Auf dem Gladenbacher Kirschenmarkt
Der Meärdlelles
Der Meärdlälles.
Morgens um neun in Gladenbach am Markttag des Kirschenmarktes. Der Meärdlelles ist anzahlmäßig noch etwas reduziert unterwegs. Doch mit zunehmendem Sonnenlicht vermehrt er sich explosionsartig. Er ist wach und hochmotiviert, sich unter Seinesgleichen im Gedränge aufzuhalten. Er beobachtet vorsichtig aber auch neugierig, was die fliegenden Händler so feil halten.
Meist hat er einen genauen Plan davon was er auf jeden Fall braucht. Sei es der Wunderlappen oder die Paste, die alles neu machen, sei es das Schneidewerkzeug, das jedes Gemüse in dekorative Objekte verwandelt, oder das Schälmesser und der Kehrbesen, die es nur hier gibt. Zudem hat die Marktmode ihren ganz eigenen Charme, dem er sich nicht entziehen kann.
Und natürlich bleibt die Küche zuhause kalt. In keinem Restaurant der Welt schmeckt es so, wie auf dem Gladenbacher Kirschenmarkt. Ein echte Meärdlelles weiß und genießt das!
Der "Meärdlelles war besonders früher eine mundartliche, humorvolle Bezeichnung für einen fleißigen Marktbesucher. Wenn man jemanden Bekannten traf, der schon volle Taschen schleppte, fragte man: "Na, du Meärdlelles?" und erkundigte sich danach, was er denn so alles gekauft hätte. Damit holte man sich auch so manchen Tipp für den eigenen Einkauf.
Heutzutage spricht man jemanden eher nicht mehr so an, es sei denn, man weiß, dass er es versteht und man kann sich den Scherz erlauben ;))
Danke euch :) Ja, den Begriff muss ich erklären. Danke, Amadeus, dass man ihn im Siegerland kennt, wusste ich noch nicht. Hier im Gladenbacher Raum war er eher humorvoll gemeint für einen fleißigen Marktbesucher. Aber das mit der Geschwätzigkeit leuchtet auch ein. Auf dem Markt trifft man ja auch jeden, den man das ganze Jahr über oft nicht sieht.
Ich habe jetzt noch die Erklärung im Beitrag ergänzt.
Muss jetzt erst mal viel Kaffee trinken, das Fußballspiel gestern hat mich geschafft ;))) Aber auf dem Kirschenmarkt geht es heute und morgen nochmal richtig rund!