Neuer Radverkehrsbeauftragter steht mit „Rad“ und Tat zur Seite
Reiner Teuber ist 61 Jahre, Maschinenbautechniker (in Altersteilzeit) und – natürlich – Radfahrer. Mitte September ist er vom Friedberger Stadtrat als Radverkehrsbeauftragter gewählt worden. Im November startet der Friedberg-Westler offiziell in sein neues Ehrenamt und steht dann beim Thema Radln mit „Rad“ und Tat zur Seite.
Warum wolltest du Radverkehrsbeauftragter werden?
Reiner Teuber: Ich fahre gerne Rad und setze mich schon seit sechs Jahren in unserem SPD-Ortsverein gemeinsam mit unserer Vorsitzenden Ulrike Sasse-Feile für ein fahrradfreundliches Friedberg, kurz FFF, ein. Von dieser ehrenamtlichen Position erhoffe ich mir etwas mehr Einfluss, um die FFF-Themen besser voranzubringen. Dabei freue ich mich insbesondere auf die Zusammenarbeit mit unserem ÖPNV-Beauftragten Manfred Schnell.
Wie genau kann man sich die Aufgaben eines Radbeauftragten vorstellen?
Reiner Teuber: Die offiziellen Aufgaben sind unter anderem ein regelmäßiger Austausch mit Behörden und Vereinen, wie zum Beispiel dem ADFC. Zudem muss ich einen jährlichen Sachstandbericht im Stadtrat abgeben. Umgekehrt werde ich in elementare Neuerungen im Bereich Radverkehr eingebunden. Wobei ich persönlich aber die Hauptaufgabe darin sehe, zwischen Bürgern und Verwaltung zu vermitteln und durch Umsetzung von Bürgerwünschen oder eigenen Vorschlägen die Situation für die Radler Schritt für Schritt zu verbessern.
Was sind deine nächsten Schritte?
Reiner Teuber: Ich werde ja voraussichtlich erst im November offiziell in das Amt „eingesetzt“. Die Zeit bis dahin werde ich aber nutzen, um Kontakt mit meinen Ansprechpartnern in der Stadtverwaltung, im Landratsamt und beim ADFC aufzunehmen. Ich habe aber auch schon einige Punkte aufgenommen und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Da sind auch schon die ersten Gespräche angesetzt. Parallel dazu möchte ich das bereits erarbeitete Landkreiskonzept sichten und die für Friedberg relevanten Punkte herausfiltern. Voraussichtlich muss ich mir da auch einiges vor Ort ansehen.
Was hat sich denn in den letzten Jahren schon verbessert? Auch auf Initiative von dir?
Reiner Teuber: Zum einen die Fahrradständer in der Innenstadt (2016/2017), was z.B. die Standortvorschläge und das von unserem SPD-Ortsverein vorgeschlagene Modell angeht. Außerdem die Fahrradständer am Bahnhof, wo ich 2018 ein Konzept vorgestellt, einen Praxistest mit einem Doppelstockparker, sowie eine Befragung der Radler am Bahnhof durchgeführt habe. Diese Baumaßnahme wird ja trotz aller Probleme und Verzögerungen hoffentlich bald weitergehen, damit die neuen Fahrradständer endlich aufgestellt werden können.
2019 habe ich dann zusammen mit dem ADFC eine Besichtigungsfahrt zu Problempunkten im Stadtgebiet gemacht und daraus einen Forderungskatalog erstellt und an die Stadtverwaltung übergeben. Davon wurde zwischenzeitlich schon einiges umgesetzt, etwa die roten Teppiche an der Münchner Straße, zusätzliche Spiegel an den Durchfahrten Chippenhamring und Steirer Berg und die Anpassung und Ergänzung von etlichen Beschilderungen. Außerdem wurde die Metzstraße zur Fahrradstraße umgewidmet und der Radweg an der B300 nach Friedberg West erneuert.
Wenn du mal keinen Problempunkt besichtigen musst, was ist dann deine Lieblings-Radtour im Landkreis?
Reiner Teuber: Die ist relativ kurz, aber sehr schön: Von Friedberg Süd über den Paardurchbruch und unterhalb von Gut Mergenthau nach Kissing, dann entlang der Paar zum Altort und zur Burgstallkapelle. Zurück geht’s dann auf dem gleichen Weg bis zum Reitstall Mergenthau und dann entlang der Seen bei Gut Lindenau nach Lindenau und weiter nach Friedberg West.
Jetzt mal Hand aufs Herz: Fährst du wirklich bei Wind und Wetter mit dem Rad?
Reiner Teuber: Ich war eigentlich schon immer ganzjährig, also auch soweit machbar bei Eis und Schnee, mit dem Fahrrad unterwegs. Regen allerdings vermeide ich, wenn möglich. Aber das ist ja heute dank Wetterapp kein so großes Problem mehr. Wenn keine größeren Transporte anstehen, fahre ich auch zum Einkaufen in die Friedberger Innenstadt mit dem Fahrrad – als Westler leider immer mit Berg.