Sax meets Brass - Vom Wohlklang, wenn Holz auf Blech trifft
Was haben München und Friedberg oder Holz und Blech gemeinsam? Sehr viel, wie das Konzert "Sax meets Brass" am Sonntag in der FOS/BOS bewies, zu dem das Münchner ABO-Sax Quartett und Men in Blech aus Friedberg eingeladen hatten. Die musikalische Freundschaft, die die beiden Ensembles seit Jahren pflegen, ist ganz offensichtlich ein sehr verbindendes Element.
Auch wenn die Zuhörer an diesem Abend deutliche Unterschiede im Klang der Holzblasinstrumente einerseits und den Blechblasinstrumenten andererseits erlebten, der Spaß am gemeinsamen Musizieren ließ jegliche Grenzen wieder verschwimmen.
Ein beschwingter musikalischer Bogen
Unter dem Motto „Von klassisch bis beschwingt“ schlug das Konzertprogramm einen weltweiten musikalischen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Moderne. Abwechselnd überzeugten die Musiker des Akademischen Blasorchesters München und das Quintett der Men in Blech die Besucher mit einem vielfältigen Repertoire von ihrem Können. Umrahmt wurden die Stücke von einer launigen Moderation, bei der Andreas Bolleininger jeweils das Programm seiner Blechbläser ankündigte und Helge Dyk humorvolle Informationen zu den Stücken der Saxophonisten zum Besten gab.
Großartige Klangerlebnisse boten im ersten Teil klassische Stücke wie etwa die Osterkantate von Johann Sebastian Bach oder eine Friedberger Version vom „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms, die Men in Blech in leicht veränderter Besetzung spielten. Wie üblich brillierten Andreas Bolleininger und Johannes Steinhart (Trompete), Martin Nägele (Horn) und Posaunist Florian Pötzsche an ihren Instrumenten. Wunderbar auch Peter Funk, der den verhinderten Stammtubisten Christian Paul vertrat.
ABO-Sax glänzte unter anderem mit der Irish Suite von Elliot del Borgo, bei der Mathias Stößlein die Besucher damit überraschte, wie schnell man Altsaxophon spielen kann. Petra Jerčič (Sopran/Alt-Saxophon), Helge Dyk (Tenorsaxophon) und Udo Appel (Bariton-Saxophon) begleiteten ihn dabei schwungvoll.
Humorvoll und launig
Der zweite Teil des Konzerts widme sich mehr den modernen Stücken, Swing und Ragtime-Arrangements. Neu im Programm der Men in Blech war zum Beispiel „Struth“ von Chris Hazell. Der Titel sei laut Andreas Bolleininger mit „Heiliger Strohsack“ zu übersetzen, was zum Inhalt der dreisätzigen Suite mit allerlei musikalischen Scherzen durchaus passte. Auch Helge Dyk gab den gekonnten Übersetzer und erklärte das nächste Stück "Pastrami on Rye" von Lennie Niehaus mit einer "Art amerikanischer Döner auf Roggenbrot". Die Münchner zeigten, dass auch dessen Interpretation mit dem Saxophon die Sinne ganz hervorragend anspricht.
Eine Bereicherung für die Kulturlandschaft
Ein rundum gelungenes Konzert, das die Besucher mit lang anhaltendem Applaus belohnten. Wie es klingt, wenn Holz und Blech tatsächlich aufeinandertreffen, erlebte das Publikum dann schießlich bei der dritten und letzten Zugabe, als beide Ensembles gemeinsam „Mackie Messer“ aus der Dreigroschenoper anstimmten. Kein Zweifel, diese musikalische Freundschaft ist ein echter Gewinn für die Region.