sicht ergeben sich aus dieser Erweiterung des Aufgabenspektrums Argumente für die Gründung eines eigenen Ministeriums bzw. - bliebe der Beauftragte für Kultur und Medien beim Bundeskanzler angesiedelt - für den Rang eines Bundesministers. Jedoch wissen wir, dass der Zuschnitt des Kabinetts und der jeweiligen institutionellen Zuständigkeiten zwischen den einzelnen Ressorts immer auch weiteren Kriterien unterliegen.
Siehe auch:
Bundestagswahl 2009 & Abgeordnetenwatch.de: Ist ABGEORDNETEN-„Watching“ BLÖD? http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
In der
Süddeutschen Zeitung
äußerte ich unverhohlen meinen Ärger und Unwillen:
Kunst in der BRD - Die Verfassung der Kunst
So titelte die SZ am 01.05.2009, Gustav SEIBT:
„Bild dir deine Meinung: Der Berliner Gropius-Bau zeigt die Ausstellung "60 Jahre - 60 Werke" - Ostkunst darf aber erst nach der Wende mit rein. (…)“
http://www.sueddeutsche.de/kultur/kunst-in-der-brd...
Meine KRITIK ebenda:
(1) KOMMENTAR wh wernerhahn schreibt 5.5.09
Deutsche Selbstbeweihräucherung: SKANDALschau mit Kunst-MARKT- & STAATs-Kunst
DANK der SZ für die Bilderstrecke „Ästhetischer Kindergeburtstag“. Die Bilanz-Schau der BRD-Kunst „60 Jahre, 60 Werke“ zeige MACHT & Geschmack einiger „altgedienter Strippenzieher“, die „von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, das Strippenziehen aber trotzdem nicht lassen können“, kritisierte dradio die SKANDAL-Schau. C. PROBST meinte am 28.04. a.a.O. man vertrete eine „historisch-nationalistische Idee“. Die beteiligten Künstler würden „als Staatskünstler herhalten, als Flaggenträger der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte“. Die SKANDAL-Schau als „Kulisse deutscher Selbstbeweihräucherung“ mit „wilhelminischer Repräsentationswucht“ lasse tief blicken in die „geheimen Machtfantasien mancher deutscher Strippenzieher“. Und: „Das Publikum sollte solche Machwerke von Ausstellungen tunlichst meiden“, rät dradio. Die SZ-Bilderstrecke sehen reicht.
Der TAGESSPIEGEL sieht die „fragwürdige Jubelausstellung“ richtig so: In Berlin werde „Trennung zwischen Ost und West erneut zelebriert“. Künstlerische Errungenschaften auf der Basis des GG Artikel 5, Abs. 3 als „Hommage an die Kunstfreiheitsgarantie“ zu feiern und DDR-Kunst auszublenden, ist tatsächlich ein SKANDAL. SMERLINGs Haltung wird zu Recht als „bornierte Haltung“ kritisiert! Frau MERKEL sagte in ihrer Eröffnungs-Rede: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." Sie fügte als Kanzlerin (subjektiv-fehlerhaft) hinzu: „Und das war die Grundlage dafür, dass die Kunst entstehen konnte, die hier gezeigt wird.“ Es geht aber um eine durch Kunst-MARKT-STEUERUNG und STAATs-Gelder subventionierte (angebliche) „Parade von Spitzenwerken“ (P. IDEN); vgl. SZ-Bilderstrecke.
Zu DIEKMANN als Kurator und BILD sowie den 60 STAATs-Künstlern der BRD (ohne DDR-Kunst) und der Kunstfreiheitsgarantie (GG Art. 5 Abs. 3) siehe den ZEIT-Online Artikel: „60 Jahre BRD-STAATs-Künstler, KUNSTFREIHEITs-Garantie und Kunst-MARKT-Führer“ sowie „Zur 60-Jahre/Werke-SKANDAL-Ausstellung (Gropiusbau): Kunst-MARKT & Kultur-STAAT“. Kurator SCHMERLING, der Finanzier RWE sowie die „BILD“-Zeitung“ (= Medienpartner) fand und 100.000 Euro vom Staat bekam, ist zu Recht für den AUSSCHLUSS der OST-Kunst angegriffen worden. Die Kanzlerin sollte wissen, dass es in BRD & DDR auch Persönlichkeiten gab und gibt, die die deutsche Kunst- und Kulturlandschaft entschieden mitpräg(t)en, aber nicht KUNST-MARKT- und STAATS-Künstler sind. Die als Unabhängige Großes leisten.
