Friedberger Zeit 2010 - "Schuldig!" Bürgermeister und Stadtpfarrer in der Bäckertaufe
Keiner, auch nicht der oberste Bürger unserer romantischen Stadt Friedberg im Wittelsbacher Land entgeht dem gerechten Arm des Gesetzes. Und schon erst recht nicht beim historischen Altstadtfest Friedberger Zeit von 9. bis 18. Juli 2010. Friedbergs Bürgermeister Dr. Peter Bergmair und Stadtpfarrer Markus Hau mussten nach besonders schweren Schandtaten, die sie natürlich vehement zu leugnen versuchten, die grausame Tortur der Bäckertaufe über sich ergehen lassen.
Von der Friedberger Stadtwache in die Schandgeige gesperrt, wurde er dem Volk vorgeführt und Chefankläger Reinhold Korper brachte laut die Anklage vor. Bäume solle der Bürgermeister haben fällen lassen, die schon längst wieder nachgewachsen seien und ein Bauwerk wolle er im schönen Friedberg errichten, das mehr lang als hoch ist. "Ich bin unschuldig" schrie der Geplagte lauthals in die tobende Menge. Die Leute vom Fahrenden Volk, bekannt für ihren unermüdlichen Einsatz für die Schwachen und Unterdrückten hatten derweil eine regelrechte Sitzblockade begonnen und gaben den Tauchbrunnen nicht frei. Mitten hinein in das turbulente Geschehen zerrte die Stadtwache Stadtparrer Markus Hau auf 's Podest. Eine Narrenkappe sei in seinem Gemach gefunden worden, das wäre dann doch eine schädliche Tat, rief Ankläger Reinhold Korper in die Menge!
Wie immer, das Volk war hin- und hergerissen zwischen Gnade und Verurteilung und die Mehrheiten für und wider einer Bestrafung waren schwer zu unterscheiden. Ein Blick in die vielen Gesichter aber zeigte doch eine gewisse Schadenfreude und Genugtuung, dass es auch einmal den "oberen Zehntausend" an den Kragen gehen sollte. Während die Stadtwache den Tauchbrunnen vom Fahrenden Volk säuberte wollten unsere myheimat-Schöheiten Michi, Simone und Claudia unter großem Einsatz zur Begnadigung des Bürgermeisters beitragen. Leider brachte auch dieser Einsatz kein glückliches Ergebnis für Bürgermeister und Stadtpfarrer und das tragische Schauspiel nahm seinen Lauf.
"Unschuldig!", flehten die Angeklagten das Volk um Gnade an. Aber wie es so ist mit dem Volk: Nur zu gerne wollten sie ihre Oberhäupter versenkt sehen in den Fluten der Bäckertaufe. Tauchgang um Tauchgang folgte auf Anordnung des Anklägers. Wen wundert es, dass beide Angeklagte sich letzten Endes schuldig bekannten und ihre gerechte Strafe hinnahmen. Bürgermeister Bergmair versprach, zur Sühne die Stadtwache während der Festzeit "bestens zu bewirten und zu versorgen" und Stadtpfarrer Hau lud die Kläger zu einem kleinen Umtrunk in die "Jakobusschänke".
So ist es mit der Friedberger Zeit in der auch die ganz Großen nicht sicher sind vor dem Arm des Gesetzes. Und dafür mögen die Friedberger ihre Oberhäupter. Weil sie sich nicht zu schön sind und auch einmal den Kopf unters Wasser halten – gerade während solcher Festtage. Und die Besucher der Stadt sehen es mit freudigen Augen und wünschen sich ganz heimlich, dass bei ihnen zu Hause im Ort ein solcher Tauchbrunnen aufgebaut werden möge. Stadtpfarrer Hau übrigens weiß nur zu genau, was das Volk will: Als Rheinländer ist er wirklich zu jeder "Schandtat" bereit, wenn sie denn einfach nur ein Riesenspaß ist.
Morgen, liebe Leser, gibt es viele Interessante Dinge über das Handwerk in der Friedberger Zeit zu erfahren, also: Bleiben Sie dran, wenn Michi, Simone und Claudia bei den Handwerkern zu Gast sind.
Weitere Informationen:
Historisches Altstadtfest "Friedberger Zeit" vom 9. bis 18. Juli 2010
Friedberger Zeit im Internet
Alles zur Bäckertaufe bei Wikipedia
Interessantes zu Stadtpfarrer Markus Hau bei der Augsburger Allgemeinen
Michi, Claudia und Simone in der Friedberger Zeit
Es macht einfach herrlichen Spaß bei euch (fast hautnah) dabei zu sein. Die Bäckertaufe muß eine Riesengaudi für alle Beteiligten sein. Und der Pfarrer ist ja wohl spitze.
Aber warum nennt man diese Sache eigentlich Bäckertaufe? Was hat, oder hatte ein Bäcker mit einem Tauchbrunnen zu tun?