KULTUR-Förderung positiv: Ein bunter Abend im Musik- und Kulturhaus Niederwalgern
„Kultur-Politik“ sollte sich mit Tätigkeiten von staatlichen Instanzen befassen: Ziel Erhaltung und Förderung von KULTUR. Hierbei muss man wissen, was denn „Kultur“ ist. (1) Im weitesten Sinne versteht man unter KULTUR (auch Kunst) alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt - im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen NATUR. Kultur- und Kunst-Leistungen sind alle formenden Umgestaltungen materieller und geistiger Gebilde eines kulturschaffenden Wesens. „Kultur“ wird den Fähigkeiten und Gewohnheiten der Tiere daher eher nicht zugesprochen. Kultiviert und zivilisiert ist der Mensch in hohem Grad durch Kunst und Wissenschaft, die durch die Kunstfreiheitsgarantie des BRD-Grundgesetzes (Art. 5 GG, Abs. 3) geschützt sind: sie betrifft in gleicher Weise den „Werkbereich“ und den „Wirkbereich“ künstlerischen Schaffens. Die Garantie gilt im KULTUR-Staat nicht nur für Elite-Künstler („Elite- und Hochkultur“).
Das Ziel einer Erhaltung und Förderung von KULTUR haben sich auch musisch-kulturelle Vereine in Gemeinden des Landkreises Marburg-Biedenkopf vorgenommen, die ein breites kulturelles Angebot bieten. Seit 1987 vergibt der Landkreis MR-BID jährlich den „Otto-Ubbelohde-Preis“ als höchste Auszeichnung im Kulturbereich, für den sich Kultur-Macher bewerben können; Ziel: „Erhaltung und Pflege der heimischen Kunst (…)“ (http://www.marburg-biedenkopf.de/kultur/otto-ubbel... )
Mit moderner Beschallungs- und Lichttechnik ist das „Musik- und Kulturhaus“ in Weimar-Niederwalgern ausgestattet, dessen außerschulische Nutzung durch den „Förderkreis Kultur in der Region e.V.“ vorbildlich gemanagt wird. Mit einem wirklich bunten und qualitätsvollen Abend erfreuten die privaten Kultur-Förderer die zahlreichen Besucher der Veranstaltung „Musik ist Trumpf“: Ein breites Publikum konnte sich begeistern für a) die „Marburger Big-Band WHITE KEYS“, die seit 1990 besteht, b) rund 50 Männer vom „Polizeichor Marburg“ (Gründung 1984), c) die „Musicalcompany der Ballett, Musical und Tanzakademie STEP IN Marburg“ (2000 gegründet), und d) „The Ladies Voice“ - eine vierköpfige Frauen-A-cappella-Gruppe, die eng mit der Marburger Big-Band WHITE KEYS zusammenarbeitet und Klassiker im Swing-Sound singt. Den Ablauf des vielseitigen und unterhaltsamen Abends von „Musik ist Trumpf“ spiegeln 2 Fotos der Bildergalerie meines Artikels wider; Event vom 12. 09.2009 (20 Uhr).
Die „Marburger Big-Band WHITE KEYS“ ist vielen Musik-Freunden ein Begriff für swingende Musik der 30er und 40er Jahre. Ebenso für klassische Tanz-Rhythmen mit dem Flair eines Live-Orchesters: Gegründet und geleitet von Marianne PLAMPER, die in der Band Altsaxophon spielt. Als Gründungsmitglied des Förderkreises Kultur in der Region e. V. verfolgt sie u. a. das Ziel, die Zusammenarbeit der Vereine in der Region zu fördern und lädt deshalb regelmäßig Freunde zu ihren Konzerten ein. Diesmal waren es: Der Polizeichor Marburg, die Musicalcompany des STEP IN Marburg sowie die A-cappella-Gruppe „The Ladies Voice“, die nicht nur für Abwechslung in der musikalischen Darbietung sorgten, sondern auch einiges für die Augen der Besucher bieten konnten; siehe hierzu die Bilderstrecke.
