Alpenverein und Stadtkapelle beim Dorffest in Vorderhornbach
Der Alpenverein Friedberg nützte das Dorffest zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Tag der offenen Tür im neuen Unterkunftshaus
Die vielen Bierbänke waren fast alle besetzt, als um 10 Uhr Ortspfarrer Zeisler zusammen mit Pater David von der Friedberger Pfarrei St. Jakob auf dem Platz vor dem Gemeindehaus und in unmittelbarer Nähe zum Unterkunftshaus des Friedberger Alpenvereins in Vorderhornbach die Feldmesse unter freiem Himmel zelebrierte. Würdevoll musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von der Vorderhornbacher Musikkapelle. Ihre Musiker und die Gäste konnten gleich auf ihren Plätzen sitzen bleiben, denn der Gottesdienst ging nahtlos in den geselligen Teil des Dorffestes über.
Bedenken der Gemeinde gegen die mitgliederstarke Sektion aus Friedberg
„Wir sind ein Ort mit 250 Einwohnern. Als die Kaufanfrage vom Alpenverein Friedberg kam für das ‚Haus Tirol‘, haben wir erst einmal gegoogelt und festgestellt, dass der Verein 2500 Mitglieder zählt. Wir waren sehr skeptisch, ob unser Dorf damit nicht überfordert wird“. So begann der Bürgermeister von Vorderhornbach, Gottfried Ginther, seine Ansprache nach dem Gottesdienst vor rund 300 Feiernden, die sich zum dortigen Dorffest eingefunden hatten. Darunter waren auch rund 120 Friedberger. Schon Tage vorher hatte sich eine Gruppe in dem vom Alpenverein Friedberg 2020 gekauften „Haus Tirol“ einquartiert. Am Tag des Dorffestes selbst schickte der Alpenverein zwei vollbesetzte Busse nach Vorderhornbach, einschließlich der Stadtkapelle Friedberg in ihrer Tracht. Man hörte es gerne, als Gottfried Ginther in seiner Ansprache schließlich einräumte, dass die Sorge, Vorderhornbach könnte von lärmenden Friedbergern heimgesucht werden und zur Schieflage des Dorffriedens beitragen, sich als völlig unbegründet herausgestellt hätte.
Lob vom Vorderhornbacher Bürgermeister für Obmann Richard Mayr
Im Gegenteil, er lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Friedberger „Obmann“ des Alpenvereins, Richard Mayr, der sich an vorderster Front mit seinen Leuten für ein freundschaftliches Miteinander erfolgreich einsetze. Wichtig sei dies auch, weil Vorderhornbach neben der Landwirtschaft und den Erwerbsmöglichkeiten in und um Reutte eben auch vom Fremdenverkehr lebe. Besonders werde Wert auf sanften, wenig Lärm verursachenden Tourismus gelegt, der der Erholung der Gäste diene. Das größte Kapital sei die wunderschöne Landschaft mit ihren Bergen und den vielen Möglichkeiten, einen angenehmen Urlaub zu genießen. Richard Mayr, erster Vorstand der Sektion Friedberg des Alpenvereins, bedankte sich bei den Vorderhornbachern für die Aufnahme in der Gemeinde und die Gastfreundschaft.
Haussegnung des im Herbst 2020 vom Alpenverein Friedberg gekauften Hauses in Vorderhornbach
Der mit dem Motorrad angereiste Bürgermeister Richard Scharold betonte in seiner Ansprache: „Wir sind stolz auf unseren Alpenverein, den zweitgrößten Verein in Friedberg, der so großartige Projekte stemmt“. Das „Friedberger Haus Tirol“ sei nun dank der Tätigkeit des Vereins in bestem Zustand. Er freue sich, dass mit der Stadtkapelle und der Musikkapelle von Vorderhornbach ein solch schönes Ereignis gemeinsam gefeiert werden könne.
Während nun der Festbetrieb nach dem Gottesdienst und den Ansprachen mit Speis und Trank unter den Klängen der Dorfkapelle einsetzte, begab sich Pater David mit einer kleinen Abordnung zum Alpenvereinshaus, um dort die feierliche Segnung des Hauses vorzunehmen.
Tolle Organisation des Dorffestes
Der Festtag, von der Musikkapelle Vorderhornbach ausgerichtet, war bewundernswert organisiert, für Gaumenfreuden bestens gesorgt. Selbst der Bürgermeister packte mit an und sorgte nicht nur für Fleisch- und Würstlnachschub, sondern backte selbst die herrlich großen Schnitzel mit aus und verteilte sie auf die Teller. Das heurige Fest sei mit der Teilnahme der Friedberger schon eine Nummer größer als sonst, war von den Helfern zu hören.
Ab dem frühen Nachmittag spielte dann die Friedberger Stadtkapelle auf. Sie präsentierte den Alpenverein und die Stadt Friedberg mit ihrer schmissigen, auch bei den Tirolern beliebten Musik bestens. Einige Friedberger nutzten die Gelegenheit, die neue Umgebung durch einen Spaziergang zu erkunden. Rege war auch die Teilnahme an den Führungen durch das „Friedberger Haus Tirol“. Zwei Mitglieder des Augsburger Alpenvereins waren erstaunt von dem komfortablen, großen Friedberger Alpenvereinshaus. Sie hatten vom Dorffest aus der Alpenvereinszeitschrift erfahren und waren extra mit dem Motorrad angereist.
Bei Bier, Kaffee und den herrlichen hausgemachten Kuchen und Torten kamen Friedberger und Vorderhornbacher sehr schnell miteinander ins Gespräch. Gegen 4 Uhr nachmittags trat die erste Friedberger Gruppe die Heimreise an, die zweite Gruppe verließ Vorderhornbach zwei Stunden später. Gerne wird man sich an den wunderschönen Tag erinnern, der die Friedberger den Vorderhornbachern näher gebracht haben dürfte und umgekehrt.
Und Oliver Limmer von der Friedberger Stadtkapelle versicherte durchs Mikrophon: „Wenn es im Winter einen Christkindlmarkt gibt, dann sind wir wieder da“.