Hochwasser vom 16.Juli 1965 in Wrexen - Eine Rückblende
Ein halbes Jahrhundert ist nun schon vergangen, seit die große Flut über das Waldecker Land hereinbrach.
Ein Hochwasser, dass nach den damaligen Berechnungen der Wasserverbände alle Kategorien sprengte. Welche Lehren zog man in der Zwischenzeit aus dieser Katastrophe, wo Bebauungen der natürlichen Überschwemmungsgebiete drastisch zunehmen? Wo dauerhafte Flächenversiegelung das absickern von Regenwasser erschwert oder unmöglich macht.
Welche Hochwasserschutzmaßnahmen die nach dem Unglück geplant wurden, sind bis heute umgesetzt worden?
Verlassene Waggons auf der Bahnstrecke
In einem Vortrag führte Walter Bracht, vom Waldeckischen Geschichtsverein aus Diemelstadt - Rhoden, interessierte Bürger aus Wrexen und Umgebung in die Thematik ein.
Spannend erzählte er als Zeitzeuge, wie er die dramatische Zeit erlebt hat.
Nach einem aufreibenden Marsch aus Richtung Marsberg kommend, bahnte er sich den Weg über Westheim bis nach Wrexen. Teilweise ging es über die B7, bzw. über Bahngleise vorbei an verlassenen Waggons und schließlich bis hin nach Rhoden.
Bilderausstellung im Landhotel Kussmann
Nach einer Einleitung im Landhotel Kussmann, wo zurzeit auch die entsprechende Bilderausstellung zu sehen ist, wurden die damalige Großwetterlage, die Niederschlagsmengen und die örtlichen Gegebenheiten thematisiert.
Allein der Umstand, dass die Bauern ihren Grasschnitt nicht als Heu einfahren konnten und liegen ließen, sorgte anschließend für zahlreiche Blockaden verschiedener Durchlasskanäle. Durch einen derartigen Wasserrückstau entstand am Wrexer Teich ein großer See, der schließlich den Damm der B 252 durchbrach und als verheerende Flutwelle Richtung Wrexen strömte.
Da Hochwasserschutz Ländersache ist, es offensichtlich aber nur wenige länderübergreifende Regelungen gibt, werden wir in Zukunft die Auswirkungen diverser Nachlässigkeiten in der Katastrophenvorsorge zu spüren bekommen.