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Ai WEIWEI erinnert an NOT in China: Dank an Nobelkomitee & Liu XIAOBO

  • SONNENBLUMEN-Kerne-Installation: „Anti-Anti-Kunst“ / a&s-Malerei und Assemblage ARS EVOLUTORIA – zu Ai Weiweis Installation. Ai will mit Porzellan-Kernen an Chinas NOT erinnern.
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Die chinesische Regierung rief Ai Weiwei auf, endlich zu begreifen, dass China demokratischer werden und grundlegende Menschenrechte garantieren müsse: Der chinesische Regimekritiker und Konzept-Künstler Ai Weiwei sieht in der Verleihung des Friedensnobelpreises an seinen Landsmann Liu XIAOBO ein Zeichen der Ermutigung: "Der Preis zeigt der Welt endlich, wo China wirklich steht und wie schwierig es ist, sich mit einem totalitären System auseinanderzusetzen." Der Preis mache all denen Mut, die wie Liu Xiaobo für ihren Kampf um die Menschenrechte persönliche Risiken in Kauf nähmen, sagte Ai Weiwei dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Das Nobelkomitee habe sich nicht dem Druck der Regierung gebeugt, sagte Ai Weiwei. "Ich bin stolz auf das Komitee." Skeptisch zeigte sich der Weiwei, ob der Preis die Freilassung Liu Xiaobos bewirken könne. Die Herrschenden seien stur und hätten ja in den vergangenen 60 Jahren bewiesen, dass ihnen egal sei, was die Leute dächten, so der Regimekritiker: "Aber jetzt ist die Zeit für einen Wandel gekommen."

Die Regierung dürfe nicht jedermanns Glück und Freiheit opfern, um ihr "so genanntes Wirtschaftswunder" zu vollbringen, sagte Ai Weiwei. "Das ist jetzt ein sehr, sehr wichtiger Moment, weil das Nobelkomitee eine klare Entscheidung nach eigenen Kriterien getroffen hat."

Der 54-jährige chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo ist Mitverfasser und Organisator der "Charta 08", in der schrittweise demokratische Reformen in der Volksrepublik gefordert werden. An Weihnachten 2009 wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt. Am 8. Oktober 2010 hatte das Osloer Nobelkomitee ihn als Preisträger 2010 benannt.

Der Preis mache all denen Mut, die wie Liu Xiaobo für ihren Kampf um die Menschenrechte persönliche Risiken in Kauf nähmen, so Weiwei im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Der Preis zeigt der Welt endlich, wo China wirklich steht und wie schwierig es ist, sich mit einem totalitären System auseinanderzusetzen." Die Regierung solle endlich begreifen, dass China demokratischer werden und grundlegende Menschenrechte garantieren müsse.

"Ich bin stolz auf das Komitee", so Weiwei. Der Publizist war im vorigen Jahr bei Recherchen zum Erdbeben in Sichuan 2008 von der Polizei krankenhausreif geschlagen worden.
(http://www.focus.de/magazin/kurzfassungen/focus-41... )

Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei hatte vor kurzem den mit 10 000 Euro dotierten Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“ erhalten. „Kassel ist die Stadt, in der die besondere Aufmerksamkeit für mein Werk geboren wurde“, sagte der Künstler bei der Preisübergabe. Er kündigte an, „aus Dankbarkeit für die Liebe der Kasseler“ ein Werk für das Brüder- Grimm-Museum anzufertigen. Ai Weiwei wurde für sein künstlerisches Werk und sein kritisches Auftreten China gegenüber geehrt.

Bei der Documenta 2007 brachte der 1957 geborene Künstler 1001 Chinesen nach Kassel. Seine filigrane Holz-Konstruktion „Template“ aus Türen und Rahmen zerstörter chinesischer Häuser zählte zu seinen Anti-Kunstwerken. Nach einem schweren Gewitterregen war sie zusammengebrochen.

Ai Weiwei sei Vorreiter für die moderne Kunst in China, sagte der Laudator und Leiter der Kunsthalle Düsseldorf, Gregor Jansen, bei der Preisverleihung. „Er brachte die Kunst des westlichen Systems in sein Land.“ Nicht nur das künstlerische Werk, sondern auch Ai Weiweis Einsatz gegen Unrecht in China wurde gewürdigt. „Er ist ein Vorbild für alle, die sich nicht durch Machtwillkür und Unterdrückung zum Schweigen bringen lassen“, sagte Hessens Kunst-Ministerin Eva Kühne Hörmann (CDU).

