Vom Papst bis zu Vinzenz Pallotti - Das neueste Werk des Künstlers Michael Triegel bereichert die Pallottiner in Friedberg
Zum 50. Jubiläum der Heiligsprechung von Vinzenz Pallotti ließ die Gemeinschaft der Pallottiner ihren Gründer erneut porträtieren. Nachdem Oskar Kokoschka diese Aufgabe in den 1960er meisterhaft umgesetzt hatte, sollte nun wieder ein zeitgenössischer Künstler beauftragt werden.
Die Wahl fiel auf Michael Triegel, einen der bedeutendsten Künstler der Leipziger Schule. Er ist bekannt - für sein Portrait von Papst Benedikt XVI. wie auch dafür, dass er nicht jeden Auftrag annimmt. Doch der Herausforderung, Vinzenz Pallotti zu portraitieren, von dem es tatsächlich kein Bildnis zu Lebzeiten, sondern nur eine Totenmaske gibt, stellte sich Michael Triegel.
Als er sich der Person des Heiligen in Rom näherte, merkte er, „dass es nicht um ein Heiligenbild, sondern um seine Idee geht. Das hat mich sehr berührt“, berichtet der Künstler im Rahmen der feierlichen Enthüllung seines Gemäldes vor großem Publikum.
Berührt zeigt sich auch der Provinzial der Pallottiner in Friedberg, Pater Helmut Scharler. „Wir sind beschenkt, aber auch herausgefordert, Vinzenz Pallotti neu zu betrachten – mit den Augen des zeitgenössischen Künstlers, der uns sagt, wie Pallotti zu verstehen und erklären ist.“
Dass gerade ein zeitgenössischer Künstler ein altmeisterliches Werk geschaffen hat, überrascht viele Gäste. Triegel stellt Pallotti betend dar und greift viele Details auf, die in der Biografie des Heiligen eine Rolle spielen. Sein Gemälde soll „kein Andachtsbild zur Anbetung sein, sondern zum Mitbeten einladen.“
Das Gemälde überzeugt. Hermann Reidel, Leiter der Kunstsammlungen im Bistum Regensburg, lobt es als „subtil und mit großer Meisterschaft angelegtes Porträt“. Mehr noch: „Das Bild ist so gut, es könnte ein echter Holbein sein.“