Akademie-der-Künste-Mitglieder (398) wählen den Plakatkünstler Klaus STAECK erneut zum Akademie-Präsident. Experten für das Besondere - nicht das Gängige oder gar Gefällige?
Der Plakatkünstler Klaus STAECK (siehe BILD) ist wieder Akademie-Präsident:
Weiterhin steht an der Spitze der Berliner Akademie der Künste der 74-Jährige Klaus STAECK. Bei einer Mitgliederversammlung in Berlin wurde K.S. als Präsident bestätigt: Er tritt nun seine dritte Amtszeit an, wie die Akademie mitteilte. Seine Stellvertreterin Nele Hertling (78) wurde ebenfalls für weitere drei Jahre gewählt.
Rolf Hochhuth löst Eklat um Grass-Gedicht aus: Die Affäre um die Israel-Kritik von Günter Grass schien abgehakt, da lenkt Rolf Hochhuth die Aufmerksamkeit wieder auf das umstrittene Gedicht – und auf sich. Ich berichtete:
WUT-Bürger mit MUT: Dramatiker Rolf HOCHUTH (81) erklärt Austritt aus der Akademie der Künste. Grund: das umstrittene israelkritische Gedicht von Günter GRASS - GZ siehe (1).
Rolf Hochhuth tritt aus der Akademie der Künste aus: "Der 81-Jährige teilte in einer Erklärung mit, er sei aufgrund einer einseitig verlaufenen Diskussion über das umstrittene israelkritische Gedicht von Günter GRASS ausgetreten. Sein Text trage die Überschrift 'Ich weigere mich, zwischen Antisemiten zu sitzen', sagte Hochhuth am Sonntag."
Mit der Ankündigung, wegen einer Diskussion um die Grass-Verse aus der Berliner Akademie der Künste austreten zu wollen, bleibe der Dramatiker seinem Ruf als streitbarer Geist treu, meint FOCUS. Dabei erntete er angeblich auch Kopfschütteln unter seinen Kollegen im Akademie-Glashaus am Brandenburger Tor.
Hochhuth legte am Montagabend im Deutschlandradio Kultur nach: Die Akademie der Künste verteidige das „antisemitische Pamphlet“ von Grass nur deshalb, weil der einmal PRÄSIDENT dieser Institution gewesen sei. GRASS´ Zeilen seien „so wenig ein Gedicht (...) wie ein Pferd ein Ziegenbock“. Er habe schnell gewusst, in welche Richtung die Diskussion bei der Tagung „ausarten“ würde: „Nämlich zu einer fast, ich sage fast, einstimmigen Verurteilung Israels zugunsten seiner Todfeinde, der Palästinenser und der Iraner.“ Den Stil der Diskussion auf der Tagung bezeichnete Hochhuth als „Geschrei“.
Präsident Staeck diplomatisch zu HOCHHUTH: „Die literarische Lebensleistung Rolf Hochhuths und der Respekt vor seiner Person gebieten es, auf die Umstände seines Abgangs aus der internen Sitzung der Sektion Literatur nicht öffentlich einzugehen“.
(Quelle: FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/diverses/literatur-rolf...)
"Auch nach sechs Amtsjahren sind Nele Hertling und ich nicht müde geworden, in dieser Akademie, die letztlich doch ein heterogenes Gebilde, eine Versammlung von Individualisten ist, gemeinsam Ziele zu formulieren, gemeinsame künstlerische Ideen zu verfolgen", erklärte Staeck.
Die Verpflichtung, "in Staat und Gesellschaft Freiheit und Anspruch der Kunst" zu vertreten, verlange auch Streitbarkeit untereinander, forderte Staeck. Die Vertreter der Akademie müssten sich mehr fragen: "Was ist unser Alleinstellungsmerkmal? Sind wir doch Experten für das Besondere - nicht das Gängige oder gar Gefällige."
Die Akademie der Künste ist eine internationale Gemeinschaft von Künstlern. Derzeit hat sie 398 Mitglieder; der Autor (wh) ist NICHT-Mirglied, unabhängig. Bei der nicht öffentlichen Mitgliederversammlung wurde in Berlin der gesamte Senat neu gewählt. Diesem obersten Entscheidungsgremium gehören neben Präsident und Vizepräsident die Direktoren und Stellvertretenden Direktoren der sechs verschiedenen Akademie-Sektionen.
Literatur / Links
(1) HAHN, Werner: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/66...
MEDIEN-Berichte-Info : HOCHHUTH – GRASS – BAHRING
Rolf Hochhuth verlässt aus Protest gegen Günter GRASS und dessen Gedicht „Was gesagt werden muss“ die Berliner Akademie der Künste. Zu dem WUT-Bürger mit MUT - Dramatiker Rolf HOCHUTH (81):
In einem Punkt ist Malte Lehming – so im TAGESSPIEGEL - mit Rolf Hochhuth einig, der wegen des "Gedichts" von Grass und seinen Verteidigern die Akademie der Künste verlassen hat:
"Kaum eine Zunft hat Grass und sein Gedicht so vehement verteidigt wie die der deutschen Künstler und Schriftsteller, oder genauer: deren organisierte Repräsentanten." Mehr: http://www.tagesspiegel.de/meinung/kontrapunkt-hoc... .
In einem Interview zum Anlass seines 80. Geburtstags redet der Historiker Arnulf BARING über sein Leben, das Alter und Günter GRASS, mit dem er in den Sechzigerjahren Wahlkampf für die SPD gemacht hat:
"Er war immer schon eine schwierige Figur. Bereits damals ist er uns allen auf die Nerven gefallen, weil er immer öffentliche Erklärungen abgab und annahm, wenn wir dann eine Woche später zusammenkämen, würden wir alles billigen. Er wollte verkünden. Für einen Literaten war er zu politisch interessiert. Und für einen politisch Interessierten doch ein ziemlich naiver und zum Teil abwegiger Kopf. Da hat er sich nicht groß geändert."
Quelle: http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article1...