In einem „D12-EXKURS als EPILOG“ hielt ich fest (1):

Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei hat im Septmber 2010 den mit 100.000 Euro dotierten Kasseler Bürgerpreis "Das Glas der Vernunft" erhalten. Bei der Documenta 2007 hatte Ai Weiwei 1001 Chinesen (inklusive seiner selbst) per Internet gecastet, nach Kassel gebracht und in einer alten Fabriks-Halle einquartiert. Sein Werk "Template“, ein Holzturm aus Türen und Fenstern alter chinesischer Häuser, war bei derselben Documenta eingestürzt. Nun bescheinigte ihm Laudator Gregor JANSEN, Leiter der Kunsthalle Düsseldorf: "Er brachte die Kunst des westlichen Systems in sein Land."
Und Hessens neue alte Kunstministerin Eva KÜHNE-HÖRMANN (CDU, d13-Aufsichtsrat) nannte Weiwei "ein Vorbild für alle, die sich nicht durch Machtwillkür und Unterdrückung zum Schweigen bringen lassen". Al Weiwei kündigte an, "aus Dankbarkeit für die Liebe der Kasseler" ein Werk für das Brüder-Grimm-Museum anzufertigen.

Für die HNA schrieb ich einen Kommentar; der dem Blatt nicht passte, er wurde daher informell zensiert:

Zur Freude von Nichtkunst- und Anti-Kunst-Ideologen ging der BÜRGER-Preis an Ai Weiwei: Kommerz-Seilschaften hatten Ais „Fairytale“-d12-Projekt zur BUERGELiade entwickelt – mit dem Sammler & Ex-Botschafter Uli Sigg (Schweiz); 3 Mill. Euro stifteten die Kommerz-Seilschaft Galerie Urs Meile (Luzern) - Leister Foundation - Erlenmeyer Stiftung. Hessen und der Bund bedankten sich. Staats-Politikern ist der Kultur/Kunst-Begriff egal! „Ich-sehe-dann-mal-weg“ und „gehe-dann-mal-bald-weg“, sagten sich KOCH & KÖHLER, die vom Fenster-Türen-Turm damals fast erschlagen wurden. Hessen ist ein Land, in dem sich die „Kultur“-Macher weigern, Reform-Fragen zu beantworten; siehe „Fall documenta“ und Demokratisierung. Vgl. „Mahnmal der 100 Verrisse“ zur BUERGELiade im Internet; Fiasko und Scheitern der d12. „Fuck off“ lautete Weiweis Stinkefinger-Angriff auf die documenta-Macht-Institution, die später zur d12 einlud. Dagegen, dass meine Steuergelder in die documenta-Stadt-d12 flossen, protestierte ich.

Über Ai WEIWEIs KUNST & Anti-KUNST sowie Ai als Regimekritiker schrieb ich zwei aufschlussreiche bebilderte Artikel in:

HAHN, Werner (2009) GIEßENER ZEITUNG v.22.11.09 mit 27 a&s-Bildern Teil 1: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/23...

HAHN, Werner (2009) GIEßENER ZEITUNG v. 25.11.09 mit 26 a&s-Bildern Teil 2: http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/23...

OHNE Bildmaterial siehe: DIE ZEIT Online v. 21/11/09
http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...

Ai Weiweis tonnenweises Anti-KUNSTwerk „Sunflower Seeds“
Als Hommage an die Porzellan-Kunst seiner Heimat versteht Weiwei (53) seine Installation aus 100 Millionen kunstvoll handgefertigten Sonnenblumen-Kerne aus Keramik, die er in London präsentiert. Das „Kunstwerk“ mit dem Titel «Sunflower Seeds» ist eine Auftragsarbeit für die Londoner Kunsthalle Tate Modern. Der Besuch der Installation, die am Dienstag (12. Oktober) öffnet und bis 2. Mai 2011 dauert, ist kostenlos.

Man erwarte „mindestens zwei Millionen Besucher“, prophezeite Kuratorin Juliet Bingham am Montag. Nach Ende der Schau in London sollen die 150 Tonnen Porzellan-Samen, mit denen der Boden der Turbinenhalle zehn Zentimeter hoch aufgeschüttet wurde, zurück nach China gebracht werden. Ai Weiwei scherzte: „Vielleicht werde ich sie kochen“ (…).