Gut harmonisch war das Zusammen-„Spiel“ der Big Band mit der Frauen-A-cappella-Gruppe: Vor 4 Jahren haben die 4 Damen sich zu „The Ladies Voice“ zusammengefunden, deren besondere Liebe dem Swing- und Jazz-Bereich gilt sowie dem „close-harmony-Gesang“ im Stil von THE ANDREWS SISTERS: eine US-amerikanische Vokalgruppe des 20. Jahrhunderts im Jazz-, Swing- und Popbereich - ein Terzett, das aus drei Schwestern bestand. (Mehr in http://de.wikipedia.org/wiki/The_Andrews_Sisters und Bilderstrecke-Fotos.) Im Programm des Damen-Quartetts zu „Musik ist Trumpf“ finden sich deutsche und englische Evergreens aus dem Musical-, Film- und Schlagerbereich, aber auch Popklassiker der 60er bis 80er Jahre.
Die MUSICALCOMPANY der Ballett, Musical und Tanzakademie STEP IN Marburg wurde gegründet, um ausgefeilte Choreographien mit Gesang und Tanz in den großen Shows des STEP IN verwirklichen zu können. Sie ist seit 2001 fester Bestandteil der großen und kleinen Auftritte des STEP IN und bildete durch die Kombination von aufwändiger variationsreicher Choreographie mit Live-Gesang einen besonderen Höhepunkt.: Ein Mix von klassischem Ballett, Jazztanz, Stepptanz & Schauspiel. Das aktuelle Programm der Musicalcompany enthält neben Stücken mit deutschen Texten und Jazzklassikern auch Popsongs. Die Bilder zeigen: Abwechslungsreich und sehr kurzweilig war der Wechsel der Stilrichtungen und Kostüme, von Jazz- über Stepp- zu Showtanz - spritzig & lyrisch dargeboten - mit Gesang und witzigen Schauspiel-Einlagen.
Zweimal hatten die Männer vom POLIZEICHOR MARBURG ihren Auftritt: Unter der Stabführung durch Chorleiter Kurt LATZKO zeigte der Chor einige gelungene Beispiele des Repertoires: aus herkömmlichem Liedgut (mit Volksliederzyklus) und neuen Liedern. Titel des PCM waren „Freude am Leben (…)“, Down By The River Side (vgl. Mahalia JACKSON: http://www.youtube.com/watch?v=DVXReRfZCM8), „Kriminal Tango“ (http://www.youtube.com/watch?v=Njb5AsSsEcY&NR=1 von 1959 – Hazzy OSTERWALD Sextett). UND: das lustige LIED „Froschkonzert am See“ (QUAK – QUAK – QUAK (…)).
Ein „Höhepunkt“ des Veranstaltungskalenders zur 850-Jahr-Feier in Fronhausen 2009 war der Auftritt der BIG BAND WHITE KEYS: Hierzu siehe einen Artikel von mir, der mit Bildern der Gruppe geschmückt war. http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/97602/ho...
Nicht nur Fronhäuser lauschten beim FRONHAUSEN-Auftritt begeistert dem Repertoire der Band: Songs von Glenn MILLER, Count BASIE, Duke ELLINGTON, George GERSHWIN und anderer Größen des Jazz sowie anderer Autoren swingender Melodien. Die sehr gute Sängerin Bettina LEUKEL verabschiedete sich im Mai 09 vom Konzert-Publikum und den Mitgliedern der Big-Band. Sie werde demnächst von einer Nachfolgerin abgelöst sowie einer „Andrews-Sisters“-artigen Gesangsgruppe, sagte mir Herr PLAMPER.
The NEW-„The Andrews Sisters“ zeigten nun in Niederwalgern ihr beachtliches Können: Analog der US-amerikanischen Terzett-Vokalgruppe des 20. Jahrhunderts (siehe Fotos in der Galerie-Serie) hat das Damen-Quartett „The Ladies Voice“ Titel im Repertoire, die aus dem Jazz-, Swing- und Popbereich stammen: Ein Klasse-Song war z. B. der erste gesungene Titel „Sing, Sing, Sing (With a Swing)“, der - von dem Sänger und Trompeter Louis PRIMA geschrieben - vor allem mit Benny GOODMANN in Verbindung gebrachte wird; „SSS“ sollte man genießen (nach Niederwalgern) auch bei
YOU TUBE: a) http://www.youtube.com/watch?v=vwDN9UMMi3c UND b) mit Video Gene GRUPA & Harry JAMES (1937) http://www.youtube.com/watch?v=j9J5Zt2Obko !
Andere Songs der TLV-Performance waren: „Ain’t She Sweet“ (BEATLES: http://www.youtube.com/watch?v=v5k-OE0-fWs ), “Bei mir bist Du schön” (wiederholt auch als Zugabe – siehe mit ANDREWS SISTERS: http://www.youtube.com/watch?v=nyIfdQvu3XU ); auf You Tube auch „The New Andrews Sisters“), „Sunny Side Of The Street“ (mit Louis ARMSTRONG: http://www.youtube.com/watch?v=r-7FFtUsWYA ), „Chattanooga Choo Choo“ ( mit Glenn MILLER Orchestra 4.43: http://www.youtube.com/watch?v=-XQybKMXL-k ), „Lullaby Of Broadway“ (http://www.youtube.com/watch?v=xPleVXxgHqQ – VORSICHT: Muppet Show. Eskimo pigs sing "Lullaby of Broadway"), „Blue Moon“ (Ella FITZGERALD: http://www.youtube.com/watch?v=4218R-gBmts und Elvis PRESLEY: http://www.youtube.com/watch?v=4NkLUh_zMP8).
Frage: Wann werden wir welchen Titel der Gruppe „The Ladies Voice“ & BIG BAND WHITE KEYS auf YOU TUBE sehen?!
Warum alle derzeitigen Band-Mitglieder der WHITE KEYS - begeisterte „Hobby-Musiker“ – und die „New-Andrews“ so auf dem Titel „SSS“ stehen, kann man (der/die Jazz-Freund/Freundin) gut verstehen. Auch Glenn MILLERs Song der „Perlenkette“ („A String Of Pearls“) wurde von der BB künstlerisch dargeboten: vgl. auch http://www.youtube.com/watch?v=sLTDo08giGk&feature... mit Leinwand-Star-Bildergalerie.
Die Ehefrau des Moderators & Bandleaders (Geschäftsführers) PLAMPER, Marianne PLAMPER, hatte die musikalische Leitung der WHITE-KEYS-Gruppe (Band mit Sitz in Weimar-Niederweimar). Die Big-Band spielte mit 7 Saxophonen (1 Bariton-S. 2 Alt-S., 4 Tenor-S.), 4 Trompetern und 4 Posaunisten sowie Schlagzeuger, Bassist, Geigerin und einem Gitarristen. Zu den Band-Mitgliedern gehörte auch ein Fronhäuser: Zu meiner Überraschung (ich hatte es bis zum Auftritt der Band in Fronhausen nicht gewusst) war es Konrad FINGER, der Gitarre spielte und als Sänger auftrat. K.F. – vorgestellt von Walter PLAMPER als „’Caruso’-Lokal-Matador von Fronhausen“ – sang den Schlager-Hit „Hallo, kleines Fräulein (…)“; in Fronhausen im Mai auch den alten Tonfilm-Schlager (Hit & Evergreen) „Heimat, Deine Sterne“ (…).
Während sich in Fronhausen die Veranstaltung mehr und mehr zum Tanz-Tee für ältere BesucherInnen entwickelt hatte, traute sich in Niederwalgern niemand vor der Bühne (trotz Aufforderung) zu tanzen. Sicherlich wird dies ganz anders sein, wenn es am Sa 07. Nov. 09 im Musik- und Kulturhaus heißt: „Let’s dance“ – ein Tanzabend mit der BB-&-Friends!
Den Veranstaltern muss man danken, betonte ich im WEBartikel im Mai, dass man die Marburger Heimat-Big-Band nach Fronhausen geholt hat! Leider waren im Fronhäuser Bürgerhaus noch einige Plätze frei geblieben; bei „Eintritt frei“. „Ich wünsche der großartigen heimischen, mit viel Elan und Spielfreude auftretenden Band bei ihrem nächsten Auftritt ein volles Haus!“, schrieb ich. Und: Die JAZZ-„Dynamiker“ konnten mit (nicht so „volkstümlichen“) Melodien-Oldies Musikfreunde begeistern: 20 Instrumentalisten mit Sängerin LEUKEL und der Orchesterleiterin gaben ihr Bestes.
