Die Geschichte der Schürze
Allen sogenannten authentischen Berichten zum Trotz ist nicht das Hemd das älteste Kleidungsstück der Welt, denn das Hemdlein kam erst im 13. Jahrhundert und zwar am Hofe der Medici in Florenz auf. Nein, es ist vielmehr die Schürze.
Nach dem traditionellen Feigenblatt der Eva, galt lange Zeit der „Schurz“ als einziger Kleidungsgegenstand. Die Papuas auf Neuguinea tragen heute noch „Blätterschürzen“ aus frischen, zusammengehefteten Blättern, aus Fasern und verschiedenen Gräsern, kunstvoll geflochten und gehäkelt.
Auf den Salomo-Inseln fand man noch 1890 Schurze, deren Säume mit bunten Federn, oder mit Muscheln und Schnecken verziert waren und als „Phantasieschürze“ jeden Pariser Schneider zur Nachahmung angeregt hätten.
Die Schürzen der afrikanischen Wilden bestanden aus Leinwand oder anderen Textilien und wurden dort „Kaniki“ genannten.
Schürzen galten – und gelten zum Teil noch im „dunklerem Teil“ der Welt als Haupttausch -, Geschenk- und Tributartikel.
In Europa war die Schürze ebenso ein Gegenstand des Luxus und des Zankes.
Im 17. Jahrhundert gab es so manchen Stadtmagistrat , die gegen das Tragen von Schürzen mit Bändern aus Atlas oder solchen mit Güldenen Schnüren wetterten und das Tragen von Schürzen mit Spitzen versehen, verboten.
Im Elsass galt noch im Jahre 1893 ein junges Mädchen als unsonntäglich bekleidet, wenn es keine weiße Schürze umgebunden hatte.
Der grüne Tuach-Schurz mit Latz galt bis zum 10. Jahrhundert in Österreich, ebenso wie in anderen Staaten, als Abzeichen für Kommis der Spezerei-, Kolonialwaren- und Eisenwarenhandlungen.
Auch heute ist der Schurz einfach nicht wegzudenken. Wenigstens für uns Frauen nicht. Was, so frage ich – täten wir ohne diesen?
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Gelöschter Nutzer
am 24.05.2013
um 19:15
Gelöschter Kommentar