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Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg
Unheimlich. Die Kunst von Fritz Schwimbeck

  • Unheimlich. Die Kunst von Fritz Schwimbeck. In dieser Sonderausstellung im Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg/Bayern werden Werke präsentiert vom Friedberger Künstler Fritz Schwimbeck (1889−1977). Im Bild Friedbergs Erster Bürgermeister Roland Eichmann und Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker
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In dieser Sonderausstellung im Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg/Bayern werden Werke präsentiert vom Friedberger Künstler Fritz Schwimbeck (1889−1977). Schwimbeck war ein Meister der Inszenierung des Unheimlichen. Er wuchs im Friedberger Schloss auf, die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er jedoch in München, wo er sich in den 1910/20er Jahren in einem Kreis von Literaten, Künstlern und anderen Intellektuellen bewegte.

In diesen Jahren entwarf er ausdrucksstarke graphische Zyklen mit Motiven des Unheimlichen, die ihre Prägung in den Schrecken des Ersten Weltkrieges, aber auch in Krankheit und Schmerz erhalten hatten. Darüber hinaus illustrierte er zeitgenössische Bücher aus dem Bereich der phantastischen Literatur, wie Gustav Meyrinks Roman „Der Golem“ (1915) oder Bram Stokers „Dracula“ sowie Literaturklassiker von William Shakespeare oder Heinrich von Kleist. Schwimbecks Grafiken faszinieren durch ihren geheimnisvollen Charakter, hervorgerufen durch gezielt eingesetzte Lichtquellen und bewegte Schattengestalten.

,, ... stark wirkten die Sagen von einer eingemauerten Nonne, von vergrabenen oder in der Turmwand eingemauerten zwölf goldenen Aposteln, vielleicht noch unheimlicher, weil der genaue Ort unbekannt ist, weil es überall sein kann, dass in gespenstigen Nächten Schatten und Schemen aus den Wänden wachsen oder gotischen Kellerwölbungen entsteigen. Und unheimlich konnten
(in diesem Schloss) auch Nächte werden, wenn der Herbststurm um den Turm und hohe Giebeldächer fegte, ein Kauz sein schrilles Gelächter hören ließ und Marder und Katzen auf den riesigen Dachboden sich jagten, daß es dröhnte, oder wenn im nebeligen November durch alten Balkengespirr und über die Boden weg ein Knacken und Knirschen ging - hervorgerufen wie von
unsichtbar schreitenden Füßen."

Auf diese Weise schilderte Fritz Schwimbeck seine Eindrucke vom Leben im Friedberger Schloss vor über 100 Jahren, als das Gebäude noch nicht top saniert war wie heute, sondern kalt und durchlässig für Wind und Wetter. Diese düsteren Impressionen und nächtlichen Visionen von aufsteigenden Schatten nahmen zweifelsohne Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf Schwimbecks grafischen Arbeiten der 1910er/20er Jahre. Blickt man auf diese Phase vor rund 100 Jahren zurück, so mag man kaum glauben, wie sich Zeiten schwerer Herausforderungen immer wieder ähneln. Es herrschte Krieg in Europa, 1923 gab es in Deutschland eine Hyperinflation, und es mangelte an Kohle zum Heizen.

Konkreter Anlass, dem faszinierenden Werk des Grafikers Schwimbeck nun eine Sonderausstellung zu widmen, sind zwei großzügige Schenkungen aus Privatbesitz, die das Museum in den vergangenen Jahren erhalten hat. Gleichzeitig jährt sich die Entstehung so manches seiner Werke zum 100. Mal.

Information:

UNHEIMLICH. DIE KUNST VON FRITZ SCHWIMBECK
Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg
28. Januar bis 23. April 2023
Schlossstraße 21, 86316 Friedberg
Telefon: (0821) 6002-681 oder -684
Fax: (0821) 6002-689

Öffnungszeiten Museum und Café
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 17 Uhr
Faschingsdienstag, 21.02. und Karfreitag, 07.04. geschlossen.

Eintrittspreise Sonderausstellung und Museum:
Erwachsene: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €
Familien (zwei Erwachsene und minderjährige Kinder): 10,00 €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

Museum in Wittelsbacher Schloss Friedberg/Bayern
Constanze Ziervogl

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  • Unheimlich. Die Kunst von Fritz Schwimbeck. In dieser Sonderausstellung im Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg/Bayern werden Werke präsentiert vom Friedberger Künstler Fritz Schwimbeck (1889−1977). Friedbergs Kulturbeiräte Petra Gerber (links) und Ulrike Sasse-Feile
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