Der bescheidene Friedberger Maler Rudolf Rauch
Ein künstlerisches Werk von ihm wandert ins Depot des Friedberger Museums
Auf Vermittlung des Heimatvereins Friedberg übergab die Witwe Erna Rauch ein künstlerisches Werk ihres verstorbenen Mannes an die Leiterin des Museums in Friedberg, Frau Dr. Alice Arnold-Becker. Einst hatte der künstlerisch äußerst begabte Mann großformatig den im Tal (früher wurde diese Straße "Im Thal" genannt) stehenden Pumpbrunnen, umrahmt von den umliegenden Häusern, großformatig mit Bleistift gezeichnet. Eigens ließ Rudolf Rauch seinerzeit für seine große Zeichnung einen Rahmen anfertigen.
Frau Dr. Arnold-Becker freute sich, dass die Arbeit des bescheidenen Künstlers nun dem Museum zur Verfügung gestellt wird, vor allem weil ein Friedberger eine Stadtszene von einst, sozusagen ein kleines Stückchen Stadtgeschichte, festgehalten hat. Und sie findet es wichtig, auch Arbeiten bisher unbekannter Friedberger Künstler, die im Verborgenen wirken und ihr Können nicht groß zur Schau zu stellen, für die Nachwelt zu erhalten.
Der Friedberger Rudolf Rauch (1935-2012) zeichnete und malte bereits als Kind sehr gerne. Schon in der Schule bekam er für sein Friedberger Wappenwerk eine Auszeichnung. So ist es nicht verwunderlich, dass er eine Malerlehre antrat, um schließlich als Maler sein Geld zu verdienen. Wäre er vielleicht ein über Friedberg hinaus bekannter Künstler geworden, wenn er in seinem Genre hätte studieren dürfen? Doch es war das Geld nicht da, das ihm eine weiterführende Ausbildung an einer Kunstakademie ermöglicht hätte.
Das Malen, das Zeichnen, das Verschönern der eigenen Wohnung in der Frühlingstraße 19, das war ein Hobby von Rudolf Rauch. Seine Frau, die letzte Bewohnerin der Frühlingsstraße 19, ist nun endlich in eine neue, sehr schöne Wohnung der Baugenossenschaft umgezogen. Wegen des Zuschnittes ihres neuen Zuhauses konnte sie nicht alle ihre Möbel unterbringen. Auch das Bild war zu groß. So freut sie sich, dass das Werk ihres Mannes für die Zukunft erhalten und gesichert bleibt.