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Erlebnisreise Skandinavien und Nordkap: Wanderung zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlands (Knivskjelodden)

Heute war es also soweit: wir würden unser Ziel erreichen!
Wir hatten etwa 20 km vom Nordkap entfernt im Campingcar übernachtet.
Es war eiskalt im Auto und draußen (max. 5°C) und wir waren froh, über eine Gasheizung zu verfügen. Wir brachen schon zeitig auf. Wir wollten zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlands, nach Knivskjelodden, wandern. Er ist nur zu Fuß zu erreichen. Die Wanderung über 9 km dauert ca. 5 Stunden.
Gegen 8:00 Uhr marschierten wir los. Steinpyramiden, die in größeren Abständen aufgestellt waren, wiesen uns den Weg. Der Weg durch das karge Gebiet war durchwegs sehr steinig, oft ziemlich moorig/matschig und der Himmel wieder einmal bedeckt mit niedrig hängenden Wolken. Es war trotzdem wunderschön durch diese offene, großartige Natur auf 71° 11` 8“ nördlicher Breite zu wandern. Diese Stille, die nur ab und zu von Piepen, oder Pfeifen irgendeines Vogels unterbrochen wurde, war einfach wunderbar. Kein Motorengeräusch, kein Wasserrauschen, nicht einmal Wind war zu hören. Wir waren auf dem gesamten Hinweg mutterseelenallein.
Der Weg führte immer wieder leicht bergauf und bergab, bis wir das Meer erreichten. Selbst in dieser Einsamkeit grasten nicht weit vom Strand entfernt einige Rentiere. Von unten erkannten wir rechts von uns den riesigen Nordkap-Felsen mit dem Globus und dem Informationszentrum mit der weißen Kugel. Unser Weg führte uns nach links über teilweise glitschige großflächige Klippen, immer der Küste entlang, bis wir die Markierung des nördlichsten Punkts des europ. Festlands erreichten. Dort konnten wir uns in ein Buch, das in einem Blechkasten verstaut war eintragen und unsere Besuchernummer notieren. Wir waren die 454/455. Besucher in diesem Jahr.
Nach dem langen 2 ½ -stündigen Marsch hatten wir uns eine Brotzeit redlich verdient.
Da der Weg über die Klippen unangenehm war, versuchten wir sie zu umgehen, indem wir den Berg, an dessen Fuß wir uns gerade befinden, überqueren wollten. Wir müssten unserer Abschätzung zufolge dadurch unseren Rückweg ziemlich abkürzen. Also stiegen wir nach oben. Einen Weg gab es natürlich nicht. Es war nicht unbedingt zu schwierig, geradewegs nach oben zu klettern, da der Berg nicht komplett felsig war, und die Gewächse, die zwischen den runden, von ehemaligen Gletschern abgeschliffenen Steinen gedeihen, griffig sind. Trotzdem wurde mir immer unwohler bei dem Gedanken, den markierten Weg verlassen zu haben und aufs Geradewohl über Felsen zu klettern. Am Gipfel angelangt, hätten wir eine wunderbare Aussicht gehabt – wenn die Sicht klar gewesen und die Sonne geschienen hätte. Hier oben war sicher schon Jahre keiner mehr.Toni ging voraus, um den weiteren Weg auzukundschaften. Ich sah, wie er stehen blieb und überlegte und folgte ihm. Er stand vor einem Felsenkar, das es zu durchklettern galt. Ich nahm ihm die Entscheidung ab und weigerte mich, diesen Weg fortzusetzen. Ich wollte, dass wir umkehren. Sollte einem von uns hier ein Unfall passieren, sodass er nicht mehr weiterlaufen könnte, würde es Stunden dauern, ehe Hilfe mit Helikopter kommen würde. Handynetz gab es ebenso wenig wie eine befahrbare Straße. Wohl oder übel begaben wir uns wieder zurück zum markierten Weg. Dieser Umweg auf den Berg und wieder runter kostete uns 1 ½ Stunden. Dafür waren wir auf dem nördlichsten Berg, dessen Namen ich nicht mal kenne ;-)
Auf dem Rückweg kamen uns erstmals Wanderer entgegen. Der Weg erschien uns unendlich lang und wir waren froh, als wir wieder beim Auto angekommen waren. Jetzt noch auf zum Nordkap und einige Erinnerungsfotos schießen. Wieder mussten wir eine Gebühr bezahlen: diesmal 470 (!!!!) Kronen (fast 63 €). Das sind Wucherer – und Wegelagerer – eine Unverschämtheit! Natürlich bezahlten wir, wie jeder, der so weit angereist ist, fotografierten und verschwanden angesichts der vielen Touristen schnell wieder.
Wir waren stolz: Wir haben unser Ziel nach 5254 km und 2 Wochen erlebnisreicher Fahrt voller wunderschöner Eindrücke erreicht.
An der Information eines kleinen, nahegelegenen Orts erhielten wir nach Vorlage unserer Besuchernummern eine Bescheinigung für das Erreichen des nördlichsten Punkts (natürlich gegen Gebühr). Auf dem Rückweg mussten wir vor dem Nordkaptunnel wieder die Gebühr vorn 192 Nkr entrichten. Zu Info: 200 Kr. = 26,66€.
Wir entschlossen uns, einen Abstecher nach Finnland/Inarisee zu machen und begaben uns wieder Richtung Süden. Allmählich besserte sich das Wetter immer mehr, der Himmel wurde blau und die Vegetation schnell üppiger. Wir kamen auf dem Weg durchs Landesinnere an vielen Seen vorbei, bis wir auf einem Campingplatz in Karasjok, nahe der finnischen Grenze unseren Übernachtungsplatz gefunden haben.

  • Ein steiniger Weg führte durch die einsame Gegend. Steintürme, die in größerer Entfernung aufgeschichtet waren, wiesen den Weg, der manchmel etwas schwer zu erkennen war. Gottseidank blieben wir von Nebel verschont!!!!
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  • Neugierig wurden wir beäugt
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  • Schwach sind die Weltkugel und das Informationszentrum auf dem Nordkap-Felsen zu erkennen.
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  • Eintrag ins Besucherbuch von Knivskjelodden
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  • Der nördlichste Punkt des europäischen Festlands ;-)
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  • Informationszentrum am Nordkap
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  • Denkmal: Kinder der Erde
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  • Denkmal: "Kinder der Erde", wurde von sieben Kindern aus vrschiedenen Teilen der Welt gestaltet und 1989 errichtet
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  • Auf dem Weg nach Finnland
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2 Kommentare

Angesichts deines gelungenen Beitrags werden in mir alte Erinnerungen wachgerufen.

Wir hatten damals die umgekehrte Richtung. Wir sind über Finnland zum Nordkap und in Norwegen wieder runter. Am Inari hatten wir Bodenfrost, und auf der Weiterfahrt zum Nordkap Schneegestöber (im August!).

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