"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 66): Wanderung auf der riß-eiszeitlichen Merchinger Altmoränenplatte
Die Landschaft vom südlichen Ortsende Mering bis zur Landkreisgrenze ist auffallend eben. Außerdem fällt auf, dass man Wald nur auf den Randhöhen sieht. Es ist dies die riß-eiszeitliche sog. „Merchinger Altmoränenplatte“. Während der Riß-Kaltzeit (etwa 300 000 bis 130 000 Jahre vor heute) stießen die Gletscher im Alpenvorland wohl viermal vor. Dabei erreichte der Isar-Loisach-Gletscher die südliche Landkreisgrenze. Sehr große bis große Felsbrocken dieses Eisvorstoßes fand man in den vergangenen Jahren in einer neuen Kiesgrube südlich der Straße Schmiechen-Steindorf. Erosion, Frostsprengungen und Solifluktion („Bodenfließen“) ebneten die Moränen ein. Winde trugen Löss in verschiedener Mächtigkeit auf die Hochfläche, weshalb sie sehr fruchtbar ist. Das ist auch der Grund, dass die Gegend bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, wie Keramikfunde anzeigen.
Wir beginnen unsere Wanderung in Steindorf bei der Pfarrkirche St. Stephan. Zunächst geht es zur Hauptstraße zurück, wir überqueren sie und wandern auf dem Heinrichshofener Weg etwa 430 m nach Süden. Nach dem Ortsausgang nehmen wir die zweite Wegabbiegung nach links. An einer Feldscheune vorbei erreichen wir einen weithin sichtbaren Baum. Hier an der Landkreisgrenze biegen wir nach links ab. Der Weg führt nun ca. 1,7 km fast kerzengerade nach Osten durch die fruchtbare Hochfläche, wo früher Zuckerrüben und Kraut angebaut wurden, heute vermehrt Mais. Nach einer S-Kurve und zuletzt auf der Teerstraße erreichen wir Eresried. Nach dem vorsichtigen Überqueren der AIC18 zweigt nach ca. 220 m ein Feldweg von der Straße nach Hofhegnenberg nach links ab, überquert auf einer Brücke die Steinach, an der entlang wir nach rechts bis zur folgenden Weggabelung weiterwandern. Hier nach links und nun auf langer Strecke immer geradeaus gelangen wir wieder zur AIC18, überqueren sie und erreichen über den Weiherweg und die Hauptstraße wieder unseren Parkplatz.
Mehr Infos in „Spurensuche im Wittelsbacher Land Bd. 1“, S. 24 u. 25.
Weglänge: ca. 6,8 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab