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Seniorennachmittag mit Vortrag über Paul Gerhardt
Der Sänger fröhlichen Glaubens

Es ist sehr bereichernd, sich das Lebensbild eines Menschen anzuschauen, der in schwierigen und düsteren Zeiten seinen christlichen Glauben lebte und bewahrte. In Zeiten, die wir uns lange nicht vorstellen konnten, die uns aber wieder sehr nahe kommen.

Die Rede ist von dem Theologen und Liederdichter Paul Gerhardt. Seine Lebensgeschichte war Inhalt eines Vortrags auf einem Seniorennachmittag der evang. Kirche in Erdhausen. 

Der Sänger fröhlichen Glaubens

Geboren am 2. März / 22. März 1607 in Gräfenhainichen, wuchs Paul Gerhardt als Sohn eines Bürgermeisters in ländlicher Umgebung auf. Früh inspirierten ihn die Beobachtungen in der Natur. Der morgendliche Nebel, der Sonnenaufgang, die Musik der Vögel und der Reichtum des Gartens und der Felder, wo Kinder bei der Arbeit mithelfen mussten. In seinem bekannten Lied "Geh aus, mein Herz, und suche Freud", verarbeitete er diese Eindrücke, die seine Seele berührten.

Die Schulen der damaligen Zeit, die aus Klöstern entstanden waren, prägten ihn und seine Mitschüler mit klösterlicher Strenge und trugen das Erbe der Mönche weiter. Latein und Gesangsunterricht waren Hauptfächer und die Schüler begleiteten regelmäßig Gottesdienste mit ihrem vierstimmigen Gesang.

Sein Studium der Theologie begann Paul Gerhardt in Wittenberg, als sich der 30jährige Krieg im 10. Jahr befand. Überhaupt bescherten ihm  die Schrecken des Krieges, der Pest, der frühe Verlust der Eltern und des Bruders und die Zerstörung seines Heimatortes, persönliche Schicksalsschläge, die seinen Glauben herausforderten.

Trotz allem finden sich in seinen Texten immer wieder sogenannte "Sonnenverse". 
In dem Lied "Ist Gott für mich" heißt es:
"Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ. Das, was mich singend machet, ist, was im Himmel ist."
Oder das Lied "Die güldne Sonne voll Freud und Wonne"... ist ganz diesem Bild gewidmet.
Im bekannten Weihnachtslied "Ich steh an deiner Krippen hier" heißt es:
"Du warest meine Sonne , die Sonne, die mir zugedacht." 

Er war Hauslehrer, Pfarrer und schließlich Probst in Mittenwalde. Seine Grabstätte befindet sich in der Kirche zu Lübben, wo er seine letzte Pfarrstelle hatte. Allerdings ist die Stelle nicht gekennzeichnet. Man kann sie nicht finden. In Gräfenhainichen hat man ihm zu Ehren die Paul-Gerhardt-Kapelle errichtet. Seine zahlreichen Lieder sind ein Vermächtnis, das weitergewandert ist, bis in unsere Zeit und stärken und ermutigen die Christen bis heute. 

Ich muss noch lange über diesen Vortrag nachdenken und was er mir in unserer heutigen Zeit mitgeben kann: Lebenserfahrung, Lebensbewältigung, Lebensweisheit und einen Glauben, der trägt.

Meine persönlicher Lieblingsstrophe stammt aus dem Lied "Befiehl du deine Wege..."

Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,
der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

Einige Infoseiten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Gerhardt
https://www.evangeliums.net/lieder/paul_gerhardt.html
https://paul-gerhardt-gesellschaft.de/lebenslauf/

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11 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 06.10.2023 um 11:14
Gelöschter Kommentar

Vor ein paar Jahren hat es in der Paul-Gerhardt-Kirche gebrannt, ich glaube,
die Brandstifter wurden nie gefunden.

Ja, Anita, das war bei meiner Mutter auch so. Und manchmal geben dann Leute auch wieder Laute von sich, die gar nicht mehr sprechen, wenn man ihnen was vorsingt.
Hallo Romi, ich hoffe, dass inzwischen wieder alles renoviert ist. Ist so ein tolles Gebäude.

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