Tag des Internets
29. Oktober 1969: Der Student Charley Kline sitzt in seiner Uni an einem Computer und telefoniert mit einem seiner Kumpel, der ebenfalls, allerdings über 500 Kilometer entfernt, an seinem Computer sitzt.
Beide Computer, die die Größe von Waschmaschinen haben, sind miteinander verbunden. Mister Kline macht sich nun daran, einen Buchstaben in seinen Computer einzugeben. Und schwupps, erscheint genau dieser Buchstabe auf dem Computer-Bildschirm seines Kollegen. Der nächste Buchstabe wird eingetippt, und auch der kommt auf dem anderen Bildschirm an. Dann bricht der Computer des Sendenden zusammen, die Arbeit, zwei Buchstaben zu übersenden, war wohl zu viel für ihn. Der Versuch wird am gleichen Tag mit drei Buchstaben erfolgreich wiederholt.
Das erste jemals durchs Internet versandte Wort bestand also lediglich aus zwei Buchstaben und war die Geburtsstunde des Internet, das damals noch Arpanet hieß.
Wer hätte seinerzeit gedacht, dass das Internet die Welt revolutionieren würde? Denn es ist zwar so, dass man heute zumindest privat durchaus auch ohne Internet zurechtkommt, aber es ist eine feine Sache, ohne die ich auf Dauer nicht mehr sein möchte.
Wie das oft so mit technischen Entwicklungen ist, blieb auch das Internet nicht auf der Drei-Buchstaben-Variante stehen, sondern entwickelte sich ziemlich schnell weiter. 1982 wurde das seinerzeit immer noch Arpanet heißende System auf eine neue Software umgestellt, die schon 1974 entwickelt worden war. Anfang der 1990er entwickelte der Brite Tim Berners-Lee das „www“ (World Wide Web), und damit war der Damm gebrochen.
Den Herren Kline und Berners-Lee haben wir es also zu verdanken, dass wir unter anderem hier bei „my heimat“ schreiben können.
Wie rasant die Entwicklung des Internet vorangegangen ist, machen folgende Daten deutlich: Nutzten 1973 gerade mal zweitausend Menschen das weltweite Netz, waren es 1981 schon fünfhunderttausend, heute sind über fünfhundert Millionen Computer miteinander verbandelt.
Ich käme ohne Internet ja gar nicht mehr klar. Schließlich muss ich doch bei Bedarf immer wissen, welcher Titel gerade auf meinem lokalen Radiosender gespielt wurde. Außerdem hätte ich schlaflose Nächte, wenn ich nicht immer wüsste, was meine Bekannten, Freunde und Familienmitglieder auf „facebook“ so treiben. Und da ich nachrichtengeil bin, brauch‘ ich das Internet schon, um zu wissen, was so in der Welt los ist.
Spaß beiseite: Ich komme natürlich auch ohne Internet aus, wenn ich das möchte, zum Beispiel im Urlaub. Das klappt auch gut, denn ein Smartphone, Laptop, Notebook oder iPad oder wie die Dinger alle heißen, habe ich nicht. Aber dass ich mich gerne über die aktuelle Nachrichtenlage auf dem Laufenden halte, das stimmt schon. Für mich ist das Internet also überwiegend ein Informationsmedium.
Recherchequelle:
http://www.welt.de/welt_print/article1308095/Der-2...