Staunen im typoseum: Eine Zeitreise durch die Satz- und Drucktechnik
So manch ein Mitarbeiter der kaltnermedia Group wird seinen Computer inzwischen wieder sehr zu schätzen wissen. Denn wer erlebt hat, wie zeit- und arbeitsintensiv die Satz- und Drucktechnik vor noch gar nicht allzu langer Zeit ausgesehen hat, gerät ins Staunen und ist der rasanten technologischen Entwicklung sicher mehr als dankbar.
Eine spannende Möglichkeit für diese Einblicke bot Firmeninhaber Dieter Kaltner den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der kaltnermedia Group sowie deren Angehörigen im Rahmen eines unterhaltsamen Nachmittags im typoseum. Ende 2006 wurde in den Räumen des modernen Bobinger Unternehmens zum 40. Firmenjubiläum ein Museum eingerichtet, das den historischen Bleisatz und Buchdruck dokumentiert. Die Exponate gleichen Meilensteinen auf einer Zeitreise durch den technischen Fortschritt: Neben Teilen einer Original Setzerei, in der noch Bleilettern per Hand gesetzt wurden, sind auch eine Linotype-Zeilensetzmaschine, Baujahr 1919, sowie erste Fotosatzgeräte ausgestellt. Dieter Kaltner, der in zweiter Generation das moderne Unternehmen leitet, legt großen Wert auf die traditionellen Wurzeln. „Nur wer seine Geschichte kennt, kann die Zukunft gestalten”, ist er überzeugt. Vor diesem Hintergrund ist ihm wichtig, dass auch seine Mitarbeiter und deren Familien ein Bewusstsein für die Geschichte entwickeln.
Herbert Wilhelm, gelernter Setzer, Drucker und Stereotypeur, führte großen und kleinen Besuchern unermüdlich verschiedener Drucktechniken vom chinesischen Reiberdruck bis zur fast 100 Jahre alten Boston Tiegelpresse vor. Wie aufwändig der Bleisatz tatsächlich war, machte ein Eigenversuch schnell jedem deutlich, der sich mühte, Buchstaben spiegelverkehrt von rechts nach links in eine Zeile zu bringen – und natürlich hinterher wieder richtig einzusortieren! Eine wesentliche Erleichterung stellte dann schon die Linotype dar, die anhand einer Schreibmaschinentastatur die Buchstaben aus einem Magazin holen, sie in eine Zeile setzen und später wieder zurück sortieren konnte. Hermann Wilhelm demonstrierte auch diese technische Errungenschaft, die immer noch voll funktionsfähig ist und bis vor wenigen Jahrzehnten im Einsatz war.
Staunen lösten auch die vielfältigen Exponate im typoseum aus, die von der Antike über die Zeit der Ägypter, Stoffdruck und Holzschnitt, Gutenbergs erstem datierten Druck bis zur Lithografie dokumentieren. Besonders intensiv widmeten sich die Besucher der Ausstellung vor allem, um beim 'typoseum-Quergefragt-Wettbewerb' gut abzuschneiden. Beflissen durchsuchten sie die Vitrinen nach Antworten auf teils knifflige Fragen. Entscheidend war schließlich die finale Frage nach dem geschätzten Gewicht der Linotype-Setzmaschine. Astrid Tönnies, Thomas Binder und Andreas Käufl kamen der richtigen Antwort von 1950 kg am nächsten und sicherten sich damit den Gold-, Silber- und Bronzegewinn. Die Sieger werden mit Eintrittskarten für FC Bayern München belohnt.
Mit dem gelungenen Fest bewies Dieter Kaltner einmal mehr, welche wichtige Rolle Historie und Weiterentwicklung, aber auch ein gut eingespieltes Mitarbeiterteam für das Unternehmen spielen. Auf die Kraft der Veränderung setzte die kaltnermediagroup mit einer Umstrukturierung erst im April diesen Jahres. Unter dem Dach der Gruppe firmieren seitdem drei eigenständige Unternehmen: Die kaltner verlagsmedien GmbH hat die Herstellung zukunftsorientierter Verlagsprodukte im Fokus, die kaltner kataloge GmbH konzentriert sich auf die crossmediale Produktion von Produktinformationen und die guide2media GmbH schließlich ermöglicht automatisiertes Publizieren für Print, Web und E-Business. Die Gruppe richtet sich mit der neuen Struktur der traditionell gewachsenen Unternehmensbereiche noch besser auf die Bedürfnisse des Marktes aus. So ist es möglich, Beratungsleistungen, Produkte und Prozesse zu bieten, mit denen Medien effizienter hergestellt und Produktinformationen verkaufsfördernd präsentiert werden. Als ehrenamtlicher Botschafter des Landkreises Augsburg unterstützt Dieter Kaltner mit diesem Netzwerk zudem die Wirtschaftsförderung der Region.
Danke für diesen informativen Beitrag!