Ein Zuhause für die Seelsorge - Bruderschaftshaus der Wallfahrtskirche Herrgottsruh präsentiert sich generalsaniert
Hohen Besuch erwartete Friedberg anlässlich der Wiedereröffnung des Priesterhauses in Herrgottsruh: Bischof Konrad Zdarsa feierte in der Wallfahrtskirche zunächst ein Pontifikalhochamt. Anschließend segnete er das generalsanierte Bruderschaftshaus, da seine Begeisterung fand.
Bis in das Mittelalter reicht die Geschichte der Wallfahrt in Herrgottsruh zurück. Und auch heute noch ist die Kirche das Ziel vieler Wallfahrer. Einen wesentlichen Beitrag zum geistlichen Leben in Herrgottsruh leistet die „Katholische Bruderschaft vom bitteren Leiden und Sterben Jesu Christi und der sieben Schmerzen der allerseligsten Mutter Gottes“, die 1727 in Friedberg eingerichtet wurde. Aus dem selben Jahr stammt auch das Priesterhaus der Bruderschaft. Nach dringend notwendigen Sanierungsarbeiten erstrahlt es nun in neuem Glanz und mit einem neuen Gebäudekonzept.
Während der 14-monatigen Bauzeit wurde das barocke Gebäude komplett entkernt. Die Generalsanierung reichte von der denkmalgerechten Sanierung des Dachstuhls und der Holzbalkendecken über die Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation bis hin zum Einbau eines Aufzugs und der Einrichtung der Räume. Auch der Grundriss wurde neu strukturiert und an die heutige Nutzung angepasst. So befinden sich nun im Erdgeschoss Räume ausschließlich für die öffentliche und administrative Nutzung im Rahmen der Wallfahrtsseelsorge. Ein großzügiger Saal bietet außerdem ausreichend Platz für Veranstaltungen, hier fanden sich zur Segnung gleich rund hundert Gäste ein. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft begrüßte Kirchenpfleger Wolfgang Schuß, der außerdem zweiter Vorsitzender der Bruderschaft ist, beim Festakt auch viele Gottesdienstbesucher. Voll Freude über das erfolgreich abgeschlossene Projekt überreichte schließlich Frank Kühne vom Architekturbüro Fußner | Kühne den symbolischen Schlüssel für das Bruderschaftshaus an Wallfahrtsdirektor Pater Sascha-Philipp Geißler.
Den ersten Stock des Gebäudes bewohnen die vier Pallottiner, die an der Wallfahrtskirche tätig sind. Neben dem Wallfahrtsdirektor haben auch Pater Peter Hinsen und Pater Alois Rieg sowie der Mesner, Bruder Norbert Kempf, hier nun eine Heimat gefunden. Im Dachgeschoß schließlich sind nun zwei moderne Gästeappartements untergebracht.
Bischof Konrad Zdarsa zeigte sich sehr angetan von der Sanierung des Priester- und Bruderschaftshauses. Nachdem er das Pontifikalhochamt in der vollbesetzten Wallfahrtskirche zelebriert hatte, segnete er alle Räume des Gebäudes und lobt die gelungene Leistung sowie die hochwertige Ausführung, deren Gesamtkosten sich auf 1,7 Millionen Euro belaufen. Wolfgang Schuß ist froh, dass die Summe letztendlich ohne Kredite finanziert werden konnte. Möglich war dies durch Zuschüsse von der Landesstiftung, der Stadt, des Landkreises und Bezirks sowie vom Landesamt für Denkmalpflege und vor allem durch die Unterstützung des Bistums, das mit einer Million Euro einen Großteil der Kosten übernommen hat. Dafür zeigt sich auch der Wallfahrtsdirektor überaus dankbar. 500.000 Euro schließlich hat die Filialkirchenstiftung aus Eigenmitteln finanziert.
Das Ergebnis überzeugt und auch Pater Sascha-Philipp Geißler ist nach der anstrengenden Bauphase erleichtert. „Ich bin sehr froh, dass das Haus endlich fertig und so gelungen ist. Jetzt müssen wir es mit Leben füllen.“ Zunächst darf er selbst sich eine Erholungspause gönnen – ganz passend unternimmt der Wallfahrtsdirektor zum Dank für das gelungene Projekt eine Wallfahrt ins Heilige Land.