Dass in Niederwalgern bei „Musik ist Trumpf“ auch wieder nicht alle Sitzgelegenheiten im „Kultur“-Haus besetzt waren, ist bei dem tollen Programm-Angbot und einem Eintrittspreis von nur 10 Euro eigentlich schwer zu verstehen.
Mit „Kultur“ sieht es im Landkreis MR-BID eher „finster“ aus: Als Kunst-Aussteller (Teilnehmer der „Kunsttage“ etc., bei Ausstellungsbesuchen in MR) konnte ich Erfahrung sammeln. Offensichtlich sitzen die Leute doch lieber vor der Glotze, statt (…). Die Berichte auf der minimalen Kulturseite der Heimat/Regional-Zeitungen erhärten meine Vermutung. Man vergleiche einmal die SPORT-Seiten-Zahl mit dem Mini-„Feuilleton“ der Blätter. Das Interesse der Regional-Presse an Veranstaltungen wie „Musik ist Trumpf“ ist gering; Vorberichte zum Kultur-Event (z.B.) gab es in den Provinz-Blättern so gut wie nicht! Herr PLAMPER (Website: www.whitekeys.de) sagte mir nach dem Konzert in der „Musikhalle“ etwas resigniert: „Es war ein gelungener Abend, wenn auch nicht gerade finanziell für den Förderkreis. Wir geben aber nicht auf und zählen auch Sie weiter zu unseren Fans.“ RECHT HAT ER! Ich bleibe BBwk-Fan.
ANMERKUNGEN zum KULTUR-Begriff
(1) Es freut mich sehr, wenn Myheimat-User sich in Kommentaren oder Artikeln mit Kultur und Kunst befassen. Goggelt man die beiden Wörter „definition“ und „kultur“, so erhält man bei GOOGLE das Ergebnis: „ungefähr 3.320.000 für kultur definition“. In meinen Artikeln über „KULTUR“ ("Staatsziel Kultur" oder die documenta-Institution und deren „Kunst“-Begriff z.B.) machte ich m. E. sehr deutlich (auch in Zitaten) was man unter „Kultur“ (& „Kunst“) versteht und was eben NICHT-KULTUR („Nicht-Kunst“) ist.
Meine Idee war, die Definition zur Kunst des BVerfG in die Diskussion einzubringen:
Was in der BRD als verfassungsrechtlich geschützte Kunst gilt, erläuterte das Bundesverfassungsgericht mehrfach; als unerlässlich erachtet es das BVerfG in Entscheidungen, dass die Justiz KUNST von „Nicht-Kunst“ abzugrenzen hat, damit die sich aus der Kunstfreiheitsgarantie ergebenden Rechte (z. B. Förderung der Kunst) auf eine „der Eigengesetzlichkeit der Kunst adäquate, ordnungsgemäße, irrtums- und willkürfreie Entscheidung“ (Graul) bei der Bewertung von Werken der Kunst, nicht missachtet werden. Auch für KULTUR gilt, dass die JUSTIZ "KULTUR" von "Nicht-KULTUR" abzugrenzen hat.
Die Verankerung der KULTUR als Staatsziel im GG stützt, was das Bundesverfassungsgericht 1970 festgehalten und 2002 erneut unmissverständlich formuliert hat: „Als objektive Wertentscheidung für die Freiheit der Kunst stellt die Verfassungsnorm des Artikels 5 Abs. 3 dem modernen Staat, der sich im Sinne einer Staatszielbestimmung auch als Kulturstaat versteht, zugleich die Aufgabe, ein freiheitliches Kunstleben zu erhalten und zu fördern“. Prof. Dr. Friedhelm HUFEN (er schrieb in der wichtigen NJW über den „Fall documenta“) hat betont, dass mit dem Staatsziel KULTUR „keine unmittelbare Anspruchswirkung“ gegeben, aber man habe „eine Wirkung eben als Ziel. Die Formulierung 'schützt und fördert' ist ein Auftrag, ist ein Pflegeauftrag für die Kultur, und da gibt es auch ganz andere Kräfte in dieser Gesellschaft, die ihre Ziele haben, aber die Künstler und Kulturschaffenden werden hier in diesem Sinne gestärkt". (Hierzu siehe auch http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/95625/wi... )
An anderer Stelle – in meinem myheimat-Beitrag http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/96113/ku... (Dialog mit einem mh-User (A.a.N.)) zitierte ich am 15.09.09 das BVerfG:
