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Offenen Mitgliederversammlung zum Thema "Friedberger Schloss"

  • Eugen Wagenpfeil wohnt direkt am Schloss mit Stadtrat Georg Goldstein im Gespräch
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Friedberger Schloss im Brennpunkt der Diskussion

Bei der CSU-Mitgliederversammlung am 20.07.2011 moderierte der CSU Ortsvorsitzende und Stadtrat Sven Güntner eine rege Diskussion im voll besetzten Neben-zimmer der Gaststätte „Jedermann's“ zum geplanten Umbau des Friedberger Schlosses.

Zunächst stellte der CSU Fraktionsvorsitzende im Friedberger Stadtrat
Thomas Kleist das aktuelle Konzept und seine Varianten zum geplanten Umbau des
Stadtschlosses den interessierten Zuhörern vor. Er erläuterte auch die
Position der CSU und ihrer Stadtratsfraktion für eine "kleine Lösung"
beim geplanten Schlossumbau. Insbesondere der derzeit "geplante
Veranstaltungssaal ist nach Auffassung der CSU für die Stadt Friedberg
gar nicht erforderlich", so CSU-Fraktionsvorsitzender Kleist.

Das Thema "Schlossumbau" polarisiert viele Friedberger. Die avisierten
Kosten für die Baumaßnahme in Höhe von rund 20 Millionen Euro belasten
auch den Finanz-Haushalt der Stadt Friedberg mit aktuell ca. 48 Millionen Euro
Schulden zumindest auf das äußerste, wenn sie ihn nicht sogar
sprengen. Bei einem so unterschiedlich diskutierten Thema sollten alle
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Friedberg befragt werden. Dazu hatte
die CSU eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Bereits vor einer
Woche, so Kleist "hat die CSU deutlich mehr als die erforderlichen
1800 Unterschriften gesammelt und erfährt breite Zustimmung in der
Bevölkerung für die favorisierte kleine Lösung."

In den Meinungsaustausch brachten sich auch die ebenfalls anwesenden
Stadträte der Georg Goldstein, Richard Scharold und Heinz Schrall
(alle CSU), der 3. Bürgermeister Manfred Losinger (CSU),
Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Albert Kling, die
Fraktionsvorsitzende der Grünen Claudia Eser-Schubert und der
Friedberger Landtagsabgeordnete Reinhard Pachner ein.

Nicht nur das Kostenargument von nur rund 7 Millionen Euro spricht für
die "kleine Lösung". Die erst kürzlich renovierte Stadthalle ist als
Veranstaltungsort besser geeignet. Auch der Baustil des geplanten
Saals, so war von einigen Teilnehmern zu hören, gleicht eher einer
Bauernscheune.

Hr. Wanzl führt ins Feld, dass ein privater Bauherr für eine ähnliche
Baumaßnahme 150 Stellplätze für Pkw hätte nachweisen müssen. Diese
sind aber nirgends sichtbar. Auch sind seiner Meinung nach die
geplanten Rettungswege insbesondere für Rollstuhlfahrer nicht
ausreichend. Thomas Kleist ergänzte hierzu, dass nach einem Gutachten
zum Katastrophenfall im derzeitigen Ausbauzustand des Schlosses maximal 197 Personen im Schlosshof sein dürften.

Hr. Funk vermisst eine detaillierte Thematisierung der rund um das
Schloss erforderlichen Infrastruktur. Seiner Meinung nach fehlt auch
eine Wirtschaftlichkeitsberechnung mit einer Gegenüberstellung von
Kosten und Einnahmen.

Der CSU-Fraktionsvorsitzenden Kleist merkte an, dass der
Volksfestplatz als Parkplatz für die Schlossbesucher keine ideale
Lösung sei und ein Infrastrukturkonzept bislang nicht ausreichend
besprochen worden sei.

Zum Thema Kosten konnte Kleist darüber informieren, dass im Augenblick
in der Kostenaufstellung Unterhalts- und Folgekosten nicht berücksichtigt seien. Knapp 7 Mio. Euro der Investitionskosten liegen ferner außerhalb des Finanzierungszeitraumes des Haushaltsplans. Geplante Einnahmen aus dem
Gewerbegebiet Derching sind für eine Finanzierung mit eingeplant. Was allerdings passiert, wenn geplante Einnahmen ausfallen, ist auch für Kleist nicht vorhersehbar. Eine weitere Hürde in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass die
Stadt Friedberg bis 2013 keine neuen Kredite aufnehmen dürfe.

Die Kosten die für erforderliches Personal entstehen, seien ebenfalls
noch unbekannt.

Herr Wagenfeil verwies auf die enorm steigende Lärmbelästigung für die
Anwohner.

Herr Josef Metzger und Herr Alfred Wanzel, die als Anwohner-Vertreter
ebenfalls anwesend waren, übergaben er der CSU
im Namen der Anwohner eine Unterstützer-Liste für das Bürgerbegehren
der CSU mit 180 Unterschriften. Die Anwohner fühlen sich mit ihren Anliegen bei der CSU sehr gut aufgehoben.

