Es war schon ein aufregendes Geschäft, dieses Kartoffelbraten,
Kartoffelnachlese
Bei einer freundlichen Anfrage erlaubten die Bauern uns Kindern gerne die Kartoffelnachlese. Wir stocherten mit dicken Haselnussstecken in der Ackererde herum und wurden für oft stundenlanges Suchen auch belohnt. Mit einigen vollen Kübeln kamen wir dann heim. Unser Vater meinte dann, wenn ihr so weiter machts, bringts bald an Zentner zsamm.
Spaß hatten wir mit unseren geklaubten Kartoffeln auch an Ort und Stelle, bei einem Kartoffelfeuer. Dazu gehörte ein Oktoberhimmel dazu, über den große weiße Wolken segelten und man den Duft der Ackererde und welkem Laub riechen konnte, der den Hunger sehr förderte.
Mit dem trockenen Kraut wurde ein schwelendes Lagerfeuer angezündet. Unvergesslich ist mir auch, wie der würzige Kartoffelkrautqualm die Kleider durchdrang. Doch zuerst wurden mal die Kartoffeln verteilt.
Es war schon ein aufregendes Geschäft, dieses Kartoffelbraten, denn jeder musste seine Kartoffeln bewachen, musste den Platz sichern in der heißen Asche nahe der Glut, doch nicht zu nah, denn sie sollten gar werden und nicht verkohlen. Es war ein fröhlicher Wettstreit, gespanntes Lauern, begleitet von Triumpfgeschrei und schadenfrohem Gelächter.
Überzünftig versuchte man sie ohne Messer und Gabel aus der Hand zu essen und hat sich oft richtig die Finger verbrannt. Vorsichtshalber hatte mancher schon mal das Besteck mitgebracht.
Solches Kartoffelfeuer brauchte Geduld und Zeit, zwei Stunden wurden schon gerechnet.
wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Ein alter Spruch - stimmt aber bestimmt auch heute noch...
Nur Mut!