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Pater Franz Reinisch SAC
Die Pallottiner erinnern in Herrgottsruh an den Märtyrer

Die Pallottiner erinnern in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh
in Friedberg / Bayern an Pater Franz Reinisch SAC, den Märtyrer des Gewissens (+ 21.08.1942), an seinem 82. Todestag,
am Sonntag, 18.08.2024, um 10.00 Uhr in der Hl. Messe

In diesem Jahr 121. Geburtstag (1903)
Vor 96 Jahren Priesterweihe und Primiz (1928)
Vor 91 Jahren kam er erstmals nach Friedberg (1933)
Vor 91 Jahren Ewige Profess in Herrgottsruh (1933)

Pater Reinisch hat seinen Kopf hingehalten

Alleinstellungsmerkmal:
Franz Reinisch war Pallottinerpater und der einzige katholische Priester, der aus Gewissensgründen den Fahneneid auf Hitler verweigert hat. Deshalb wurde er zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 enthauptet.

Biographie:

Franz Reinisch kam am 1. Februar 1903 als zweites Kind einer österreichischen Beamtenfamilie in Feldkirch zur Welt. In Hall besuchte er das Franziskanergymnasium. Zunächst studierte er Jura in Innsbruck und Gerichtsmedizin in Kiel. In Kiel fasste er den Entschluss, Priester zu werden. 1923 begann er das Studium der Theologie und Philosophie. Zwei Jahre später trat er in das Priesterseminar in Brixen ein. Dort schloss er rasch Freundschaft mit dem Pallottinerpater Richard Weickgenannt, SAC. Über ihn kam er nach seiner Priesterweihe, die er am 29. Juni 1928 in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Innsbruck empfing, zu den Pallottinern. Die Primiz feierte Franz Reinisch am 1. Juli 1928 in der Wiltener Pfarrkirche in Innsbruck. Priesterweihe und Primiz jähren sich in diesem Jahr zum 95. Mal.
Am 3. November 1928 trat er in das Noviziat in Untermerzbach ein. Nach seiner 1. Profess am 8. Dezember 1930 wirkte er als Lektor der Philosophie in Untermerzbach und in der Jugendarbeit in Augsburg und Friedberg. Dort lernte er die Bewegung von Schönstatt mit ihrer starken Marienverehrung und ihrer von Vinzenz Pallotti herkommenden apostolischen Ausrichtung kennen.
Bezug zu Friedberg / Bayern
P. Reinisch lebte von 1933-1934 im Provinzialat (damals noch im Mezgergut) und zeitweilig im Bruderschaftshaus von Herrgottsruh in Friedberg. Am 8. Dezember 1933 hat er in der Wallfahrtskirche „Unseres Herren Ruhe“ seine Ewige Profess abgelegt. In Augsburg war er als Jugendseelsorger tätig.

Keinen Eid auf Hitler
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam eine neue Herausforderung in P. Reinischs Leben als Mensch und Priester. Er bezog klar Stellung gegen deren menschenverachtende Ideologie und suchte in seinen Predigten und Vorträgen die Konfrontation mit den Machthabern. 1940 wurde er daher von der Gestapo mit einem Predigt- und Redeverbot für das Gebiet des gesamten Deutschen Reiches belegt. Als er am 7. April 1942 die Einberufung zur Wehrmacht erhält, steht sein Entschluss fest: Er wird auf Adolf Hitler keinen Eid ablegen.
Er ging ganz bewusst zu spät zu seiner Einberufung, verweigerte den Fahneneid, kam in Haft und wurde vor das Reichskriegsgericht gestellt. Wegen “Zersetzung der Wehrkraft” wurde P. Reinisch zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 mit dem Fallbeil im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. P. Franz Reinisch war ein Mensch, “der immer auf´s Ganze geht”, wie er dem Wehrmachtspfarrer im Gefängnis persönlich gestand. In seinem Kampf für seinen Glauben und gegen die Unrechtsherrschaft der Nationalsozialisten war er bereit, auch den eigenen Tod in Kauf zu nehmen. Die diözesane Untersuchung im Seligsprechungsprozess für P. Reinisch wurde 2019 im Bistum Trier abgeschlossen. Über die Seligsprechung muss nun in Rom der Papst entscheiden.
In unserer Wallfahrtskirche Herrgottsruh sowie im Provinzialat in Friedberg erinnern Gedenkreliefs an den Märtyrer Pater Franz Reinisch. Die Stadt Friedberg hat seinem Gedenken auch die Pater-Franz-Reinisch-Straße gewidmet.

Abschluss des diözesanen Seligsprechungsverfahrens am 28. Juni 2019

Nun liegt die Causa Reinisch in Rom zur Entscheidung.

Am 28. Juni 2019 wurde der Seligsprechungsprozess für Franz Reinisch auf der diözesanen Ebene in Trier feierlich abgeschlossen. Die diözesane Untersuchung im Seligsprechungsverfahren für P. Franz Reinisch hat über 6 Jahre gedauert. Seine Schriften wurden zusammengetragen und von Theologen und von Historikern begutachtet. Was andere über ihn geschrieben und ausgesagt haben wurde gesammelt und ausgewertet. Inzwischen liegen weit über 6000 Seiten an Akten und Dokumenten vor. Diese Akten wurden in der feierlichen Schlusssitzung von Bischof Stephan Ackermann versiegelt und dem Postulator Prof. P. Dr. Heribert Niederschlag SAC übergeben. Er brachte sie nach Rom und übergab sie dort persönlich der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren. Dort werden sie noch einmal von theologischen Experten überprüft und begutachtet. Die Seligsprechung erfolgt erst nach dem positiven Votum des Papstes. Darauf warten die Pallottiner und die vielen Verehrerinnen und Verehrer.

Vor der Abschlusssitzung feierte Prälat Dr. Georg Holkenbrink mit vielen Reinisch-Verehrern die Festmesse in der Liebfrauenkirche. In seiner Predigt hob er die besondere Bedeutung von Franz Reinisch, auch für unsere Zeit, hervor. Seine Geradlinigkeit, sein Eintreten für Werte, deren wegen es sich lohnt den Kopf hinzuhalten und seine entschiedene Ablehnung des menschenverachtenden Systems könnte besonders auch der heutigen Jugend Orientierung und Halt geben. Das Lebenszeugnis von P. Franz Reinisch zieht immer weitere Kreise. Er wird über den Kreis der Pallottiner hinaus vor allem dort verehrt, wo die Schönstattbewegung aktiv ist, bis hin nach Asien und Lateinamerika

Quelle: www.pallottiner.org

P Hans-Joachim Winkens SAC, Wallfahrtsdirektor,

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1 Kommentar

Er Trägt die Märtyrer-Crone. Einer Seligsprechung bedarf es dazu nicht!

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