In meinem ersten documenta-Buch (von mittlerweile 4 Büchern) „Hahn, Werner: Documenta IX – Willkür statt Kunstfreiheit!? Eine Streitschrift zur Demokratisierung staatlicher Kunstförderung. Bad Honnef 1992, Gladenbach 1995“ schrieb ich auf S. 69: Im BVerfGE 30, 173 ff., 188 ff. – sog. „Mephisto“- Beschluss – ist nach den Regeln „juristischer Auslegungskunst“ unter dem in einer Verfassungsnorm enthaltenen Begriff „KUNST“ folgendes zu verstehen: „Der Lebensbereich `Kunst` ist durch die vom Wesen der Kunst geprägten, ihr allein eigenen Strukturmerkmale zu bestimmen. Von ihnen hat die Auslegung des Kunstbegriffs der Verfassung auszugehen. Das Wesen der künstlerischen Betätigung ist die freie schöpferische Gestaltung, in der Eindrücke, Erfahrungen, Erlebnisse des Künstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden. Alle künstlerische Tätigkeit ist ein Ineinander von bewussten und unbewussten Vorgängen, die rational nicht aufzulösen sind. Beim künstlerischen Schaffen wirken Intuition, Phantasie und Kunstverstand zusammen; es ist primär nicht Mitteilung, sondern Ausdruck und zwar unmittelbarster Ausdruck der individuellen Persönlichkeit des Künstlers.“
Meine Empfehlung war: Zum Zwecke einer Definition des Begriffs „KULTUR“ kann man in dem BVerfGE-Auslegungs-Text das Wort „KUNST“ und „künstlerisch“ ersetzen durch „KULTUR“ und „kulturell“; für „Künstler“ den Begriff „Kulturschaffender“ einsetzen.
Diesen Vorschlag fand ich persönlich gar nicht so schlecht! Was Kultur meint (auch Un-Kultur, Anti-Kultur, Nicht-Kultur), habe ich in Büchern sowie vielen Artikeln und Kommentaren immer wieder angesprochen. Auf meine negativen Gerichts-Erfahrungen (documenta; 4 Bücher zur Dokumentation) habe ich hingewiesen. Aufgrund der KUNST-Definition des BVerfG hat man mich übrigens als „Künstler“ vor Gericht anerkannt (ernst genommen); nicht jeder, der meint er sei ein „Künstler“, wird vor Gericht in Auseinandersetzungen in der BRD heute als „Künstler“ anerkannt. „Und das ist auch gut so (…)!“, formulierte ich. Die BEUYSsche These "Jeder ist ein Künstler" wird von Juristen nicht akzeptiert.
In die Satzung der „Künstlervereinigung Marburg Biedenkopf“ (der Gruppe gehörte ich als Gründungsmitglied an) wurde - auf meine Empfehlung hin - der Passus aus dem BVerfG zum "Begriff KUNST " integriert. Die „KVMR“ ist ein regionaler Zusammenschluss zur Interessenvertretung bildender KünstlerInnen der Region. Ein Jahr nach den erstmals 2001 durchgeführten „Kunsttagen“ des Landkreises MR-BID ist sie gegründet worden. (Mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlervereinig... .)
Folgende „DEFINITION“ zum Kultur-Begriff kreierte ich:
Zum einen kann unter KULTUR alles verstanden werden, was Menschen kommunizieren, wobei damit auch die nonverbale Kommunikation gemeint ist. KULTUR ist die Gesamtheit der erlernten Verhaltensweisen und der übernommenen Einstellungen, Wertesysteme und Kenntnisse, die von Mitgliedern einer Großgruppe geteilt und in kultureller Evolution tradiert werden (vgl. Memetik). KULTUR ist sowohl Ausdruck als auch Bedingungsstruktur für das Verhalten der Mitglieder einer bestimmten Gesellschaft. KULTUR ist eigentlich das Gesamte vom Menschen Geschaffene. Es wird aber zumeist eine feine Bearbeitung von Materialien oder eine fortschrittlichere Geistes- und Naturwissenschaft zur „Hoch"-KULTUR, also einer Kultur, die „besser" ist, als andere. Im heutigen Sinne bedeutet Kultur eher den geistigen Teil menschlichen Schaffens. Zur „Elite- und Hochkultur“ im engeren Sinne werden die „schönen Künste“ gezählt - im weiteren Sinne Wissenschaft, Technik, Recht, Medizin und Religion. Zu den „schönen“ und auch (heute) nicht-mehr-schönen Künsten zählen Werke, die keinen praktischen Nutzen besitzen, sondern den Gesetzen einer „Ästhetik“ bzw. „Anti-Ästhetik“ (heute) gehorchen: Werke von bestimmten Musikern, Malern, Dichtern, Dramatikern, Philosophen und Bildhauern (Männer und Frauen), die sich kulturell durchgesetzt haben bzw. durchsetzen.
