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Sex sells: ALARM! zu Gast bei FREIE WÄHLER Hessen

  • Claudia Hauser, Katharina Appel, Engin Eroglu, Sonja Hartmann (v.l.)
  • hochgeladen von FREIE WÄHLER Hessen

In die Landesgeschäftsstelle der FREIE WÄHLER Hessen lud die Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen, Claudia Hauser, am 07.10.2017 Katharina Appel und Sonja Hartmann von der Initiative „ALARM! – gegen Sexkauf und Menschenhandel“ zu einem Gastvortrag ein. Nach der Begrüßung präsentierten die beiden Referentinnen sofort harte Fakten: Seit der Liberalisierung der Prostitution 2002 durch die damalige Rot-Grüne-Bundesregierung habe sich Deutschland zu einem wahren Eldorado für Sextouristen entwickelt, dem Polizei und Justiz nahezu hilflos gegenüberstehen aufgrund der laschen Gesetzeslage. Auch das am 01.07.2017 verabschiedete Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) verspreche nach Ansicht von Appel und Hartmann keine wirkliche Verbesserung. Zwar sollen Prostituiere hierdurch einer Meldepflicht unterliegen, doch gerade in Hessen scheitert es an dem Willen zur Umsetzung. Die Schwarz-Grüne Landesregierung berufe sich immer wieder auf die bis Ende Dezember bestehende Übergangsfrist, allerdings seien bislang keine erkennbaren Strukturen zur Umsetzung des Gesetzes geschaffen worden.

Auch die FREIE WÄHLER Hessen fordern endlich mehr Licht ins Rotlichtmilieu zu bringen. Wer wirklich glaube, Frauen – und natürlich auch Männer – gingen der Prostitution freiwillig nach, der habe noch nie die Ursachen der Prostitution hinterfragt, so Engin Eroglu, Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen. Dies bestätigen auch Katharina Appel und Sonja Hartmann von ALARM!: Es sei davon auszugehen, dass es sich bei mindestens 90% der Prostituierten um Armuts- und Zwangsprostituierte handele. Menschenhandel und Prostitution seien meist untrennbar miteinander verbunden, so die Referentinnen weiter; Frauen, Männer und auch Kinder werden reduziert, sie werden als Ware angeboten. Bordell-Discounter locken häufig schon Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich schwachen Ländern mit der sog. Loverboy-Methode nach Deutschland. „Da werden die Menschen mit fadenscheinigen Versprechen nach Deutschland geholt und die Regierung unternimmt nichts – im Gegenteil, sie schafft durch lasche Regelungen die Grundlagen für das Aufblühen dieser menschenunwürdigen Branche“, echauffiert sich Eroglu. Diese Ansicht teilt auch die im Juni 2017 in Gießen gegründete Initiative ALARM! Zuoberst steht ein menschenrechtliches Motiv im Handeln der Initiative: „Wir müssen weg davon, das Angebot in Form derjenigen, die Prostitution anbieten zu kriminalisieren, wir müssen endlich die Nachfrage in Form der Freier kriminalisieren. Daher fordern wir die Einführung des „Nordischen Modells“ auch in Deutschland, das eben genau diesen Ansatz verfolgt und Prostitution prinzipiell als nicht vereinbar mit den Menschenrechten deklariert“, so Appel und Hartmann.

Die FREIE WÄHLER Hessen teilen dieses Anliegen und heben die gesellschaftliche Relevanz des Themas Prostitution hervor. Die Öffentlichkeit müsse viel breiter informiert und sensibilisiert werden, so Claudia Hauser. Sie stimmt mit dem Landesvorsitzenden Eroglu überein, dass eine breitere Diskussions- und Informationskultur auf lokaler Ebene die Grundlage sei für Veränderungen, die auf Landes- und Bundesebene von den Politikerinnen und Politikern auch letztlich umgesetzt werden müsse. Eroglu bedauert, dass bislang weder im hessischen Landtag noch im Bundestag der Willen zur Veränderung erkennbar sei, will aber umso mehr darauf hinwirken, dass die FREIE WÄHLER Hessen mit ihrer außerparlamentarischen Arbeit Gehör finden.

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1 Kommentar

> "und Prostitution prinzipiell als nicht vereinbar mit den Menschenrechten deklariert"

Zu den Menschenrechten gehört auch, dass jeder die Freiheit hat, sich seine Jobs auszusuchen, ohne dass man ihn ideologisch eingrenzt.

Wer etwas gegen Zwang, Kindersex, Gewalt usw. hat, soll auch dagegen vorgehen und nicht gegen die Dienstleistung an sich.

> "dass es sich bei mindestens 90% der Prostituierten um Armuts- und Zwangsprostituierte handele."

Armut zwingt die Menschen zu vielen Drecksjobs - die will deshalb ja auch keiner abschaffen.

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