Die SZ berichtet, dass jeder einzelne Sonnenblumenkern bei 1300 Grad Celsius gebrannt wurde, handbemalt und erneut bei 800 Grad in den Ofen kamen. Bis zu 600 Kunstarbeiter in der chinesischen Porzellan-Stadt Jingdezhen seien zwei Jahre lang damit beschäftigt gewesen. Und: Ungefähr drei der Kerne habe er selbst bemalt: Dabei handele es sich um die am wenigsten gelungenen. Das Werk entstand für die Unilever-Serie der Tate Modern. Seit zehn Jahren wird - gesponsert vom Mischkonzern Unilever - einmal jährlich ein Auftrag für einen Installationskünstler vergeben, der die Turbinenhalle füllt.
Zum SINN des Ganzen:

Mit der „Sunflower Seeds“-Installation (siehe dazu meine kostenlose „Anti-Anti-Kunst“-Installation / a&s-Malerei und Assemblage) wolle Ai Weiwei auch an die Not in seinem Heimatland China erinnern. Sonnenblumenkerne seien für viele Chinesen eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Ai Weiwei verriet zudem: Sein Internet-Blog sei momentan gesperrt, jetzt veröffentliche er seine Botschaften eben über den Kurznachrichtendienst Twitter: „China als Nation „muss auf mehr Freiheit und eine demokratischere Gesellschaft hinarbeiten. Niemand kann das aufhalten“, so Ai Weiwei gegenüber Medienvertretern.

werner hahn
07:02 - 06 / 11 / 10 //

Ai WeiWei unter Hausarrest - "HEXIE"-Essen (…)

Der Protestkünstler Ai Weiwei wurde in seinem Pekinger Haus festgesetzt: „Ai Weiwei steht ab sofort unter Hausarrest bis zum 7. um 24 Uhr“, teilte der 53-Jährige per Twitter mit. Ai wurde festgesetzt, weil er zu einer Party mit Flusskrebs-Servieren („Hexie“-Essen zwecks „Harmonisierung“) anlässlich der Zwangsschließung seines Shanghaier Studios eingeladen hatte. Das Studio will die Stadtregierung nur zwei Jahre nach der Unterzeichnung einer 30-jährigen Nutzungsvereinbarung jetzt abreißen.

Zur Friedensnobelpreisvergabe an Liu Xiaobo hat Ehefrau Liu Xia 143 prominente Aktivisten und Regimegegner am 10. Dezember nach Oslo eingeladen. Ob Liu Xia die Ehrung ihres Mannes persönlich entgegennehmen darf, ist noch ungeklärt. Die Parteiführung befürchtet, dass der Nobelpreis ihre Autorität untergraben könnte. Seit Wochen läuft eine Propaganda-Welle, die Lius Auszeichnung als „Einmischung in interne Angelegenheiten“, „Beleidigung der chinesischen Justiz“ und „westliche Verschwörung zur Eindämmung Chinas “ bezeichnet. Europäische Botschafter in Oslo bekamen chinesische Noten zugestellt, in denen sie vor der Teilnahme an der Preisverleihung gewarnt werden. Auch Deutschland wurde auf diese Weise mit „Konsequenzen“ gedroht. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes hält Deutschland an seiner Teilnahme an der Zeremonie fest. Angela Merkel (CDU) & Guido Westerwelle (FDP) haben öffentlich gefordert, Liu aus der Haft zu entlassen und zur Preisverleihung nach Norwegen fliegen zu lassen.

Anmerkung: Auf dem Fest hatte der Aktionskünstler tausende Flusskrebse servieren wollen. Auf Chinesisch heißen diese Krebse "Hexie", ähnlich wie das ideologische Konzept von Staats- und Parteichef Hu Jintao von der "Harmonie" (Hexie) in der Gesellschaft. Sowohl Regierung als auch Kritiker benutzen den Begriff Harmonie für ihre Zwecke. Kritiker allerdings im übertragenen Sinne für "zensieren", "unterdrückt werden" oder Verfolgung allgemein.

LITERATUR

(1) HAHN, Werner: DIE ZEIT-Beitrag in http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...

Mit a&s-Bilderserie (15, v. 26.9.10) siehe http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/staatlich... und/oder GIEßENER ZEITUNG v. 26/9/10 (15 Bilder): http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/38...

