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Mit dem auf drei Jahre befristeter Schutzbrief, wurde gleichsam die Geburtsurkunde ausgestellt.

6. Februar 1264, ein Datum dass die Friedberger bewegt. Kreisheimatpfleger Dr. Hubert Raab referierte deshalb am CSU Stammtisch wie es zu diesem Geburtsdatum der Stadt Friedberg gekommen ist.
Es war eine Zeit des heftigen Umbruchs. Die Romanik- die Zeit der Herrscher, der Burgen und Kirchen wurde von dem aus England und Frankreich kommenden neuen Stil, der Gotik abgelöst. Angehend in Italien überlegten sich die Bürger, ob die geschwächten Adeligen weiterhin das Sagen haben sollen? Wichtiger für die Bürger sind jedoch die reichen Kaufleute. Auch in Augsburg eine juristische Angelegenheit, wie es deren nun viele gab, aber ein Vergleich von großer Bedeutung. In einer Urkunde wurde immerhin erstmals der Stadtrat genannt und es gab ein Stadtsiegel. Diese Ratsherren hatten zwar noch nicht viel zu entscheiden, doch ihr Auftreten manifestiert die neue Freiheit der Bürger. Es folgte ein heftiger Streit zwischen den Augsburger Bürgern und dem damaligen Bischof Hartmann, der doch seine bischöfliche Herrschaft zu einer Landeshoheit ausbauen wollte. Da kam dem Stauferkönig Konrad und seinem Onkel den Wittelsbacher Ludwig, die Gründung einer Stadt gelegen. Anders als eine langsam wachsende Ortschaft war diese Stadtgründung gut geplant. Mit dem auf drei Jahre befristeter Schutzbrief, wurde gleichsam die Geburtsurkunde ausgestellt.
Doch wie stellt man sich so eine Stadtgründung vor?
Als erstes wurde die Ausdehnung dieser Stadt festgelegt. Auch die Anbindung war nötig. 3 Straßen waren daher wichtig. Dr. Raab ließ hierfür einige Dokumente durch die Reihen gehen. Darunter die Augsburger Meilenscheibe. Die wichtigste Straße war die Route Augsburg-Regensburg, die über Friedberg, Aichach, Schrobenhausen ging. Ebenfalls über Friedberg gingen die Straße nach Landshut und die Salzstraße, wo das weiße Gold transportiert wurde. Diese Verbindungen führten durch das Münchner Tor durch die Stadt und beim Augsburger Tor hinaus. Doch nicht wie in anderen Städten zog sich die Fernstraße gradlinig durch den Ort, sondern winkelte zweimal ab. Auch zur Burg ging es durch ein Tor. Kompakt musste diese Stadt auch sein. Haus an Haus ohne wie bei den gewachsenen Orten mit Gärten und Hinterhöfen. Schachbrettartig aufgeteilt und mit Sonderbauten wie das Rathaus in der Mitte eines Platz, sollte es sein. Marktplatz, sowie die beiden Marktstraßen Bauernbräu- und Jungbräustraße, wurden als Kommunikationsplätze angesehen.
Auch an die Wasserversorgung wurde gedacht und tiefe Brunnen z. B. am Marktplatz und bei der Kirche, später auch im Thal wurden gegraben. Diese Plansiedlung brauchte nun auch Bürger und Gewerbe und die fand man bei den Leibeigenen auf Höfen und Grundherrschaften. Freiheit war attraktiv und diese zugewanderten Unfreien konnten sofort oder nach Jahr und Tag ihre Freiheit erhalten. Was aber nur scheinbar so war, denn nun waren sie der öffentlichen Gewalt des Stadtherrn unterstellt. Es gab aber auch Privilegien. Friedberg hatte nun auch ein Bürgerbuch wo alle Bürger eingetragen wurden. Eine Stadt hebt sich von einem Markt durch eine Befestigung ab. Doch wahrscheinlich wurde Friedberg erstmal durch einen Graben an der offenen Süd und Ostseite, sowie nordöstlich zur Burg geschützt. Auf den dabei entstandenen Wällen gab es Palisadenzäune. An der steilen Westseite erübrigte sich ein Graben. Herzlich bedankte sich Christl Fischer für diesen besonderen Vortrag bei Dr. Raab.

  • König Konradin auf Falkenjagd (Manessesche Liederhandschrift
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  • Hier wird noch nach der Vergangenheit gegraben
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3 Kommentare

Schön so einen Vortrag aus der Geschichte zu hören.Schwer hatten es die Unfreien,Doch sie waren doch in der Gewalt der Stadtherren,was nützte dann die Freiheit?

Für Friedberger Bürger von großem Interesse! Hoffentlich haben es auch junge Leute angehört.

Danke Euch.
Ingeborg in diesem Sinne sind wir also immer noch Unfreie?
Leider Erika, den jungen Leute interessiert es noch nicht.

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