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Gedenken an die Opfer von Magdeburg
„Ein Licht anzünden gegen die Dunkelheit“

  • „Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden“, zitierte Friedbergs Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl den Heiligen Franz von Assisi während einer bewegenden interreligiösen Gedenkfeier in der übervollen Stadtpfarrkirche St. Jakob. Anlass war das Gedenken an die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem fünf Menschen getötet und 200 verletzt wurden.
  • Foto: Achim Lüders
  • hochgeladen von Franz Scherer

„Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden“, zitierte Friedbergs Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl den Heiligen Franz von Assisi während einer bewegenden interreligiösen Gedenkfeier in der übervollen Stadtpfarrkirche St. Jakob. Anlass war das Gedenken an die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem fünf Menschen getötet und 200 verletzt wurden.

Pater Brühl betonte, wie sehr sinnlose Gewalt das Leben verdunkeln könne: „Mit diesem Gedenken möchten wir uns an die Seite der Opfer und ihrer Angehörigen stellen. Nicht, weil wir wüssten, was sie gerade durchmachen, sondern weil wir zeigen wollen, dass uns ihr Leid nahegeht und nicht gleichgültig lässt.“

Interreligiöses Zeichen der Verbundenheit

Die Gedenkfeier, die in interreligiöser Verbundenheit gestaltet wurde, brachte Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammen. Monika Göppel, Vertrauensfrau des evangelischen Kirchenvorstands, vertrat die erkrankte Pfarrerin Nina von Saldern. Walter Schaller repräsentierte die neuapostolische Gemeinde als Gemeindevorsteher, und Tahsin Coskun nahm als Vertreter der islamischen Kultusgemeinde teil.

In seinen einführenden Worten zur Lesung aus dem 60. Psalm erklärte Walter Schaller, dass die Menschen schon seit Alters her nicht nur Gott lobten und priesen, sondern auch für all das Unheil, das Leid und den Schmerz in der Welt mit Gott haderten. „Letztlich sollten wir jedoch zum gleichen Schluss kommen wie der Psalm“, sagte Schaller, „dass auf Gott mehr Verlass ist als auf die Menschen.“

Gebet und klare Worte gegen Hass

Monika Göppel trug ein Gebet vor, das die Fassungslosigkeit und Ohnmacht angesichts der schrecklichen Tat in Worte fasste. Sie bat für die Getöteten, dass sie in Gottes Hand geborgen seien, für die Verletzten und Zeugen der Gewalttat, dass sie Heilung finden, und für die Angehörigen, dass sie in ihrem Schmerz Kraft und Trost erfahren. Gleichzeitig wurde an die Menschen in politischer Verantwortung appelliert, gewaltfreie Lösungen für Konflikte zu finden und einer Welt voller Hass und Krieg entgegenzuwirken.

Tahsin Coskun verurteilte im Namen der islamischen Kultusgemeinde Friedberg den sinnlosen Akt der Gewalt und betonte, wie wichtig es sei, sich nicht von Hass bestimmen zu lassen. „Wir müssen Menschen des Friedens sein“, mahnte Coskun.

Musikalische Begleitung setzt emotionale Akzente

Die musikalische Gestaltung der Feier übernahmen die JakobSingers und die JakobPlayers, beide unter der Leitung von Andrea Schmid. Mit einfühlsam ausgewählten Stücken trugen sie dazu bei, die Botschaft des Lichts, der Hoffnung und des Friedens eindringlich zu vermitteln.

Friedenslicht und Osterkerze als Zeichen der Hoffnung

Ein besonders eindrückliches Symbol während der Gedenkfeier war das Friedenslicht aus Betlehem. Zwei Vertreterinnen der Pfadfinderinnenschaft St. Georg trugen es gemeinsam mit den Vertretern der Religionsgemeinschaften in die Kirche. Im Verlauf des Gottesdienstes wurde dann die Osterkerze mit diesem Friedenslicht entzündet. Die Osterkerze, ein Symbol für das Leben, das stärker ist als der Tod, wurde so mit dem Friedenslicht vereint.

„Das Symbol für das Leben wurde mit dem Friedenslicht entzündet. Denn Leben braucht Frieden. Wir brauchen Frieden – inneren und äußeren“, erklärte Pater Brühl und hob die Bedeutung dieser Geste hervor.

Brücken bauen statt Gräben vertiefen

In seiner Ansprache erinnerte Brühl auch an die Weihnachtsbotschaft der Engel: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen guten Willens.“ Angesichts der Ereignisse in Magdeburg sei es schwer, vom weihnachtlichen Frieden zu sprechen. Doch gerade jetzt sei es umso wichtiger, sich als „Menschen guten Willens“ zusammenzuschließen, um gegen Gewalt, Hass und Spaltung einzutreten. „Wir brauchen Menschen, die Brücken bauen – von Mensch zu Mensch, über alles Trennende hinweg“, so Brühl.

Am Ende der Feier lud Pater Brühl die Anwesenden ein, das Friedenslicht von Betlehem mit nach Hause zu nehmen: „Als Erinnerung daran, dass unsere Welt mehr vom Licht des Friedens und des Lebens braucht. Und dass wir gegen alle Gewalt auf dieser Welt unser Licht setzen wollen.“
 Information
Stadtpfarrei St. Jakob Friedberg
Text. Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl SAC
Redaktionelle Bearbeitung: Franz Scherer

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