  • SONNENBLUMEN-Kerne-Installation: „Anti-Anti-Kunst“ / a&s-Malerei und Assemblage ARS EVOLUTORIA – zu Ai Weiweis Installation. Ai will mit Porzellan-Kernen an Chinas NOT erinnern.
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  • "Kulturwerk-Bausteine: FRIEDENs-Preise". Malerei/Assemblage/Installation zum 10/10/10. ars evolutoria- FRIEDENs-performance 2010.
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  • Zur Freude von Nichtkunst- und Anti-Kunst-Ideologen ging der BÜRGER-Preis an Ai Weiwei: Zum Stinkefingerangriff Ais auf die documenta-Institution mehr im Text. a&s-performance-Malerei mit Ai WEIWEI.
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Weitere Beiträge zu den Themen

Liu XiaoboAi Weiweidocumenta-InstitutionNobelpreisträger

7 Kommentare

  • W. H. am 17.10.2010 um 22:45

Pleiten – Pech – Pannen mit Anti-KUNST-Porcellan-Kerne-Readymade

Die Besucher des Kunsttempels „Tate Modern“ konnten nur 3 Tage lang das neueste Ai Weiwei Werk betreten: Der 1000 Quadratmeter-Teppich sollte ja begehbar sein bis Mai 2011. Nun ist es wie beim Template-Sturm in Kassel, der zur d12 die vermeintlich Symbolik zerschlug: giftiger STAUB ist es, so dass ANTI-Kultur darzustellen – zu „Mao Tse-tung im Sonnenlicht - umringt vom Volk und Sonnenblumen“ – misslingt. Denn die kostenfreien Tate-Besucher sollten ja nach Herzenslust auf dem Kunstwerk umherwandeln. Jetzt aber müssen sie sich wortwörtlich „aus dem Staub machen“. Das neo-duchampistische 10 cm hohe Anti-Kunst-Werk ist seines „kunst“-revolutionären Reizes beraubt. „Betreten verboten“, zu viel Gift-Staub! Staub-Einatmen könne gesundheitsschädlich sein. Ai-WeiWei-Fans sind mutmaßlich sehr traurig. Ai hat der Installations-Änderung zustimmen müssen. Nun können die Unilever-Porcellan-Ready-mades nicht mehr vom Kunstvolk in gewollte Richtungen ge- & zertreten werden (…); Symbolik der Anti-Knabber-Ware „Fehlanzeige“?! Aus mit der Symbolik des Knirschens unter den Sohlen. Die Polit-Installation sollte mit ALLEN Sinnen erfahren werden! Klauen erschwert. Nur 2-3 Porcellan-Kerne hat „Anti-Kunst-Sonne Ai“ selbst bemalt. Ist Ai ein (…)-Ausbeuter?

L’art-pour-l’anti-art“: Kunst NICHT wegen KUNST und Erkenntnis („science“)

Skrupelloser Gigantismus: Bei der großen Porzellan-„Sonnenblumenkerne“-Installation des Star-Anti-Künstlers Ai WEIWEI, der als Andy-WARHOL-Nachfolger hochgelobt wird, handelt es sich um NICHT-Kunst á la Duchamp. Auf dem Tate-Modern-Teppich aus Abermillionen handbemalter, wie Scherben knirschender Porzellansteinchen, kann rücksichtslos herumgetrampelt werden: ohne sich schuldig zu fühlen, ein „Kunstwerk“ mit Füßen zu (be)treten. Dissident Weiwei macht Dinge gerne kaputt: zerschmettert Urnen und stückelt Antiquitäten; die auch (so d12-„Template“) als Holz-Turm vom Sturm zerfetzt werden können. Vergeudet wird hier Mühe der Jingdezehen-Arbeiter für ein angebliches Kraftwerk mit vermeintlicher „KUNST“-Symbolik. Wurde MAO als Sonne in China dargestellt, die Arbeiter als den Führer bewundernde Sonnenblumen, ist hier Weiwei die „Sonne“. Im „Kunst-Kapitalismus“ soll angeblich chinesisches Kunst-Handwerk reanimiert werden. Die Tate führt hier vor, wie NICHT-Kunst groß gemacht wird: á la Weiweis Anti-Kunst-Aktion „Farytale“ – documenta 12 - mit 1001 Chinesen – gecastet und in Kassel einquartiert. Nobelkomité, der Nobelpreis für Liu Xiaobo und Ais Porcellankörnchen haben nichts gemeinsam. Dass Weiweis Blog unterdrückt wird, ist zu verachten.

  • W. H. am 22.10.2010 um 13:25

Ai WeiWei: Kultur-Dissident und/oder Selbstdarsteller?

Weiweis Anti-Kunst präsentiert nicht das Unverwechselbare, NICHT innovativ Neues und Originalität. Dass er in China nahezu unbekannt ist, zeigt, dass er ein Nischen-Dasein lebt: Mit seiner „Kulturproduktion“ ist er auf den westlichen Weltmärkten des Kunstbetriebs – besonders in Europa und der BRD (siehe Haus der Kunst, documenta12) erfolgreich. Aber deswegen ist Ais nicht staatstreue „Kunst“ noch lange nicht wichtig! Seine Anti-Kunst, die westlichen Kunstbegriffen entspringt (Marcel Duchamp und Folgen), ist m.E. nicht in der Lage zur Versöhnung der chinesichen Gesellschaft beizutragen. Als „freier“ Aktivist hat Weiwei – anders als der Fall des FRIEDENs-Nobelpreisträgers Liu Xiaobo – keine Haftstrafe zu verbüßen. Ai Weiwei ist ein Beispiel dafür, dass Chinas Führung erstaunliche Freiheiten für Künstler erlaubt. Selbstdarsteller Weiwei (siehe Tate Modern als „Sonne“) ist kein Angestellter einer chinesischen staatlichen Einrichtung, lebt NICHT (wie andere Nicht-Kulturdissidenten) vom gut organisierten Kulturmarkt in China. Das Unterdrücker-Image der Staatsmacht China kann auf Weiwei eigentlich nicht bezogen werden. Wenn auch Weiwei bei westlichen (unkritischen) Presse-Medien gut ankommt. Ausgewogen ist die westliche wohlwollende Berichterstattung zum „Fall Weiwei“ sicherlich nicht. Als „kultureler Dissident“ wird Ai zum heroischen Widerstandskämpfer hochstilisiert – obwohl an Weiwei politische Unterdrückung nur begrenzt wahrnehmbar ist (das momentane Homepage-Abschalten z.B.). An schlimmen Repressalien der Staatsmacht hat Ai nicht zu leiden; anders Liu XIAOBO, der gewiss kein Selbstdarsteller wie der performance-ANTI-Kunst-Spezialist Ai ist. Weiwei hat sich gekonnt der westlichen KUNST-MARKT-Bedürfnislage angepasst, was nichts über Ais Bedeutung für die positive kulturelle EVOLUTION (Kunst-Geschichte/Wissenschaft) aussagt.

  • W. H. am 11.11.2010 um 10:02

Posse um Aktionskünstler Ai Weiwei

Der groteske kulturpolitische Streit zwischen dem chinesischen Konzeptkünstler Ai Weiwei und der Stadt Shanghai um den erzwungenen Abriss seines einst im Shanghaier Auftrag gebauten Ateliergebäudes nimmt „kafkaeske Züge“ an: Zwei Tage nach seiner Freilassung erhielt der Künstler ein offizielles Amtsschreiben, er möge nach Shanghai kommen. Sein dortiges Ateliergebäude müsse nicht nur wie angekündigt abgerissen werden. Die Demontage des eine Million Euro teuren Baus habe der Künstler außerdem selbst, bis zum 21. November und auf eigene Kosten zu besorgen. "Ich habe jetzt noch zehn Tage Zeit. Das ist absurd", sagte Ai Weiwei der WELT. Die chinesische Regierung korrigiere eben nie Fehler, sondern entscheide nur nach Gutdünken. "Wer ihr nicht gehorcht, den nimmt sie fest." Bezirksbeamte hätten ihn aufgesucht und auch ihm finanzielle Entschädigung angeboten. Aber er dürfe kein Aufhebens davon machen. Zum Abriss-Beschluss vermutet Ai Weiwei, dass er den Shanghaier Behörden durch seine zunehmend politisch engagierte Aktionskunst gefährlich schien. Wenn auch die Shanghaier Behörden eingriffen – Ai in Peking festhielten -,.die Party fand zwar ohne mich statt. Dennoch kamen 800 Leute", so Ai Weiwei zur WELT. Seine Bekanntheit als internationaler Künstler schütze ihn, sagt Ai Weiwei, vor noch Schlimmerem. Mehr in http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article10...

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