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Fernmeldemuseum Mühlhausen / Thüringen
Zeitgeschichte - 100 Jahre analoge Selbstwähltelefonie

Wie eine analoge Kommunikation in der Zeit vor Einführung von digitalen Handys funktionierte, kann man Eindrucksvoll im Fernmeldemuseum in Mühlhausen besichtigen und zudem auch selbst ausprobieren.

Seit etwa 100 Jahren kann man inzwischen selber seine Teilnehmer wählen, das "Fräulein vom Amt" hatte seitdem ausgedient. Alles, was man über analoge Telefonie wissen sollte, befindet sich im Fernmeldemuseum Mühlhausen (praktisch und anschaubar nutzbar und gestaltet).

Seit 100 Jahren ist es dank Siemens technisch möglich, das Telefon zu nutzen und sofort den gewünschten Gesprächspartner über eine Wählscheibe zu erreichen. Die sehr zeitaufwendige Handvermittlung durch kaiserliche Postbeamte (später dem "Fräulein vom Amt") entfiel vorerst, aber letztlich nur für einen begrenzten Teilnehmerkreis.

Die Idee zum Selbstwählsystem wurde schon lange vor 1900 in Amerika und in Deutschland geboren, weiß Bernd Stollberg, der Chef vom Verein des Fernmeldemuseums Mühlhausen zu berichten.

Der Amerikaner Almon Brown Strowger hat sich über Mitarbeiter "der Handvermittlung" geärgert und deshalb bereits 1892 ein Amt mit Selbstwählfunktion bauen lassen. Später wurde dann in Hildesheim 1908 das erste „deutsche Selbstanschlussamt“ in Betrieb genommen, allerdings noch mit vielen Kinderkrankheiten und nur bedingt funktiosfähig. Serienreif wurde diese Selbstwähltelefonie im Jahr 1922 – somit genau vor 100 Jahren, mit einem von der Firma Siemens erbautem System.

Durch diese jetzt funktionierenden Selbstwählsysteme verkürzte sich die Vermittlung deutlich. In Thüringen hielt die Vermittlung S22, benannt nach dem Premierenjahr, hier bei uns Einzug.
Unter anderem wurde in Tabarz (1925), Gotha und Schlotheim im Jahr 1927 solche Wahlämter eingebaut. Diese Wahlämter taten ihren Dienst noch bis in die 1980-er Jahre - natürlich ständig technisch erweitert und dem Selbstwählfernverkehr angepasst.

Diese Systeme wurden aber zunehmend durch moderne analoge Koordinatenschalter-Systeme ersetzt (ATZ). Diese Systeme waren schon wesentlich kleiner als ihre Vorgängersysteme mit deren massiver Relais-Schalt-Technik (mit FM-Gestellen), welche zudem einen separaten Vermittlungsraum benötigten!

Mit Einzug der digitalen Handy-Technik übernahm die Computertechnik die Vermittlung von Gesprächen – Die ursprüngliche analoge Fernmeldetechnik wurde durch die DIGITALE TECHNIK abgelöst!

Durch die digitale Datenübertragung wurde das Handy / Smartphone „zum heutigen Alleskönner“!

  • Fernmeldetechniker aus DDR-Zeiten
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  • Leiter des Museums Herr Bernd Stollberg
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7 Kommentare

TOLL - WIEDER EINMAL EIN FERNSCHREIBER ZU SEHEN
MFG PETER

Kommentar wurde am 12. März 2023 um 09:48 editiert

Hallo Romi,
Auch der RFT Fernmelde-Anlagenbau (später der Nachrichtenanlagenbau) der DDR plante und baute diese Bahnselbstanschlussanlagen (BASA) für die DR damals, z.B. Zentralen EB 5.
In diesen analogen Zentralen (große Räume mit Relais und Hebdrehwählern, eingebaut in Gestellen) war ständig ein „Riesen Lärm“, bedingt durch die analogen mechanischen Schaltvorgänge.

Ich selbst war aber in den 1970-er Jahren zuständig für die Ausrüstung der DR mit Zugfunk entlang der Bahnstrecke! Wir, in der DDR waren damals übrigens hier die Vorreiter, bezüglich dem Ausbau und der Ausrüstung mit entsprechendem Zugfunk! Analog rüsteten wir zu dieser Zeit auch unter Tage den kompletten Kali-Bergbau mit Funk aus (gekoppelt an das Salzgestein). Das alles übrigens in Kooperation mit dem Funkwerk in Berlin und in Kölleda. Übrigens ein Kollege von mir bei INGENO plante Zugfunk bislang immer noch für die DB!

Peter, freut mich Dir eine Freude gemacht zu haben!
Leider hatten zu DDR-Zeiten nur wenige Firmen eine Fernscheiber – meistens waren es Exportfirmen, welche liefermäßig Kontakte zum Westen hatten (zum Beispiel DEUTRANS).

wisst ihr, warum eine gesprächsanmeldung ddr --> brd so lange gedauert hat?
ganz einfach, die stasi brauchte eine freie leitung zum mithören . . .

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