(Anmerkung des CSU Pressesprechers:
Die Unterschriften stammen von Anwohnern:
Im Thal
Leitenweg
Burgwallstraße
Schlossstraße
Stadtmauer)

Abschließend beendete der CSU Ortsvorsitzende Sven Güntner die
Mitgliederversammlung mit dem Resümee, dass der Umbau des Schlosses
für rund 20 Mio. Euro bei gleichzeitigem Erhalt der freiwilligen
Leistungen der Stadt Friedberg zugunsten z.B. vieler Vereine kaum
realistisch ist.

  • Eugen Wagenpfeil wohnt direkt am Schloss mit Stadtrat Georg Goldstein im Gespräch
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  • Vorsitzender Sven Güntner begrüßt seine Gäste
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  • Fraktionsvorsitzender Thomas Kleist informiert über das Bürgerbegehren zum Friedberger Schloss
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  • Josef Metzger erläutert eine bedenken zur teuren Bauvorhaben
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  • Altstadtrat Ernst Wollrab erklärt seine Vorstellung
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  • Die Unterschriftenliste werden dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Kleist überreicht
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5 Kommentare

So sehe ich das auch. Hoffentlich vergisst man in diesem Zuge nicht die Barrierefreiheit für öffentliche Gebäude. Denkmalschutz zählt da nicht, das ist trotzdem machbar, da gibt es genügend Beispiele.

Klaus Dieter, die Barrierefreiheit muss natürlich machbar sein.
Franz, wenn man fast 50 Millionen Euro Schulden hat, und die Umsetzung dieser Gesamtbaumaßnahme zwischen 2012 und 2018 nicht finazierbar und gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern von Friedberg nicht zu verantworten ist, kann man es wirklich abwägen, was richtig ist.
Da soll die Komplettsanierung sowie die Umbauarbeiten für die Verlagerung des Museums (Baukosten ca 14,4 Mio. € brutto + 0,4 Mio. € für Provisorien bei zeitlicher Trennung des Bauabschnittes) mit einer Bauzeit von ca. 32 Monaten umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass bei Umsetzung des Bauabschnitte, der spätestens für das Jahr 2017 eingeplant ist, soll der Veranstaltungssaal (Baukosten ca. 4,28 Mio. €) umgesetzt werden Was bedeutet das bei Umsetzung des Gesamtprojekts mit einer Höhe von 20, 13 Mio. € (incl 1.05 Mio. €für Museumsausstattung, aber ohne den sonst üblichen Kostenansatz von 10% bis 20 % für "Unvorhergesehenes) ausgegangen wird.
Die Variante C entspricht die notwendige Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen im Bstand bei gleichbleibender räumlicher Anordnung und gleichem Nutzungsinhalt wie bisher. Diese Nutzung ist kostenmäßig mit ca. 7,86 Mio. € (incl. eines Kostenansatzes von 20 % für Unvorhergesehenes) einzuschätzen. Diese Kosten beinhalten die Sicherung von Decken, Wänden, Keller und Dachstuhl, die Instandsetzung des Daches, der Bestandsfenster, des Außen- und Innenanstrichs sowie des Putzes; den Abbruch und Neuerstellung des Innenhofes; die Erfüllung des Brandschutzes, die Ausbildung der notwendigen Fluchtwege im Veranstaltungshof und die Instandsetzung der Stützmauer. Diese Variante C lässt die bisherige Nutzung von Museum, Remise, Rittersaal und Schlosshof wie bisher zu. Sonderausstellungen werden auch nach den hier durchzuführenden Bauarbeiten in der Remise und im Rittersaal stattfinden können

Die Stadt Friedberg hat das Wittelsbacher Schloss 2007 vom Freistaat gekauft, um es nach einer Sanierung und Umgestaltung einer zeitgemäßen Nutzung als Friedbergs kulturellen Mittelpunkt zuzuführen. Das hat der Rat der Stadt 2010 beschlossen und am 24.2.2011 dafür auch die finanziellen Weichen gestellt.

Die Umgestaltung des Wittelsbacher Schlosses ist im Regionalentwicklungskonzept unseres Landkreises mit der Priorität sechs festgeschrieben. Es wird als eines der Wahrzeichen im Landkreis der Region nachhaltig zugute kommen und eine Attraktion im Wittelsbacher Land darstellen. Für Friedberg ist das Schloss ein „Leuchtturm“ und Identifikationspunkt.

Ist der Aktionismus der Friedberger CSU vielleicht doch ein wenig wahlkämpferisch? Als populistisch kann das Herangehen an den Bürger bestimmt bezeichnet werden, wenn die Frage um die Fortentwicklung der Friedberger Kultur einzig aus dem Aspekt des finanziellen Aufwands gesehen wird. Die schlechteste Variante ist sicher die, die unbestritten notwendige Renovierung des Friedberger Wittelsbacher Schosses mit dem Ziel des Erhalts bisheriger Strukturen durchzuführen.

Dein Kommentar, liebe Christl, sollte m.E. eigentlich der Text des Beitrags sein.

LG Franz

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