Stadt feiert mit der „Tour de Friedberg“ das 101. Jubiläum einer skurrilen Wette
Den Friedberger Berg mit dem Fahrrad bei einem Wettkampf als schnellste:r Radler:in bezwingen – mit dieser Veranstaltung hat die Stadt Friedberg vielleicht den Grundstein für ein neues Event neben dem Friedberger Halbmarathon gesetzt.
Der Anlass der „Tour de Friedberg“ war das 101. Jubiläum einer wahrlich tollkühnen Wette aus dem Jahr 1921. Der Friedberger Fahrradhändler Peter Tacho gewann derzeit eine Wette, in dem er die 13% Steigung des Friedberger Bergs 50 Mal in Folge auf- und ab fuhr. Tacho radelte die insgesamt 27,5 Kilometer mit seinem 9 Kilogramm schweren Triumph-Rad ohne Gangschaltung die damalige Schotterpiste des Bergs rauf und runter.
Ganz so extrem hatte das Team der Organisatoren um Frank Büschel und Clarissa Beck vom Kulturamt die Regeln des Jubiläumsradelns nicht ausgelegt. 40 gemeldete Herren mussten lediglich in Vierergruppen zu Ausscheidungskämpfen um die Finalteilnahme radeln. Bei den Damen ging es mit drei Teilnehmerinnen sofort ins Finale. Siegerin der Damen wurde Laura Huss, Zweite wurde Alexandra Daam und als Dritte radelte Tanja Kursawe über die Ziellinie beim Friedberger Rathaus. Julian Seemüller radelte bei den Männern als Erster ins Ziel, vor Jan Zurlow und dem Dritten Sieger Linus Pohl. Pohl, so Kulturamtsleiter Franz Büschel, „war auf einem Eingangrad ins Rennen gestartet – eine der Voraussetzungen unter denen damals Peter Tacho seine Wette gewann. Bei den Kindern siegte Jonas Braun vor Timo Scharold und Martin Müller und Moritz Tüll auf dem dritten und vierten Platz,
Auf dem Marienplatz gab es ein buntes Rahmenprogramm, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Friedberg. Mitarbeiter der Kreis-Verkehrswacht zeigten an ihrem Stand auf, welche Verletzungen durch das Tragen eines Helms beim Radfahren verhindert werden können.
Moderatorin Tanja Frühmesser vom Velo-Club Lechhausen bescheinigte der Stadt Friedberg „mit dieser Veranstaltung ein Geschenk an den Radsport“ zelebriert zu haben. Von der Premiere der Umsetzung der „Tour de Friedberg“ zeigte sich Kultur-Chef Büschel durchaus angetan. „Der Berg hat weit über die Region hinaus schon bei anderen sportlichen Events seinen berüchtigten Ruf“, freute sich Büschel über die gute Zuschauerzahl. Auf eine Fortsetzung der Idee in den kommenden Jahren kann sich bestimmt gefreut werden.