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Titel, Thesen, Temperamente

  • Janine Faaß (links) und Fabian Winkler (rechts) setzten sich in der Altersgruppe I durch
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Die Altersgruppe I (Jahrgangsstufen 8-10) diskutierte die Frage, ob die Musiklautstärke in Diskotheken gesetzlich begrenzt werden soll. Uneingeschränkt „Ja“, meint Patricia Ebert, die sich ganz entschieden für eine Lärmreduzierung ausspricht. Überhaupt kein Verständnis für eine derartige Argumentation kann ihre Mitstreiterin Sina Ilg aufbringen. „MP-3 Player verbietet ja auch keiner. Außerdem bewirkt laute Musik etwas Magisches“, kontert die Schülerin des Wernher-von-Braun-Gymnasiums. Zeit für Fabian Winkler, in die Debatte einzugreifen. Mit Nachdruck weist er darauf hin, dass eine Verständigung in Diskotheken häufig nicht mal mehr mit lautem Schreien möglich sei. Darüber hinaus mache laute Musik aggressiv. Das will Janine Faaß nicht gelten lassen. Quirlig und mit großer Überzeugungskraft stellt sie in Frage, ob sich der finanzielle Aufwand von Lautstärkemessungen in Diskotheken überhaupt lohne und in „irgendeinem Verhältnis“ zum Nutzen stehe. Die Altersgruppe II (Jahrgangsstufen 11-13) wagte sich an ein brisantes, aktuelles Thema heran. „Sollen Online-Durchsuchungen von privaten Computern bundesweit erlaubt werden?“, lautete die Fragestellung. Helmut Linck, Schüler der Fachoberschule Friedberg, sieht in einer solchen Maßnahme einen „wirkungsvollen, nachhaltigen Beitrag zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens“. Theresa Schulz überzeugt diese Sichtweise keineswegs, gehöre doch die Unverletzlichkeit der Wohnung zu den unantastbaren Grundrechten. Gern greift Ricarda Selder dieses Stichwort auf und spielt den Ball zurück. „Der Staat muss auch für die körperliche Unversehrtheit seiner Bürger sorgen“, sagt sie. Für Thomas Beck ist diese Begründung nicht akzeptabel. „Bürgerrechte haben einen sehr hohen Stellenwert in unserer Verfassung. Wer kontrolliert eigentlich den Staat?“, stellt er als Frage in den Raum. Nach eineinhalb Stunden munterer Debatte waren alle Argumente gewechselt und alle Fragen beantwortet. Die Jury fällte ihr Urteil. In der Altersgruppe I konnten sich Janine Faaß und Fabian Winkler durchsetzen. Bei der Altersgruppe II hatten Helmut Linck und Ricarda Selder die Nase vorn.

Der Wettbewerb „Jugend debattiert“

Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ wird von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus durchgeführt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Das Projekt bildet Schüler durch Debattentraining und Wettbewerb zum kompetenten Mitreden und Mitgestalten in der Demokratie aus. In Bayern beteiligten sich 64 Schulen an dem Projekt. Das Landesfinale findet am 30. April in München statt. Der Friedberger Jury gehörten Rainer Lipczinsky (Schulleiter FOS Friedberg), Anton Oberfrank (Schulleiter Konradin-Realschule), Wolfgang Poeppel (Landesbeauftragter „Jugend debattiert“), Andreas Schmidt (Friedberger Allgemeine), Ulrike Sehgal (Wernher-von-Braun-Gymnasium) an.

  • Janine Faaß (links) und Fabian Winkler (rechts) setzten sich in der Altersgruppe I durch
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  • Helmut Linck und Ricarda Selder gewannen in der Altersgruppe II
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  • 8 Schüler nahmen am Schulverbunds-Finale in Friedberg teil
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3 Kommentare

Cicero wäre heute als Gutachter ein gefragter Mann. Beweist es doch, dass es nur auf die Begründung und den logischen Aufbau in der Argumentation ankommt. Die Medaille hat immer zwei Seiten.

Zufällig lese ich gerade ein Buch über Cicero: "Imperium" von Robert Harris. Super spannend, liest sich wie ein Krimi und für mich tut sich da ganz viel neues Geschichtswissen auf, was ich bisher nicht kannte. Liegt wohl daran weil ich kein Latein hatte ;-)

Und ich bin ein heißblütiger Cicero-Fan. Daher auch der gewählte Einstieg zu meinem Text. Als Thema meiner Magisterabschlussprüfung wählte ich den Schwerpunkt "Cicero als Politiker". Dabei handelt es sich um ein gar nicht so erschöpfend behandeltes Forschungsgebiet, wie man meinen könnte. Dies hat folgenden Grund: Es gibt zwar eine kaum übersehbare Forschungsliteratur über den Philosophen, Schriftsteller und Staatstheoretiker Cicero, jedoch nur relativ wenig erhellende Abhandlungen über den Politiker Cicero. Wenigstens in jüngerer Vergangenheit hat sich dieser Befund zum Positiven verändert. Jedem ans Herz legen würde ich Christian Habichts Biographie "Cicero der Politiker". Darin räumt Habicht mit dem gängigen Klischee, Cicero sei zwar ein begabter Redner und Schöngeist, jedoch kein Politiker gewesen, auf. Das Gegenteil sei der Fall: Cicero sei einer der erfolgreichsten Politiker der Römischen Republik gewesen. Habichts Urteil über Ciceros Persönlichkeitsstruktur wird mir aus vielerlei Gründen ewig im Gedächtnis haften bleiben. Er schrieb über Cicero: "Oh hätte er (Cicero) nur mehr Mäßigung im Glück und mehr Standhaftigkeit im Unglück gezeigt!" Ganz offensichtlich ein Mann der Extreme, dieser Cicero!

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