(2) KOMMENTAR wh wernerhahn schreibt 14.5.09
Berliner Podiumsdiskussion mit hochstapelnden Wichtigtuern
Auch Kunst-Akademie-Präsident STAECK protestiert: Zur SKANDAL-Ausstellung „60 Jahre – 60 Werke“ ist er noch „dabei, einen Aufruf zu entwickeln". Dass die PRIVAT-Schau ein „nationaler Kanon" sein will, sei "eine Frechheit“: „Dazu werden wir nicht schweigen". Besonders ärgerlich sei die „Behauptung, Kunst könne nur unter dem Schutz des Artikel 5 unseres Grundgesetzes in Deutschland entstanden sein“. Es sei „einfach unmöglich, diese Behauptung aufrechtzuerhalten“. Und: „Erstaunlich ist, dass doch sehr seriöse Kuratoren auch offenbar diese These mit geprägt haben“, wundert sich der Akademiepräsident. Viele Kunst ist ja „gerade im Widerstand in Unfreiheit entstanden“ hebt STAECK hervor und beurteilte die Schau als „Geschichtsklitterung mit pseudostaatlichem Anstrich“ (dradio.de). Dass die KUNST auch im Westen „in Unfreiheit“ wegen des staatlich geförderten WEST-Kunstmarkt-Systems entstehen musste - bei Unabhängigen in Abhängigkeit von Galeristen, Kunsthandel, Sammlern; documenta-Druck -, erwähnt der Präsident nicht. Wird die „Kunst & Recht - Ost & West"-PODIUMS-Diskussion am 15.5. im Gropius-Bau (Kino) mit BEAUCAMP, BROCK, MÖSSINGER, TANNERT und IDEN Streit schlichten können? Die SZ wird wohl kritisch über diesen EVENT berichten!?
(3) KOMMENTAR wh wernerhahn schreibt 14.5.09
Mangelhafte Kulturpolitik: Fall KULTUR-als-STAATSZIEL-Verweigerung
In den Medien (Feuilleton, KULTUR-Seiten) liest man nichts von dieser negativen Entscheidung, die fatale Folgen hat: Der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages hat sich mit den Stimmen der großen Koalition DAGEGEN ausgesprochen, die KULTUR als STAATSZIEL ins GRUNDGESETZ aufzunehmen. FDP und LINKE stimmten dafür, die GRÜNEN enthielten sich. Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ hatte empfohlen, das Grundgesetz um einen Artikel 20b zu ergänzen, der folgenden Wortlaut haben sollte: „Der Staat schützt und fördert die Kultur.“ Früher unterstützten Politiker aller Fraktionen das Vorhaben lautstark. Nun hat der Bundestags-Rechtsausschuss das löbliche Vorhaben scheitern lassen. Gemeinsam hoffte man, die Klausel, die keinerlei direkte Vorteile für die Förderung der Künste brächte, könne wenigstens als Auslegungshilfe für Gerichte und Verwaltungen dienen und so gleichsam indirekt das Gewicht der Kultur in der Konkurrenz mit anderen Interessen stärken. Im WEB ist der Artikel „EVOLUTION der KULTUR-POLITIK am Ende? – KULTUR: kein Staatsziel“ zu lesen (ZEIT Online). Ich forderte: KULTUR gehört als STAATSZIEL in die Verfassung! Die äußerst negativen Erfahrungen mit der documenta-Institution (siehe zum „Fall documenta“ NJW (HUFEN); Macht der d-Macher, Untätigkeit von Gerichten – vgl. 4 Bücher von mir hierzu) stützen meine Forderung. Auch die Berliner 60-Jahre/Werke-SKANDAL-Schau - ein Trauerspiel für unabhängige Kulturschaffende - macht dies deutlich.