Zum Thema „Kunstfreiheit“ siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstfreiheit.
Lieber Michael Bodenbender:
Danke Dir für die „Erklärung“: Habe mir noch einmal die Bilder-„Galerie“ zu meinem Beitrag angesehen. A propos „Bewegungsunschärfe“: Sie kann als Stil-Element künstlerisch genutzt werden, um „bessere“ Bilder zu produzieren. Der Star-Maler Gerhard RICHTER verdient Millionen mit dem Prinzip, malt seine Bilder extra-unscharf – mit Konturen-Verwischen - nach belanglosen Fotos; habe darüber geschrieben. Unschärfen können Dynamik bei Bewegungen z.B. von Mensch & Tier evozieren. Bei meinen Bildern zum Ballett-Tanz der „Musical-Company“ gefällt geringe Unschärfe mir persönlich sehr gut. Ich fotografiere mit Blitz und ohne Blitz-Einstellung.
Der Dialog mit Dir war interessant: Ich habe auch auf die WEB-Seite zum „Qualitätsjournalismus“ hingewiesen:
Für „konstruktive Kritik“ bin ich ja immer zu haben, übe selbst oftmals heftige Kritik an Zuständen und auch Personen, die diese verdient haben. Natürlich ist ein faires Miteinander vonnöten. Über das Bloggen und Missstände habe ich Artikel verfasst. Siehe z.B. (199 mal gelesen): http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/64499/da... Lit.-Anm. (1): (1) HAHN, Werner (2008): Wie gut ist „myheimat.de“? In: www.myheimat.de. (12-12-2008.)
Ich schrieb u.a.:
Bei Lokal-Nachrichten in der Heimat-Presse wird gerne ein „freier Kollege”/eine „freie Mitarbeiterin“ geschickt; selbst über Kunst-Ausstellungen dürfen sie berichten, wenn sie auch keine Ahnung über die „Materie“ haben, was zu Konflikten mit dem Künstler führen kann, die die Chef-Redaktionen später „auszubaden“ haben. Bei wichtigen Ereignissen (oft zur Politik) bemüht sich ein(e) Redakteur(in). (…)
Zur Blogosphäre äußerte ich:
Kritische BloggerInnen können Medien-Demokratisierung fördern
Die Nutzungsmotive von Weblog-Autoren sind vielfältig. Schön, wenn die Blogosphäre eine kritische Gegenposition zu den etablierten Medien vertritt. Eine Blogger-Kultur ermöglicht Medien-Demokratisierung besonders dadurch, dass BloggerInnen aus einer sicheren Position bloggen: Eine „unprofessionalisierte Bloggerkultur“ der Mitteilungsfreude mit „einfach nur quatschen“ und „Beleidigungsunkultur“ (mit „anonymen oder halbanonymen Scharmützeln“) helfen da nicht weiter.
Ich würde mich freuen, wenn Du Ideen meines folgenden Artikels bei www.mittelhessen.de aufgreifen könntest und Du in der NMZ & HA-Zeitung Dich für die Initiative „BIG BAND MEETING“ einsetzen könntest:
http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/170955/n...
PS: Herr und Frau PLAMPER haben sich übrigens über meinen „wirklich so umfassenden Bericht mit Hintergrundinformationen“ zur Veranstaltung "Musik ist Trumpf" sehr „herzlich“ bedankt. Zum "Ruhm der Presse" für die Mitwirkenden hast Du auch beigetragen. Alle hatten eine riesige Freude; The Ladies Voice-Damen freuen sich schon aufs nächste Mal beim Tanzabend am 7. November.