Als „Jungrentner“ im ehrenamtlichen Einsatz für das Bürgernetz
Von unserem ehrenamtlichen Mitarbeiter Klaus Hofer
Mehrere Presseberichte der Friedberger Allgemeinen machten mich auf das Bürgernetz aufmerksam – und neugierig. Neben den anderen vielfältigen Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements wurden auch Helfer*innen für den Fahrdienst gesucht. Gleichzeitig stand die Teilnahme an einem Sonntagsausflug in die Münchener Residenz auf dem Programm. Eine willkommene Gelegenheit für meine Frau und mich, die Menschen im Bürgernetz kennenzulernen.
Also bot ich Teile meiner – als „Jungrentner“ üppig angewachsenen – Freizeit für den Dienst als freiwilliger Helfer an. Anfangs waren es nur wenige Einsätze, weil der in den Fahrdienst neu aufgenommene Freitag erst publik werden musste. Als dann Corona – wie so vieles im öffentlichen Leben – auch einige Bürgernetz-Aktivitäten lähmte, stellte ich meinen regelmäßigen Einsatz im „Dienstplan“ des Fahrdienstes vorübergehend ein.
Unsere hauptamtlichen Koordinatorinnen setzten schnell neue Schwerpunkte, die sich im Verlauf der Coronakrise für viele unserer älteren Mitbürger*innen als sehr hilfreich erweisen sollten: Die telefonischen Gesprächsangebote, Einkaufshilfen, Besorgungen und die Begleitung zu Arztterminen wurden intensiviert. Für mich bot sich ein Engagement in Friedbergs nördlichen Stadtteilen an, weil ich dort selbst zu Hause bin.
Derzeit sind es hauptsächlich zwei Frauen, die mich regelmäßig für notwendige Besorgungen „buchen“. Eine von ihnen wurde mittlerweile Witwe. Die Dauer von der schweren Erkrankung ihres Ehemannes bis hin zum Tod im Sommer des letzten Jahres bekam ich ziemlich intensiv mit. Zwei längere Gespräche, die ich zu seinen Lebzeiten mit ihm führen konnte, bleiben in meiner Erinnerung.
Die Einkaufsdienste in den Drogerien, Hofläden, Metzgereien, im Welt- und Naturladen sowie im Reformhaus haben meine Kenntnisse über die Produktvielfalt enorm gesteigert. Hinzu kommen immer wieder Fahrten zu Arztpraxen oder zur Apotheke, um Rezepte abzuholen. Darüber hinaus fordert mich eine der Frauen häufig (und immer rechtzeitig vorher!) als Fahrer an, wenn sie Termine bei den verschiedenen Ärzten, der Fußpflege, Heilpraktikerin, Krankengymnastik oder im Bürgerbüro hat.
Die Kontakte zu den Seniorinnen haben sich mittlerweile weit über das normale Betreuungsangebot hinaus entwickelt. Mit jedem Besuch werden die Gespräche persönlicher und unsere Rollen sind dabei nicht einseitig verteilt. So erzähle ich selbstverständlich vom Leben in meiner Familie, meiner Herkunft und meiner früheren beruflichen Tätigkeit. Und die von mir betreuten Seniorinnen berichten, was sie tags zuvor erlebten, was sie besonders erfreut hat oder wann ihre Kinder und Enkel, die weit entfernt wohnen, wieder zu Besuch kommen werden.
Zunehmend spüre ich, wie erfüllend dieses ehrenamtliche Engagement doch ist. Und ich
möchte es nicht mehr missen.
Kontakt Bürgernetz Friedberg
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- Melden Sie sich im Bürgernetz Friedberg unter Tel. 0821/21702418 oder info@buergernetz-friedberg.de