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Imker und Lebzelter
Beim historischen Altstadtfest wecken sie als Friedberger Imker die Aufmerksamkeit für die fleißigen Insekten

  • Imkerstand beim Altstadtfest 2016
  • Foto: Dr. Hubert Raab
  • hochgeladen von Joachim Meyer

Die 12 Juli mortua est honesta et pudica virgo Mar. Ursula Hueber, Methschenkin, magna Benefactrix eccles. parochial.- Am 12. Juli (1697) starb die ehrengeachtete und tugendsame Jungfrau Maria Ursula Hueber, Metschänkin, eine große Wohltäterin unserer Pfarrgemeinde. Sie hatte mit einer Stiftung von 15 fl (=Gulden) verfügt, dass aus den Zinsen jährlich 36 Kreuzer den „SeelenWeibern“ für das Läuten des Zügenglöckleins (= Sterbeglöckleins) im „Aloysi Kirchlein“ gegeben wurde.

Maria Ursula Hueber lebte zu der Zeit, die wir in unserem historischen Stadtfest wiederaufleben lassen. Eine unverheiratete, ledige Frau hatte im Friedberg des ausgehenden 17. Jahrhunderts eine Metschänke inne. Sie war nicht leichtfertig und frivol, sondern tugendsam und genoss Achtung bei den Bürgern. Sie übte ihren Beruf aus wie die Brauerinnen, Posthalterinnen, Zöllnerinnen und Uhrmacherinnen, die erfolgreich und selbstbewusst in den Familienbetrieben mitarbeiteten. Der Met, den Maria Ursula Hueber ausschenkte, war ein alkoholhaltiges Getränk aus Honig, Wasser und Hefe, und wurde heiß oder kalt getrunken. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde er immer mehr vom billigeren Bier und Wein verdrängt.

Die Friedberger Lebzelter Franz Borgias Zötler/Zettler, der auch Bürgermeister war, und Joseph Seidl (ab 1814) lebten im Haus Nr. 1 (heute Ludwigstraße 8 – Papierwaren Gerblinger). Ihr Haus wird im 18. Jahrhundert als eine „wohlgemauerte, zweigädige Behausung“ beschrieben. Die Lebzelter und Imker, einst „Zeidler“ genannt, nutzten die Produkte der Bienen, Wachs und Honig. Sie verkauften Wachs für Kerzen und andere Wachswaren. Reines Kerzenwachs war sehr kostbar. Die Lebzelten, in Friedberg oft „Pfeffermünzl“ genannt, mussten vier teure Gewürze enthalten, nämlich Zimt, Nelken, Muskat und Pfeffer. Ihr heutiger Name „Imker“ leitet sich von „Imme“ ab, dem Bienenkorb, der bis zum 19. Jahrhundert in Gebrauch war.

Seit 1892 gibt es den Imkerverein Friedberg e. V. mit derzeit 180 Mitgliedern. Er hat einen eigenen Lehrbienenstand mit Bienenhaus und Schulungsraum. Beim Friedberger Stadtfest wecken sie als Friedberger Imker mit Herz und Seele die Aufmerksamkeit für die fleißigen Insekten für unser Ökosystem mit einem Bienenschaukasten und einem Bienenwettflug. Die Festbesucher können Kerzen rollen und ziehen. Zum Wohl aller gibt es an ihrem Stand Lebzelten, Met, Oxymel, Honig, Bienenwachskerzen, Blütenpollen, Honig- und Propolisbonbons, Honig-Gummibärchen, Bärenfang, Hautcreme mit Honig, Gelee-Royale oder Propolis, Lippenpflegestift und Seifen.
Text und Bilder: Gabriele und Dr. Hubert Raab

  • Imkerstand beim Altstadtfest 2016
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  • Die Imker sind mit ihrem Stand ein fester Bestandteil der "Friedberger Zeit"
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  • Beim Friedberger Stadtfest wecken sie als Friedberger Imker mit Herz und Seele die Aufmerksamkeit für die fleißigen Insekten für unser Ökosystem mit einem Bienenschaukasten und einem Bienenwettflug.
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