Sozial-caritatives Engagement
„Die Menschen brauchen Ihre Hilfe“
Für Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen, ist eine unschätzbar wichtige Aufgabe. Wie vorbildlich sich viele in Friedberg dieser Aufgabe stellen, wurde kürzlich bei der Mitgliederversammlung des Förderverein Sozialstation Friedberg e.V. deutlich. So dankte Stadtpfarrer Pater Steffen Brühl im Gottesdienst zum Auftakt allen, die sich für andere einsetzen, indem sie für die Sozialstation Hochzoll und Friedberg in der Pflege arbeiten, für andere spenden oder sich selbst einbringen. Besonders wurde zudem der verstorbenen Mitglieder und Förderer des Vereins gedacht, darunter auch der erst im vergangenen Jahr zum Revisor gewählte Rudolf Kühn. Sein Amt übernimmt nun Christa Dorsch, die im Rahmen der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt wurde. Vorsitzender Dr. Hannes Proeller dankte ihr für die Bereitschaft, sich im Förderverein zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.
60.000 Euro für soziale und caritative Einrichtungen
Verantwortungs- und bedeutungsvoll ist die Aufgabe des Fördervereins Sozialstation Friedberg ganz ohne Zweifel. Das zeigte sich, als Dr. Hannes Proeller die unterschiedlichen Formen der Unterstützung, die der Verein leistet, erläuterte. Zum einen gibt er sozialen und caritativen Einrichtungen mit dem Sozialzentrum in der Hermann-Löns-Straße ein Dach, darunter beispielsweise die Tagespflege der Sozialstation, eine Wohngruppe der CAB Augsburg für Menschen mit Behinderung sowie Wohnungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die Friedberger Tafel und die Krebsnachsorge. Darüber hinaus werden Einrichtungen und Projekte auch finanziell gefördert. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Verein rund 60.000 Euro an Zuwendungen leisten, davon 54.000 Euro allein für die Sozialstation Hochzoll und Friedberg. Diese erhielt beispielsweise Fördermittel für die haushaltsnahen Dienstleistungen oder für Fahrzeuge, die in Friedberg in der Pflege oder mit Essen auf Rädern unterwegs sind. Auch die Tagespflege im Sozialzentrum profitiert von der Unterstützung des Fördervereins: So wurde heuer die 30 Jahre alte Küche in der Einrichtung saniert und durch eine neue ersetzt, außerdem erhält die Tagespflege regelmäßig Mietkostenzuschüsse. Darüber hinaus leistete der Förderverein auch finanzielle Unterstützung für das Divano und das Bürgernetz Friedberg.
Dankbar für die Unterstützung
Wie wichtig die Unterstützung für die Sozialstation Hochzoll und Friedberg als gemeinnützige Gesellschaft ist, unterstrich deren Geschäftsführerin Gudrun Jansen. Ob Fahrzeuge, Küche, neue Dienstkleidung und Geräte für die Mitarbeitenden in der Pflege oder Zuschüsse für die defizitären haushaltsnahen Dienstleistungen, „wir sind dankbar für die Förderung und Unterstützung, denn die Menschen brauchen Ihre Hilfe“, so Gudrun Jansen. Sorge bereite ihr tatsächlich die Refinanzierung der Leistungen, falls die Sozialversicherungsträger nicht die Gebühren an den wirtschaftlichen Stand anpassten. „Dann ist die Pflege auf einem absteigenden Ast“. Der Fachkräftemangel dagegen bereitet Gudrun Jansen keine Sorge, für die Sozialstation Hochzoll und Friedberg sei das glücklicherweise kein Thema. Mit 78 Mitarbeitenden ist die Institution gut aufgestellt, es gibt eine Warteliste für Bewerberinnen und Bewerber.
Abschied und Begrüßung
Das ist mit Sicherheit auch der hervorragenden Leitung der Einrichtung zu verdanken, für die Gudrun Jansen die letzten neun Jahre lang verantwortlich war. Dass sie aus familiären Gründen zum Jahresende die Einrichtung und die Region, die ihr zur Heimat geworden ist, verlassen muss, fällt ihr sichtlich schwer. Dr. Hannes Proeller sprach Gudrun Jansen seinen aufrichtigen Dank für ihr großartiges Engagement aus. Stadtpfarrer P. Steffen Brühl lobte ihre Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzustellen und sich Herausforderungen zu stellen. „Sie haben die Sozialstation in den vergangenen neun Jahren ganz entscheidend geprägt und weiter ausgebaut“, so dankte er der engagierten 64-Jährigen „für alles, was Sie für uns getan haben in Friedberg, Hochzoll und Umgebung.“ Jansens Nachfolgerin Melita Resler will die Sozialstation Hochzoll und Friedberg als Geschäftsführerin mit den Werten wie bisher weiterführen. Ihre Aufgabe sieht die 52-jährige Sozialwirtin auch darin, „die Akzeptanz des Pflegeberufs in der Gesellschaft zu verbessern.“ Das gehöre dazu, um die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern zu befriedigen.
Helfen geht nur mit vielen Helfern
Der Förderverein Sozialstation Friedberg will mithilfe von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Erbnachlässen auch weiterhin dazu beitragen, sozial-caritative Einrichtungen und Projekte zu unterstützen – und damit Menschen, die Hilfe brauchen. Das geht nur mithilfe vieler Helfer: Spender wie auch Vereinsmitglieder. Daher will sich der Verein künftig aber auch noch mehr um seine Mitglieder kümmern. So soll es neben der jährlichen Mitgliederversammlung viele weitere Möglichkeiten zu Begegnung und Austausch geben, aber auch Vorteile wie etwa Freikarten für Veranstaltungen, Vorträge etc. Konkrete Informationen dazu gibt es auf der neu gestalteten Internetseite unter www.förderverein-sozialstation.de. Einen launigen Vorgeschmack bot Hannes Proeller im zweiten Teil der Versammlung – nicht mehr in der Rolle als Vorsitzender, sondern als Apotheker und Schauspieler – mit einem unterhaltsamen Vortrag zum Thema „Lachen ist gesund“, der auf großen Anklang stieß und mit Sicherheit zur Gesunderhaltung der Mitglieder beitrug.