Da alle Berichterstatter im Ausschuss für ein „Staatsziel Kultur“ waren, schien die Empfehlung an den Bundestag sehr wahrscheinlich. Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ hatte sich in ihrem Zwischenbericht „Kultur als Staatsziel" für ein solches Vorhaben ausgesprochen. Die Bundestagsfraktion der FDP hatte einen Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) vorgelegt. Dieser bezieht sich wortgenau auf die Empfehlung der Enquetekommission. Da der Kulturausschuss dem Deutschen Bundestag das Staatsziel Kultur nun nicht empfohlen hat, wird wohl der Bundestag nicht mehr in dieser Legislaturperiode eine endgültige Entscheidung darüber treffen. Vgl. WEB zu Ausschüssen, Berichterstattern etc. zum Fall KULTUR-als-STAATSZIEL-Verweigerung: http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2009/241337...
(4) KOMMENTAR wh wernerhahn schreibt 03.6.09
S. GOHR: Kurator der SKANDAL-Schau „60 Jahre /60 Werke" - beleidigt
"Rheinisch borniert" und "Blödsinn allererster Ordnung", nennt es ein ehemaliger Akademie-Präsident, nur Werke aus dem Geltungsbereich des Grundgesetzes zu zeigen. Und der Kritiker der "Zeit" schreit förmlich am Ende seiner Auslassungen: Zeigt uns endlich diese Werke! Mir ist nicht genau bekannt, seit wann er die Kunstaktivitäten in Deutschland beobachtet und kommentiert. Offensichtlich erst seit kurzem und nicht vollständig informiert, sonst wäre eine solche Forderung nicht zu verstehen. GOHR fragt sich: „Warum immer wieder dieser politische Nebenkriegsschauplatz? Warum sind die Werke von Künstlern, die in eine menschenverachtende Diktatur verstrickt waren oder ihr aktiv gedient haben oder als Alibi von Nutzen waren, so wichtig?“ Der Kurator der Skandal-Ausstellung mutmaßt, dass „die Sehnsucht nach der DDR-Kunst begründet sein mag (…) in den wachsenden Ressentiments gegen die Bundesrepublik“. Er fragt: „Gehört die ‚DDR-Kunst’ nicht eher in ein historisches Museum als in ein Kunstmuseum?
(5) KOMENTAR wh wernerhahn schreibt 03.6.09
Gegenrede: GOHRs an die Kritiker im Kunststreit überzeugt nicht!
Kunstlenker Siegfried GOHR scheint überzeugt zu sein, dass die Kuratoren das BESTE der „KUNST“ zur Ausstellung "60 Jahre/60 Werke" in Berlin ausgelesen hätten. Ein „KANON“ mit „Weltgeltung“ würde die (privat selektierte) „Übersicht der Kunst der Bundesrepublik bieten - der Bundesrepublik“. Die DEUTSCHEN - unterstellt der Autor - könnten „die Utopie, die im Ästhetischen steckt, nicht wahrnehmen und ebenso wenig die Freiheit und das Selbstbewusstsein, welches damit verbunden ist“. Dass die Kunst-Auslese der privaten staatlich subventionierten Macher einseitig und KUNST-MARKT-bestimmt ist (und unabhängige gute Künstler ausschließt) sowie als „staatstragend“ ausgegeben wird (mit MERKEL-Unterstützung), will GOHR nicht sehen. Die GOHR-Schau ist von mir als privater Angriff auf die Kunstfreiheitsgarantie (Art. 5 Abs. 3) und das Willkürverbot (Art. 3 GG) interpretiert worden. MERKEL schweigt zu 60x60-Vorwürfen und auch zum „Staatsziel KULTUR“ für die Verfassung der BRD, das CDU/CSU & SPD gerade blockiert haben.
