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Lustiges und Nachdenkliches

  • Die 86-jährige Mutter der Wellküren nach ihrem Auftritt in der Stadthalle Friedberg
  • hochgeladen von Harald Färber

Mit messerscharfen Pointen und absolut treffsicherem Wortwitz sangen die Well-Schwestern gegen alle Arten von scheinheiliger Volkstümelei, gegen kommerzialisierte Bräuche und gegen die Bayerische Staatsregierung an. „Stubenmusi macht süchtig“ hieß das Programm mit dem die Wellküren am vergangenen Samstag ihre Aufwartung in der vollen Stadthalle Friedberg machten. Wegen der bekannten Probleme hinsichtlich Akustik und Atmosphäre, boten die drei Mädels dem anwesenden Bürgermeister Dr. Bergmeir an,
ihm eine großzügige Spende zukommen zu lassen. „Die Stadthalle ist innen so schön wie außen“, spöttelten die Geschwister aus Oberschweinbach. Die Wellküren sparten jeden-falls nicht mit harscher Kritik, aber das ist man ohnehin von ihnen seit fast 20 Jahren so gewohnt. Auch die 86-jährige Mutter fand Gefallen an den Wortspielereien und lachte herzlich darüber, als ihre Töchter über Sinn und Unsinn der Empfängnisverhütung sangen. Auch Edmund Stoiber bekam sein Fett ab, denn seine Unentschlossenheit in Sachen Berlin oder Bayern lieferte den Wellküren eine gelungene Steilvorlage und gelungenen Wortwitze brachten die Stadthalle zum Toben. Als sie auf den „Nonnentrompeten“ bliesen, wurde auch der letzte Skeptiker davon überzeugt und nicht jeder hatte „saubere Gedanken“ dabei. Die Texte der Wellküren zeigten eine hervorragende Ergänzung zu den politischen Szenen, kritische Wut über Umweltverschmutzung und Borniertheit, immer untermalt von dem ironisch-virtuosen Musikantentum. Zum Abschluß holten die Wellküren noch ihre Mutter auf die Bühne und dies spielte, unter dem Beifall des total aus dem Häuschen geratenen Publikums, zusammen mit ihren Töchtern ein Stück auf der Zither. Das Publikum dankte mit stürmischem Applaus für diese nicht geplante Sondereinlage.

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