myheimat Sonntagskrimi (2)
Was bisher geschah ...
An einem sonnigen Morgen ist Willi unterwegs an einem europäischen Weiher, um einige seiner bekannten Schnappschüsse aus der heimischen Tierwelt zu fotografieren. Er trifft auf Gilli, der allem Anschein nach das selbe Ziel verfolgt. Die anfänglich freudige Begrüßung unter den beiden eskaliert. Das Duell der Fotogiganten nimmt seinen Lauf....
2 Offenbarung
Zufrieden lehnte sich Willi in seinen Gartenstuhl zurück. Die Sonnenstrahlen spielten mit der goldenen Farbe des perlenden Weizenbiers im Glas auf dem Tisch. Willi hob das Glas und nahm einen tiefen Schluck. "Aaaah", stellte er das Glas genüsslich zurück.
Mit einem verschmitzten Lächeln fiel sein Blick auf die Kamera, die er auf dem Tisch abgelegt hatte. "Keine Chance, Gilli mein Freund" murmelte er leise, "das ist nicht zu schlagen!" Bei den Gedanken an den Kaisermantel und die frühe Heidelibelle, die er auf seine Speicherkarte gebannt hatte musste er grinsen, wenn er sich Gillis Gesicht vorstellte wenn dieser die Bilder zu sehen bekam.
Versunken in diese Gedanken hörte er das leise Zischen nur nebenbei das mit einem leisen "Pitsch" endete. Verwundert fiel sein Blick auf seinen rechten Unterarm, in dem ein kleiner Eisenstachel mit roten Haaren steckte. Er versuchte, nach dem kleinen Pfeil zu greifen. Unerklärlicher Weise aber trübte sich sein Blick und der Pfeil glitt immer weiter aus seinem Gesichtsfeld.
Schemenhaft nahm er die Schritte in seinem Hintergrund wahr und versuchte sich umzudrehen. Dann glitt er den Stuhl hinunter in eine dunkle Stille.
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Es waren verschiedene Dinge die Willi ins Gehirn sprangen. Ein durchdringender, unangenehm beißender Geruch trieb durch seine Nasenflügel. Von irgendwo aus der Nähe waren spitze, abgehackte Schreie zu hören. Willi öffnete die Augen. Es war stockdunkel. Für eine Sekunde. Dann bohrte sich ein heller Blitz in seine Augen. Aufgeschreckt zuckte er zurück. Wieder zuckte ein Blitz durch die Dunkelheit, diesmal aus einer anderen Richtung. Mit einem Ächzen drehte sich Willi zur Seite und versuchte aufzustehen.
"Das, mein Freund, würde ich mir sehr gut überlegen" schnarrte eine hämische Stimme aus dem Dunkel. Jetzt erst bemerkte Willi dass ein Seil um seinen rechten Fuß geschlungen war, das sich straff spannte. "Ein kleiner Ruck von Dir genügt, und du bekommst unangenehmen Besuch" kicherte die Stimme böse.
"Ich weiß weder, was das zu bedeuten hat noch weiß ich welcher Teufel dich reitet, so etwas zu veranstalten, Gilli!", knurrte Willi mit trockener Stimme. Das Weizenbier auf seinem Gartentisch fiel ihm ein und ein unangenehmes Gefühl von Durst machte sich in seinen Gedanken breit. "Du weißt es nicht? Du weißt es wirklich nicht?" Gillis Stimme überschlug sich fast. Immer wieder zuckten Blitze aus verschiedenen Richtungen auf und hüllten Willi in gleißendes Licht.
"Das wird die Fotoserie meines Lebens" platzte es aus Gilli heraus. "Der große, mächtige Willi, der ewig Beste, der ungekrönte König der Käferknipser - als Spielball verärgerter Schimpansen!" Gilli lachte ein seltsames gefährliches Lachen.
Der Strahl einer starken Taschenlame leckte an Willis Fuß, dem Seil entlang zur Klapptür, an dem es befestigt war. Eine kleine Bewegung und Willi würde die Klappe öffnen. Was dann kommen würde, wagte sich Willi nicht vorzustellen: Eine Horde wilder Affen mit Riesenkräften würde herausströmen und sich mit ihm "beschäftigen".
"Gilli! Verdammt nochmal! Was soll das? Wir sind im Augsburger Zoo! Sag mal, bist Du verrückt geworden?" Willi versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen. "Verrückt?", schrie Gilli fast, verrückt? Überhaupt nicht! Ich habe es so satt! Deine ständigen großen Fotos, deine nicht enden wollenden Erfolge. Das hat ein Ende. Hier und heute!" Wieder zuckten Blitze.
"Wenn der erste Schimpanse dich durch die Luft wirbelt, werden wir sehen, wer der König der Fotografen sein wird", redete Gilli hektisch. "Nur eine Frage der Zeit, wann Du selbst die Tür öffnest und das Spiel beginnt!" Gilli atmete in kurzen Stößen und beugte sich zu Willi hinab. "Hier noch ein paar Leckereien für Deine Spielkameraden" lachte Gilli höhnisch und warf Willi ein paar duftende Bananen hin.
"Das Spiel kann beginnen!" jubelte Gilli. An der Klapptür wurde gerüttelt und geklopft. Spitze aufgeregte Schreie zerschnitten die Dunkelheit.
Und dann, mit einer zeitlupengleichen Geschwindigkeit öffnete sich die Klapptür. Eine behaarte Hand mit langen Fingern schob die Tür langsam zur Seite. Ein fahler Lichtschein floss durch die Öffnung. Einem Scherenschnitt gleich zeichnete sich die Silhouette des Anführers der Schimpansen ab.
"Gilli.....!" krächzte Willi. Der Anführer stützte sich auf seine Hände und blickte zu ihm herüber. Aufgeschreckt von einem grellen Blitz setzte sich der Anführer in Bewegung....
SUPER!!!!! Freue mich schon auf nächsten Sonntag, mach blos weiter!!!!!!
LG Kathrin