Ich zähl auf Sie
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- hochgeladen von Georg Schmidt
Die Volkszählung steht vor der Tür. Erste Interviewanfrager sind bereits unterwegs.
Ich zähle mal schnell durch: Vati, Mutti, Oma, Lilo, Hans und unser Hund Bello.
Also 5 Personen plus Hund - fertig.
Nein, nein. So geht das natürlich nicht. Man möchte doch etwas mehr erfahren. Außerdem nennen sie es mittlerweile „Zensus“ und nicht mehr Volkszählung. Das hört sich ja nun wirklich besser an.
Aber ich dachte wirklich, dass die Sache mit der Zählung längst vom Tisch ist.
Ich habe meine Daten doch bereits auf Facebook, Twitter & Co feilgeboten.
Mit den Kundenkarten diverser Konsumfabriken ist mein Einkaufsverhalten sicher registriert.
Beim Bezahlen per Kreditkarte lässt sich mein Geldfluss nachvollziehen.
Die Vorratsdatenspeicherung hilft uns allen, keine wichtigen Daten zu verlieren.
Die Infos abgehörter Telefongespräche oder aufgezeichneter SMS, werden doch sicherlich vollautomatisch dem „Zensus“ hinzugefügt.
Mein Smartphone überträgt seit jeher genaueste Bewegungsprofile. Streetview von Google sorgt dafür, das mein Wohnort für jeden offen einsehbar ist, und Dank meiner Aktivitäten in verschiedenen Foren, bin ich bei der einen oder anderen Suchmaschinen im Ranking bereits ganz weit oben.
Für fehlendes Bildmaterial sorgen dann noch die zahlreichen videoüberwachten Plätze, usw.
Aber vielleicht wollen die wirklich nur zählen?
Hoppla, jetzt habe ich doch glatt Opa vergessen. Nun sind wir doch 6 Personen ... plus Hund.