Blumen Eichele Friedberg
Valentinstag – Liebe durch die Blume zeigen?
Ein Jahrestag der Verbundenheit unter den Liebenden ist am 14. Februar der Valentinstag. Wir besuchten das Friedberger Traditionsgeschäft für Gärtnerei und Floristik, Blumen Eichele. Mit dem Friedberger Seniorchef Jakob Eichele sprachen wir über Tradition und Einfluss der bunten Welt der Blumen auf die Geschäftswelt der Fachgeschäfte.
„Namensgeber für diesen Jahrestag scheint der heilige Valentinus zu sein. Er lebte im 3. Jahrhundert in Rom und traute Liebespaare im Widerspruch zum römischen Recht nach christlichem Ritus, obwohl Kaiser Claudius II. das verboten hatte. Und er schenkte den Paaren sogar noch Blumen aus seinem Garten. Der Gedenktag des hl. Valentinus am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 496 für die ganze Kirche eingeführt, 1969 jedoch aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Verbreitet gibt es jedoch um den Valentinstag herum Gottesdienste, in denen Ehepaare gesegnet werden. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Leidensgeschichte des Heiligen und sogar dessen Existenz erfunden wurden. Es wurde fälschlicherweise angenommen, dass eine von einem Spender namens Valentin finanzierte Basilika für einen Heiligen namens Valentinus gebaut wurde.“ (Quellen: ARD-alpha und Wikipedia)
Valentinstag – heute ein Bruchteil früherer Geschäftsbereiche
Als „Bruchteil der Umsatzsituation gegenüber den 70er und 80er Jahren“ beschreibt Jakob Eichele den Einfluss des Valentinstages auf die Gärtnereien und Floristikgeschäfte. Zusammen mit Julia Hirschberger, der aktuellen Leiterin des Blumengeschäfts erwarten sich die Fachgeschäfte heuer keine sprunghaften Umsatzzahlen am Valentinstag. „Das Ende der Faschingszeit und der kurz darauf folgende Valentinstag“, so Jakob Eichele, „bringen für uns Gärtner und Floristen eine durchaus kritische Geschäftslage.“ Es gilt heute ein gesundes Augenmaß mit dem Blick auf die reale Situation im Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden. „Als der besondere Tag für die Liebenden“, erklärt uns Julia Hirschberger, „ist der Valentinstag in Sachen Blumen eher aus dem Fokus gefallen. Heute verbringt man mehr Zeit miteinander, besucht zusammen ein gutes Restaurant oder plant einen gemeinsamen Urlaub. Der damit verbundene Blumenstrauß ist heute nicht mehr der Mittelpunkt des Tages.“
Nicht allein die rote Rose – heute zählt das Farbenspiel
Viel Farbe ist heute angesagt. Die „rote Rose“ wurde im Kaufverhalten vom bunten, vielfarbigen Blumenstrauß abgelöst. Auch das Preisgefüge, gerade für das teure Rosengeschäft habe sich heute zum Nachteil für die deutsche Geschäftswelt entwickelt. Das meist zu günstigeren Konditionen anbietende Ausland mache es für deutsche Fachgeschäfte nicht leichter, erklärt uns Jakob Eichele. Der zunehmende Online-Handel und die preisgünstigen Angebote in den Supermärkten erschweren den Fachbetrieben die Umsatzsituation.
Ausbildungsberufe in Gefahr
Durch diese Gesamtsituation sieht Jakob Eichele auch die Ausbildungsberufe von Gärtnern und Floristen gefährdet. Es werde immer schwieriger, junge Menschen zur Ausbildung für diese Berufszweige zu gewinnen.
Vielseitige Einsatzgebiete im Geschäft mit der Blume
Grabpflege, Hochzeiten, Firmenfeste, Geburtstage und öffentliche Veranstaltungen – die Events für die Verwendung von Blumensträußen, Topfpflanzen und kunstvollen Gestecken sind breit ausgelegt, so Jakob Eichele. Die Wintermonate Januar und Februar seien regelmäßig umsatzschwache Geschäftsmonate. „Ein wenig mehr Umsatz durch Jahrestage, wie den des Valentinstages, sei für die Geschäftswelt durchaus gewünscht.
Nachhaltigkeit ist angesagt bei Blumen Eichele
Der Verzicht bei Verpackungen aus Kunststoff, und der Verzicht auf künstliches Bindematerial wird groß geschrieben bei Blumen Eichele. Das seit 90 Jahren bestehende Friedberger Fachgeschäft werde auch durch die Akzeptanz des Zeitenwandels heute bereits in der dritten Generation geführt.
Farbenspiele der Blumen
Als Farbe der Liebe gilt immer das leuchtende Rot, Neid und Eifersucht sind von der Farbe Gelb vertreten und das Gefühl der Hoffnung vertritt die Farbe Grün, erzählt uns Jakob Eichele. „Die bunten Farben der Blumen, die kunstvolle Gestaltung der Sträuße und Gestecke durch ausgebildete Gärtner, Gärtnerinnen, Floristen und Floristinnen zeichnen unseren Berufsstand aus und sollen auch die Grundlage für den Fortbestand unserer regionalen Fachgeschäfte sein“, wünscht sich Jakob Eichele. Und spätestens dann, wenn zuhause der günstig erworbene Blumenstrauß aus dem Supermarkt nach wenigen Tagen sein trauriges Ende ankündigt werden die geschulten Hände der Fachbetriebe in den Fokus rücken, welche bei der Pflege, der Auswahl des Sortiments und der fachgerechten Zusammenstellung das bunte Sortiment an Blumen und Pflanzen zum Lebensmittelpunkt der Gefühlswelten und er Lebensbereiche machen.
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