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DGB: Mindestlohn ohne Wenn und aber

Ausnahmen für Langzeitarbeitslose werden nicht akzeptiert

Pressemitteilung des DGB Mittelhessen

„Der gesetzliche Mindestlohn muss für alle Menschen flächendeckend gelten – auch für unter 18-Jährige und Langzeitarbeitslose. 8,50 Euro sind eine Lohnanstandsgrenze, die nicht aufgeweicht werden darf“, so Klaus Zecher, Vorsitzender des DGB-Kreises Gießen im Rahmen eines Gespräches mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten RüdigerVeit.

Die Einführung des Mindestlohns, wie von den Gewerkschaften gefordert – ohne Ausnahmen –, würde im Landkreis Gießen für etwa 25.940 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine unmittelbare Lohnerhöhung bedeuten, so Zecher. Bundesweit seien es rund 6,6 Millionen Menschen. So arbeiten im Landkreis 9.273 Menschen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen mit einem Stundenlohn von weniger als 6,50 Euro. Weitere 16.667 Minijobber bekommen weniger als 8,50 Euro in der Stunde. Die Erhöhung ihrer Löhne würde die regionals Kaufkraft in Millionenhöhe stärken.

„Die Antwort der Gewerkschaften auf die Erwerbsarmut ist ein einheitlicher Mindestlohn von 8,50 Euro und zwar ohne Ausnahmen von Berufsgruppen und Branchen. Das ist eine Haltelinie nach unten, die Lohnunterbietungswettbewerben der Arbeitgeber einen Riegel vorschieben soll“, so Zecher. „Dass es nun Ausnahmen für Langzeitarbeitslose geben soll, ist ungeheuerlich und wird von uns nicht akzeptiert werden.“

Nach Jahren des Kampfes und politischen Drucks durch die Gewerkschaften hat sich die große Koalition in Berlin darauf verständigt, einen bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro zum 1. Januar 2015 einzuführen. Für Branchen, die Tarifverträge mit niedrigeren Lohnansätzen haben, soll eine Übergangsfrist bis 2017 gelten. Der vorliegende Gesetzentwurf sieht Ausnahmen für Jugendliche unter 18 Jahren, Praktikanten, Ehrenamtliche und Langzeitarbeitslose vor.

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4 Kommentare

Praktikum gab es schon immer auch ohne Entlohnung - ist ja auch ein Praktikum ;)
Und Ehrenamt ist keines, wenn es da Mindestlohn geben muss.

I.Ü. wird der ML auch ohne Ausnahmen "unterlaufen". Die Möglichkeiten sind bekannt. Jeder weiß das. Aber der Deutsche (Mensch?!) hat eben gern seine Ersatzreligionen...

"Praktikum gab es schon immer auch ohne Entlohnung - ist ja auch ein Praktikum"
Andreas, Du bist doch sonst so schlau - warum informierst Du Dich nicht bevor Du sowas schreibst?
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/rewe-pr...
Ob ein Praktikan bezahlt werden muß oder nicht unterliegt bestimmten Regularien.
http://www.streifler.de/praktikum-3A-wann-koennen-...

Hier muß man sich keine Gedanken um einen Mindestlohn machen:
"Starbanken locken mit 4000 Euro fürs Praktikum"
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/verguetung-s...

Deine Aussage ist also falsch.

"Und Ehrenamt ist keines, wenn es da Mindestlohn geben muss."
Richtig - denn dann wäre es ein Gewerbe und kein Verein.

"I.Ü. wird der ML auch ohne Ausnahmen "unterlaufen". Die Möglichkeiten sind bekannt. "
Und welche sind das - wenn es den flächendeckenden Mindestlohn gibt?
"Jeder weiß das." Na, dann wirst Du keine Schwierigkeiten haben es zu erklären.

"Aber der Deutsche (Mensch?!) hat eben gern seine Ersatzreligionen... "
Wie z.B. das "Bedingungslose Grundeinkommen". Dies Märchen folgt direkt auf die biblische Speisung der Zehntausend...da werden auch Werte aus dem Nichts erschaffen. Dagegen in das Perpetuum Mobile geradezu ein Klacks!

> "Andreas, Du bist doch sonst so schlau - warum informierst Du Dich nicht bevor Du sowas schreibst?"

Warum liest du nicht, was ich schreibe? Ich sagte, "Praktikum gab es schon immer auch ohne Entlohnung". Dass man hier und da eine kleine Vergütung bekommen hat, hab ich ja nicht bestritten. Aber hier geht es um MindestLOHN und nicht evtl. Bonbons.

> "Ob ein Praktikan bezahlt werden muß oder nicht unterliegt bestimmten Regularien"

Auch da solltest du lesen - das, was du verlinkst: Da geht es um mehrere Praktika hintereinander bzw. um Verlängerungen UND falsche Versprechen UND Ausbeutung.
Mit den üblichen Abläufen hat sowas ja nun nichts zu tun.

> "Und welche sind das - wenn es den flächendeckenden Mindestlohn gibt?"

Hatten wir doch schon oft hier. Das einfachste ist, den Staat wegen Zuschüssen anzujammern. Oder eben entsprechend die Arbeit auf weniger Leute/Stunden zu verteilen und die Überflüssigen rauswerfen.

> "Wie z.B. das "Bedingungslose Grundeinkommen". Dies Märchen folgt direkt auf die biblische Speisung der Zehntausend...da werden auch Werte aus dem Nichts erschaffen. Dagegen in das Perpetuum Mobile geradezu ein Klacks!"

Nö, das ist nicht anders als die vielen derzeitigen sozialen Geschenke, die tw. auch schon bedingungslos gezahlt werden (z.B. die staatlichen Zuschüsse an die Kitas, Kindergeld, usw.). Willst du die auch abschaffen?
Und das hatten wir doch schon an anderen Stellen geklärt bzw. diskutiert.

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