myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Das Fußballspiel des Jahres: Gogolianer gegen Rentnercombo

Die Buschsäbel gewetzt, die Butterfly-Messer sorgfältig in den Schienbeinschonern versteckt, die Fußballerwadeln mit Adrenalin bis zum Anschlag voll gepumpt. Es galt, alte Rechnungen zu begleichen und neue aufzumachen. Mit leichter Verspätung - wie es sich für die ganz, ganz Großen des Showgeschäftes gehört - betrat in zitronengelbem Outfit ein Ausnahmekönner die Bühne auf dem kleinen Feld des DJK-Göggingen. Kaka, ein Flaneur, ein Hasardeur, ein Meister der sinnentleerten Selbstinszenierung, schnürte für das Benefizspiel zugunsten notleidender Medienschaffender noch einmal seine edlen Sambaschleicher „Coppa Mondial“ und zelebrierte mit einem zwischen Klaus Kinski und Friedrich Hölderlin oszillierenden Blick hohe Fußballkunst. Jahrelang hatte sich der alternde Fußballästhet - böswillige Zungen behaupten Fußballprolet-, in der Höhensonne von Mexiko-City auf diesen Einsatz vorbereitet. Dort vermehrten sich seine roten Blutkörperchen und leider auch seine Allmachtsphantasien. Wertvolle Assistenzdienste auf und neben dem Spielfeld leistet einmal mehr Erico Protzo, an dessen sexuellem Oberkörper die Gegner wie lästige Schmeißfliegen abperlten. Seine schon beim Ko-Kart-Fahren mehr als eindrucksvoll bewiesene, unbeirrbare Rudi-Scharping-Attitüde war genau das richtige Rezept gegen die zunehmend verunsichert agierende Rentnercombo. Mit einem 1:1 ging es in die wohlverdiente Pause. Die zweite Hälfte stand ganz im Zeichen nachlassender Kräfte auf Seiten der Altherrentruppe. Zinedine Zidane, Alessandro Tectonicus und Erico Protzo wirbelten die gegnerischen Abwehrreihen nach Belieben durcheinander und sorgten für den 6:1 Endstand. Hängen wird im kollektiven Gedächtnis vor allem eine Szene bleiben: Kaka am Rande des seelischen Abgrunds wandelnd nach einer in Frank-Mill-Manier vergebenen hundertprozentigen Torchance. Fazit: Steil war sein Aufstieg, tief sein Fall!

4 Kommentare

Starke Leistung!!! Zumal man ja auch bedenken muss das die Bedingungen nicht optimal waren: 53,7 Grad im Schatten (und das ist erst die gemessene Temperatur - die gefühlte war bestimmt 20 Grad wärmer ;) )!!! Also ich schreie mich jetzt schon mal warm für die Revanche, damit auch da ein hoher Sieg für die Gogoler rausspringt!!

Der König des Calypso und der sexuellen Tanzmusik, Erico Protzo, leistete wertvolle Sous-Sherpa-Dienste für seinen Chef Kaka. Als vergleichbare Paare der Welt- bzw. Literaturgeschichte fallen mir nur ein: Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay bzw. Goethe und sein Eckermann. Ein Beispiel bedingungsloser Selbstaufgabe und Wesenstreue, die ihresgleichen sucht.

Zinedine Zidane alias Manuel Bödiker lieferte ein inzwischen selten gewordenes Beispiel an Anmut, Grazie und Würde ab. Danke Zizou, dass Du dich nur wenige Wochen nach deinem Ausraster wieder in den Dienst einer Fußballmannschaft stelltest. Deine genialen Momente führten den Ductus des Gesamtspiels in so dringend benötigte Höhen schillerscher Erhabenheit!

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite