Wasserwacht Friedberg – Jahresaufgabe im Ehrenamt
"Und das nicht nur zur Sommerzeit" – die Liedzeile mag einem einfallen, bei dem breit gefächerten Aufgabenspektrum der Friedberger Wasserwacht. Als humanitäre, gemeinnützige wassersporttreibende Gemeinschaft im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) sind die Ziele der Wasserwacht Friedberg die Verhinderung des Ertrinkungstodes, die Durchführung der damit verbundenen vorbeugenden Maßnahmen und die Erhöhung der Sicherheit beim Baden und beim Wassersport.
Mit mindestens vier bis fünf Wasserrettern besetzt ist die Wachstation am Friedberger Baggersee vom 15. Mai bis 15. September eines Jahres. "An den Wochenenden leisten wir freiwillig ehrenamtlich samstags von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 19 Uhr Wachdienst auf der Station", so Michael Brandmair. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) der Wasserwacht Friedberg ist an jedem Tag des Jahres 24 Stunden einsatzbereit. "Fünfzehn Personen stehen für Rettungsmaßnahmen auf Abruf bereit", erklärt Michael Brandmair. Von der Wachstation besteht Funk- und Telefonverbindung zu Leitstelle des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK) in Friedberg und zur Friedberger Polizeistation.
Der Weg zum Rettungsschwimmer bei der Wasserwacht beginnt stets mit dem Spaß am Sport und der Freude am Helfen. Für den zukünftigen Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst ist das Eintrittsalter sechs Jahre. Von da an kann man es bis zum Junior-Wasserretter der Stufe 3 bringen und ab 14 Jahren über die Sänitätsausbildung zum Gruppenleiter werden. Wer ab 16 Jahren zur Wasserwacht kommt, wird als freiwilliger Helfer nach intensiven, von kompetenten Ausbildern betreuten Kursen und Lehrgängen und dem Ablegen des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens in Silber ebenfalls zum Rettungsschwimmer. "Am Weg der Ausbildung und am stets ehrenamtlichen Einsatz unserer Retter ist deutlich die Übernahme der Verantwortung zu sehen, in welche sich die Einsatzkräfte der Wasserwacht stellen", so Michael Brandmair. Nach der Ausbildung zum Rettungsschwimmer sind Spezialisierungen in verschiedene Aufgabengebiete möglich. Im Wasserrettungsdienst gibt es Aufstiegsmöglichkeiten zum Motorbootführer, zum Rettungstaucher oder zum Einsatzleiter der Schnelleinsatzgruppe. In anderen Bereichen besteht die Aussicht, zum Gruppenleiter oder Ausbilder aufzusteigen.
In einem Fachbereich ihrer Aufgaben ist die Wasserwacht dem Naturschutz an den Gewässern und Seen verbunden. "Ungetrübte Badefreuden gibt es nur noch an wenigen Plätzen", so Brandmair, "die Wasserwacht achtet darauf, den Schutz der Natur hochzuhalten. Bei der jährlichen Friedberger Aktion saubere Stadt reinigen die Wasserretter den Seegrund und den Uferrand von Unrat und leisten so einen großen Beitrag zum ungetrübten Badespaß am Friedberger See.
Schwimmkurse, vom Nichtschwimmer bis zum Rettungsschwimmer zählen zu den Hauptaufgaben der Wasserwacht. Die Hinweise auf Gefahren beim Badevergnügen und die Vorschläge zur Vermeidung von Badeunfällen sind Herzensangelegenheit der Einsatzkräfte. "Tödliche Momente lauern am Wasser nicht nur in den Sommermonaten", so Michael Brandmair, der an die Gefahren beim Wintersport am Baggersee denkt.
Wassersport macht Spaß. Schwimmen, surfen, segeln sind ein beliebter Ausgleich für den Streß des Alltags. Doch im Wasser lauern Gefahren – oft sogar tödliche. Leichtsinn, Selbstüberschätzung und Unachtsamkeit sind Gründe für manch tragisches Ende eines Tages, der schön begonnen hat.
Über 110000 Frauen und Männer in den Wasserwachten im Deutschen Roten Kreuz achten in unzähligen Wachstunden darauf, Menschen vor Schaden zu bewahren. Ihre Aufgaben sind vielseitig, erfordern Mut und viel Engagement und den Willen zu gemeinschaftlicher Arbeit. Allen diesen ehrenamtlichen Helfern ist dieser Beitrag gewidmet.
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Das sind die wahren Helden der Nation. Was wäre unsere Gesellschaft ohne diese Idealisten?