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„Nichts ist todsicherer als der Tod“ - Prälat Heigl bewegt bei Ausstellungseröffnung mit eindringlichen Gedanken über das Sterben

  • Domkapitular Prälat Josef Heigl bewegte anlässlich der Eröffnungsrede zur Ausstellung Totentanz im Diözesanmuseum mit eindringlichen Gedanken über das Sterben.
  • hochgeladen von Dagmar Weindl

Anlässlich der Ausstellungseröffnung im Augsburger Diözesanmuseum fand Domkapitular Prälat Josef Heigl, Dompfarrer und zudem erster Vorsitzender des St. Vinzenz-Hospiz Augsburg e.V., eindringliche Worte zum Umgang mit dem Tod. Mit seiner Einführungsrede zu den Totentanz-Zeichnungen des Künstlers Georg Bernhard, ging Prälat Heigl ganz bewusst nicht auf den geschichtlichen Hintergrund dieser Darstellungen, sondern vielmehr auf die Rolle des Todes in unserem Leben ein. Dies sehr zur Freude des 82-jährigen Künstlers, der ihm seinen aufrichtigen Dank für die bewegenden Worte aussprach.

Auch die zahlreichen Gästen zeigten sich berührt. „Nichts ist todsicherer als der Tod“, so der Dompfarrer in seiner Hinführung zum Thema. Er beschrieb den Gästen die Eindringlichkeit der 35 Totentanzzeichnungen von Georg Bernhard, die sich damit beschäftigten, dass der Tod nicht in unser Belieben gestellt sei. Denn er trifft jeden. „Aber mit dem Tod wollen wir in der Regel nichts zu tun haben“, so Prälat Heigl, „das Sterben hat keinen natürlichen Platz in unserem Leben.“

Vor diesem Hintergrund erklärte er im Rahmen der Ausstellungseröffnung das Engagement der Hospizbewegung, die ein „Leben bis zuletzt“ ermöglichen will. „Sterbende wünschen sich eine umfassende, ganzheitliche Betreuung, um in Würde selbstbestimmt bis zum Schluss leben zu können“, berichtete Prälat Heigl. „Die Hospizarbeit trägt dazu bei, dass der Sterbende die Begleitung erhält, die er auf seiner letzten Etappe braucht.“ Dazu gehöre zum Beispiel letzte Angelegenheiten regeln und auch Abschied nehmen zu können. Das gelte insbesondere für die Angehörigen, denen es oft schwer falle, das Sterben anzunehmen.

Seit 30 Jahren hat die Hospizbewegung konstruktiv und zielstrebig dazu beigetragen, dass das Sterben ein Teil des Lebens wird. Die Bereitschaft zur palliativen Hilfe, die lindert und begleitet, nehme laut Prälat Heigl zu. In Augsburg etwa stehen die Palliativstation im Zentralklinikum, Hospizvereine und die Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung dafür. So entstehe ein tragfähiges Netzwerk, das die Betreuung Schwerstkranker wie ein „bergender Mantel“ ermögliche. Erfreut äußerte sich Prälat Josef Heigl darüber, wie viele Idealisten und Ehrenamtliche dieses Ziel mittragen. Der Dompfarrer erläuterte die vier Dimensionen des Schmerzes, den physischen, sozialen, psychischen und spirituellen Schmerz, den jeder Sterbende durchläuft. „Dabei braucht ein schwerkranker Mensch Begleitung durch Menschen, die helfen das Leben in Würde loslassen zu können“, betonte er.

Anhand vieler persönlicher Erfahrungen aus seiner seelsorgerlichen Tätigkeit und der inzwischen schon 16-jährigen Vorstandsaufgabe im St. Vinzenz-Hospiz Augsburg e.V. vermittelte Prälat Heigl, wie wichtig es ist, den Tod als Teil des Lebens zu begreifen. Die Beispiele aus der Praxis sorgten bei den Gästen für Betroffenheit, aber auch für wachsendes Verständnis.

Er legte den Gästen ans Herz, die Zeichnungen von Georg Bernhard auf sich wirken zu lassen, denn so würden sie unmittelbar mit dem eigenen Sterben konfrontiert. „Diese Gedanken helfen, ein Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde möglich zu machen“, schloss Prälat Heigl seine Ausführungen, die, wie Renate Mäder vom Augsburger Diözesanmuseums bestätigte, keine bessere Hinführung zum Thema hätte sein können.

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