Fahrrad-freundliches Friedberg
SPD und ADFC wollen gemeinsam mit den Bürgern Friedberg zu einer fahrradfreundlichen Stadt gestalten
Zum Erreichen der Klimaschutzziele, aber auch weil die Energie immer teurer wird, werden auch die Friedberger Bürger ihr Mobilitätsverhalten über kurz oder lang ändern. Dem Fahrrad wird unter diesen Bedingungen in Zukunft eine immer größere Aufgabe zukommen. Dies veranlasste Vertreter des Kreisverbands des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und Mitglieder des SPD-Ortsvereins Friedberg, nach einem ersten Kontaktgespräch die Erarbeitung eines Konzepts für ein fahrradfreundliches Friedberg auf den Weg zu bringen.
Wie kann unsere Stadt Fahrrad-freundlich werden?
Bei einem Pressegespräch erläuterten die Vertreter der gemeinsamen Arbeitsgruppe nun ihre Vorstellungen, wie Friedberg fahrradfreundlicher werden kann. Das erarbeitete Konzept hat das Ziel Friedberg für Fahrradfahrer attraktiver zu gestalten und dabei auch Gefahrenpunkte zu entschärfen u. a. durch die Entzerrung der Bereiche für Fußgänger und Fahrradfahrer. Eine Reihe von Maßnahmen soll dazu beitragen, dass der Besuch der Innenstadt mit dem Fahrrad oder zu Fuß attraktiver wird und die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlastet wird. Langfristig kann sich dies auch für die lokalen Gewerbe positiv auswirken, da Fußgän-ger und Fahrradfahrer eher in der Innenstadt verweilen.
Gleichzeitig können, so die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft, auch touristische Fahrradfahrer nach Friedberg gelockt werden. Dass diese einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen, dürfte inzwischen bekannt sein. Aber auch die Parkplatznot für Pendler könnte deutlich entschärft werden, wäre eine sichere und ausreichende Unterbringung von Fahrrädern am Bahnhof vorhanden.
Ein wichtiger Ansatzpunkt bei der Umsetzung der erarbeiteten Vorstellungen ist die Umsetzung der gerichtlichen Aufhebungs- bzw. Prüfungspflicht für benutzungspflichtige Radwege.
Fahrrad-freundliches Friedberg in 3 Schritten
Der bisher erarbeitete Konzeptentwurf sieht verschiedene Schritte vor, die nacheinander oder nebeneinander umgesetzt werden können. In einem ersten Schritt sollen, ausgehend von den Hauptverkehrsachsen für örtlichen Radfahrer in Friedberg, die vorhandenen Wege katalogisiert, bewertet und Vorschläge für die Verbesserung bzw. Ausschilderung gemacht werden.
Im zweiten Schritt sollte die Verkehrsführung von Fernradlern durch Friedberg (Fernradweg Romantische Straße, Paartalradweg, Ochsenweg) betrachtet und eine Verkehrsleitung mittels Hinweisschildern und empfohlenen Fahrradrouten entworfen. Hierbei ist eine Zusammenarbeit mit der Abteilung Tourismus & Freizeit der Stadtverwaltung hilfreich und sinnvoll.
Der dritte Schritt könnte parallel zum zweiten Schritt laufen. Dabei ist vorgesehen, die Bürger mittels einer Umfrage zu beteiligen um zusätzliche Ideen zu sammeln, wie Friedberg per Fahrrad erschlossen werden kann und wo Abstellanlagen notwendig wären, um die Kaufkraft nach Friedberg, insbesondere in die Innenstadtgeschäfte zu bringen.
Im Anschluss an den zweiten und dritten Schritt ist vorgesehen, die Öffentlichkeit über die Veränderungen zu informieren und die Umsetzung der eingebrachten Vorschläge in einer Informationsausstellung darzustellen.
Koordination der Umsetzung durch ehrenamtliche Profis
Die ersten beiden Schritte könnten zügig erarbeitet und umgesetzt werden. Mit einer kleinen Summe von etwa 5000 Euro könnten die wichtigsten Umschilderungen und Arbeiten an den Brennpunkten vorgenommen und rechtssicher gemacht werden. Der Arbeitskreis Verkehr des ADFC KV Augsburg würde die Koordinierung und die Hauptarbeit übernehmen. Seitens der Stadt sollte ein/e Fahrradverantwortliche/r benannt, der /die die Vorschläge innerhalb der Verwaltung weiter trägt und für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen verantwortlich ist.
Sinnvoll erscheint, die Maßnahmen gemeinsam nach Dringlichkeit und Kosten zu ordnen und hieraus eine Prioritätenliste zu erstellen, die dann in der festgelegten Reihenfolge möglichst zeitnah, d.h. im selben Jahr abgearbeitet wird. Die vorhandenen Vorschläge und Anregungen der Agenda 21 zu den Hauptachsen und Nebenachsen sowie die Anregungen der Bürger würden hierbei ebenfall gesammelt und in den Stadtplan eingearbeitet werden. Diese könnten dann ebenfalls auf die Prioritätenliste gesetzt werden. Die zeitliche Abwicklung und die Kosten hierfür müssten dann, auf Grund des Umfanges, abgeschätzt werden.
Der folgende Schritt hin zur fahrradfreundlichen Kommune ist erheblich aufwändiger als die vorgenannten Schritte, da Baumaßnahmen, wie eine zusätzliche Brücke, Abstellanlagen, Kofferschließfachanlagen für Radfahrer, Tagesboxen für höherwertige Räder und Ähnliches erforderlich würden.
Als weiterer Punkt sollte das Leihsystem für Fahrräder erweitert werden. Die Anbindung des Park & Ride-Platzes an der Endstation der Linie 6 an die Kernstadt würde mehr bringen, stünden dort anstatt der robusten und schweren Leihräder sog. Pedelecs zur Verfügung. Die aktuell verfügbaren Leihräder sind zur Überwindung der Steigung von 13 % in die Friedberger Kernstadt nicht attraktiv und bleiben daher meist auch ungenutzt.
Um den Tourismus in Friedberg zu fördern, wäre die Installation einer Leihmöglichkeit am Bahnhof interessant. Für die Pflege und die Fahrbereitschaft könnte der ortsansässige Fahrradhändler einbezogen werden. Am Bahnhof, in den Geschäften oder im Bürgerbüro könnten zum Leihradsystem der Stadt und zu Radtouren in die nähere und weitere Gegend aussagekräftige Flyer aufliegen.
An Aktionstagen wie dem Friedensfest in Augsburg, der Friedberger Zeit, der Infoschau, den verkaufsoffenen Markt-Sonntagen könnte für das Konzept und die bis dahin vorhandene Infrastruktur geworben werden.
Verantwortlich für das Konzept sind für den ADFC Kreisverband Augsburg Klaus Eßer-Luber, Thomas Hamm, Peter Kratzmair und Claudia Rieß sowie für den SPD-Ortsverein Friedberg Winfried Lorenz, Wolfgang Strobel, Bernd Bante, Brigitte Lehmann-Dannhäuser, Wolfgang Rockelmann und Hansjörg Krazeisen.
Für Rückfragen:
Wolfgang Strobel
Stv. Vorsitzender
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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