Der Bayerische Reichskreis-Ordnung, Frieden und Wohlfahrt für die Region in der Frühen Neuzeit“
Zum heimatkundlichem Stammtisch lud die Vorsitzende Regine Nägele wieder in die Remise im Friedberger Schloss ein. Prof. Dr. Wolfgang Wüst,Lehrstuhlinhaber für Landesgeschichte an der Universität Erlangen und Vorsitzenden des Heimatvereins für Schwaben, sprach zu dem Thema „Der Bayerische Reichskreis-Ordnung, Frieden und Wohlfahrt für die Region in der Frühen Neuzeit“. So zählten nach der Kreiseinteilung um 1500 nur 21 Reichsstände, davon zwölf geistliche Fürsten bzw. Prälaten, unter anderem auch der Erzbischof von Salzburg und acht weltliche Fürsten, Grafen und Herren, wie die Herzoge von Bayern und der Pfalz, zum Reichskreis. Die einzige Reichsstadt im Gebiet des Kreises war damals Regensburg. Die Reichstage fanden nie regelmäßig statt und es gab oft jahrelang keinen und dann wurde wieder zweimal im Jahr, mit wechselnden Orten zum Reichstag gerufen. Die Tagesordnung bestimmte der Kaiser und die Themen mussten zu einer Übereinstimmung zwischen dem Kaiser und den verschiedenen Ständen führen. Es waren Fragen zur Regierung, Verwaltung, Justiz und Militär und natürlich galt es den der Landesfrieden zu halten und ein ausgleichendes Nebeneinander verschiedener Religionen zu finden. Dabei kam es nicht selten zu anhaltend und komplizierten Entscheidungsfindungen und Beschlüsse, die dem Kaiser vorzulegen war. Um diesem gerecht zu werden, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Auslese von Fachleuten und Politikern, die in verschiedenen Ausschüssen sprachen und mit den Angelegenheiten bestens vertraut waren.
Stets hatte das Herzogtum Bayern im Reichskreis die vorherrschende Macht und neben Salzburg auch die Münzaufsicht. Doch benötigte er auch den Schutz des Kreises in einem nicht immer spannungsfreien Verhältnis zu den Wittelsbacher.
Mit der Zeit verlor jedoch der Kaiser an Macht und auch der Reichstag verlor an Bedeutung, sodass in einem sogenannten Reichsabschied 1806 die Auflösung des Reichs erfolgte.
Nach diesem spannenden Vortrag bedankte sich Regine Nägele bei ihren Gästen und dem Referenten für einen interessanten Abend.