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Raphael Wilhelm und die Geschichte der Nähmaschine

  • Dieser Türgriff öffnet den Zugang zur Vergangenheit
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Nähmaschinen - sie passten bis heute abend eigentlich nicht in meine täglichen Gedanken.

Sehr lange bin ich immer wieder in Augsburg an dem Geschäft mit dem extravaganten Türgriff vorbei gegangen. Einmal war es die Zeitnot, ein anderes mal war die Kamera nicht dabei.

Heute abend, kurz vor Ladenschluß habe ich diesen Türgriff gedrückt und bin eingetaucht in eine Welt die mir wert scheint, darüber zu berichten.

Wenn die Freude am Beruf zur großen Leidenschaft wird

Raphael Wilhelm ist Nähmaschinen-Mechaniker. Irgend wann hatte er den Entschluß gefasst, sich selbständig gemacht und ein eigenes Geschäft für Nähmaschinen und Kurzwaren eröffnet.

Ich muss nach der Zukunft für diesen Berufsstand nicht fragen. Auch kurz vor Ladenschluss steht das Telefon nicht still. Ein kurzes Gespräch, eine Vereinbarung zu einer persönlichen Beratung vor Ort, ein Reparaturauftrag.

Mit großer Freundlichkeit werden die Gespräche geführt. Und immer wieder findet Herr Wilhelm die Zeit, meine Fragen zu beantworten.

Nähmaschinen aus den Jahren 1860 bis 1930

In seinem Geschäft hat Raphael Wilhelm seiner Leidenschaft für historische Nähmaschinen eine große Ausstellung bereitet. In vielen Vitrinen sind Modelle aus vergangenen Tagen ausgestellt.

Viele der Maschinen sind Einzelstücke, die Wilhelm im Lauf der Jahre erworben hat. Begeistert von dieser völlig anderen Welt muß ich mich beherrschen, nicht hunderte von Bildern dieser zu machen.

Alle Maschinen sind voll funktionfähig

Mit dem Wissen aus seinem Beruf und unzähligen Arbeitsstunden hat Raphael Wilhelm jedes einzelne seiner Kunstschätze restauriert und instandgesetzt. Mit jeder ausgestellten Maschine kann tatsächlich auch genäht werden.

Kindernähmaschinen - für die junge Generation der letzte Schrei

Die Nähmaschine war im 19. Jahrhundert für Mädchen, was 100 Jahre später die Barbiepuppe werden sollte. Raphael Wilhelm zeigte mit viele wertvolle Einzelstücke aus dieser Zeit.

Alt und neu ganz nah zusammen

Ein kleiner Schwenk des Blickes ist es nur und man befindet sich in der computergestützen, Microchip-bestückten Nähmaschinen-Gegenwart. Hier stehen modernste Präzisionsgeräte für den professionellen Einsatz genau so wie die hochmoderne Nähmaschine für die Hausfrau im Jahr 2009.

Feinste Stickereinen nach digitalisierten Vorlagen

Was moderne Näh- und Stickmaschinen leisten, zeigt mir Raphael Wilhelm an einigen Beispielen. Bei diesen Stickereien muss man schon sehr genau hinschauen, um die vielen tausend Stiche zu erkennen, die zusammen eine beachtliche Stickerei ergeben.

Der "Schlingenzieher" ist geblieben

Ein Bauteil jedoch hat auch in der modernsten Maschine der Neuzeit noch immer Bestand: Der wichtigste Bauteil der Nähmaschine ist - abgesehen von der Nähnadel- der "Schlingenzieher". Diese Mechanik in der Nähmaschine legt den Faden in einem komplizierten Vorgang zur Schlinge, damit eine Naht entstehen kann.

Viel gesehen, viel gelernt

Mit vielen, begeisternden Eindrücken verabschiede ich mich. Als sich die Landentür hinter mir schließt und ich die verkehrsreiche Straße betrete, habe ich das Gefühl, eine wunderbare Zeitreise hinter mir zu haben.

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Raphael Wilhelm im Internet

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  • Modell "Taylor's Patent" von 1878
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  • Raphael Wilhelm vor einer seiner Vitrinen mit zahlreichen Kunstschätzen
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  • Modell "Show & Clark" von 1860
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  • Kindernähmaschine "Eckardt" von 1887
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  • Das Original-Verkaufsschild der "Eckardt"
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  • Kindernähmaschine "Keller Lilliput" von 1930
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  • Raphael Wilhelm mit einer "Princess Lady" von 1893
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  • Kindernähmaschine "Princess Lady" von 1893
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  • Modernstes Spitzengerät für computergestütze Präzisionsarbeiten
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17 Kommentare

Franz - toller, informativer Bericht und gelungene Bilder dazu --- man lernt immer etwas dazu
Gruß Fred

Sehr schöner Bericht und super Bilder. Ich habe auch noch auf einer schwarzen Pfaff nähen gelernt. Wenn man nicht schnell genug die Pedale getreten hat dann hat der Unterfaden sich in Knoten verwandelt *** grins, habe lange Zeit mit der Maschine von meiner Oma genäht bis ich mir eine moderne leisten konnte. Die Nähmaschine gibt es leider nicht mehr, heute wäre sie ein Schmuckstück.

LG Karola

Franz, das lässt doch jedes Heimnähmaschinen-Näher(innen)-Herz höher schlagen. :o))))
Ganz super berichtet!!!!

LG Gisela

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