(6) KOMMENTAR wh wernerhahn schreibt 08.6.09
Kunstkritiker BEAUCAMP: Kunstbetriebler & Lobbyisten irren als "Höflinge"
„In Berlin feiert die Kunst ein trauriges Jubiläum“, konstatiert Eduard BEAUCAMP in „KUNSTSTÜCKE“ (FAZ v. 05.06.09, S 33). „Netzwerker“ mit ihren „verzweigten Einflüssen bis in die auswärtige Kulturpolitik“ hätten „erfolgreich verhindern“ können, dass Kunst aus der DDR Beachtung findet. Die westliche KUNSTFREIHEIT „bedarf dringend der Überprüfung“ mahnt E.B.: „Auch im Kunstbereich hat sich manches verzerrt. Wie frei und chancengleich ist die Kunst noch in einem freien Land? In der Epoche des fast totalen Markts sind der Erfolg und die Qualität, die Preise und die Bedeutungen auseinandergefallen. Erfolg und Freiheit sind heute eine Frage der Vernetzung, für die der Kreis der Berliner Veranstalter ein gutes Beispiel abgibt. Unter diesen Netzwerkern sind Kunstunternehmer, die privaten Sammlungen und Stiftungen aufgebaut oder im Dienst einer Bank, die Kunst zu Werbe- und Geldanlage-Zwecken nutzt, gearbeitet haben. Sie stehen Galerien und ihren Künstlerclans hilfreich mit Wort und Tat zur Seite, sie umschwärmen beratend Großsammler und sonnen sich wie Höflinge in ihrem Glanz.“ Das FAZIT des Kunstkritikers im BRD(West)-DDR(Ost)-Kunststreit: „Die Kunst der DDR wird zu Unrecht geschnitten.“ E.B. vermisst „souveräne Autoritäten“ - wie Werner SCHMALENBACH, Werner HOFMANN oder Dieter HONISCH.
BEAUCAMP wirft „modernen Künstlern“ (pauschal) vor, dass sie sich im „Zeitalter der Avantgarden gebärdeten (…) als Rebellen, Anarchisten, radikale Weltverbesserer, als Ideologen, Autokraten und Absolutisten und in der Aufbruchszeit auch als Vordenker und Zuarbeiter der Jahrhundertdiktaturen“. Die KünstlerInnen hätten aber HITLER, „der seinen Hass auf die Moderne früh genug herausbrüllte“, nicht erlegen. Als aufreizend, taktlos und beleidigend interpretiert E.B. insbesondere, dass die heftig attackierten Berliner Skandal-Macher den „Alleinvertretungsanspruch und die Kaltekriegsthese“ durchsetzten: sie behaupteten, die „irrelevante Kunst aus der DDR“ gehöre „nur ins historische Museum“. DDR-Kunst sei aber „vielfach spannender als die satte, selbstgefällige, innovationsarme und marktkonforme Produktion der letzten Jahrzehnte im Westen. Der Katalog zur Schau „60 Jahre / 60 Werke" zum Geburtstag der Bundesrepublik stelle Kunst aus der DDR abfällig als „ein ästhetischer Zoo“ dar, die bald „verdunste“. Sie „sei nicht gleichrangig und dürfe nicht nachträglich rehabilitiert werden“ behaupteten die moralisierenden „Netzwerker“ aus „rheinischen Nostalgievereinen“.
ANMERKUNG
Siehe FALL (causa) MERKEL-&-WESTERWELLE: In KUNST-Freiheits-Fragen DESASTRÖS; „STAATSziel Kultur“ - desorientiert-destruktives Handeln - Gießener Zeitung - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/48... - ebenda 13 a&s-Bilder.
SIEHE http://www.chnmuseum.cn// - große, von deutschen Museen kuratierte Eröffnungsausstellung "Kunst der Aufklärung" im neuen chinesischen Nationalmuseum: Die "taz" kritisiert das Einreiseverbot für den Schriftsteller Tilman Spengler, sie kann vom geplanten "Forum der Bürgerbegegnung" wenig entdecken - und sie findet den Repräsentationsbau etwas größenwahnsinnig dimensioniert: "Gewöhnliches Publikum darf erst ab dem Wochenende durch die Hallen dieses größten Museums der Welt strömen. Das Gebäude symbolisiert die Größe und Macht des neuen Chinas. Hinter der alten Fassade wurde kräftig angebaut, aus 35.000 Quadratmetern wurden 191.900 Quadratmeter. Für rund 250 Millionen Euro entstanden 49 Ausstellungshallen, ein Kino, ein Auditorium und eine gewaltige Lobby von 260 Metern Länge, 34 Metern Breite und 27 Metern Höhe."
Siehe dazu SZ-BILDERserie (10) in http://www.sueddeutsche.de/politik/westerwelle-in-...