„Achtung Grenze!“
Nach nur rund 10 Jahren, wird es in Dänemark wohl wieder Grenzkontrollen geben.
In der FAZ-NET steht: […] Ziel der neuen Kontrollen sei es, „die zunehmende, grenzüberschreitende Kriminalität“ zu bekämpfen, sagte der dänische Finanzminister Frederiksen. Justizminister Lars Barfoed sagte, es gehe vor allem um Einreisende aus Osteuropa. Dänemark bleibe aber Teil des Schengener Raumes, hieß es.
Auf Wikipedia ist zu lesen: […] Die Schengener Abkommen stehen für eine inzwischen weitverzweigte Rechtsentwicklung, deren Kernbereich die Abschaffung der stationären Grenzkontrollen an den Binnengrenzen der sogenannten Schengenstaaten darstellt.
Einen deutlicheren Widerspruch kann es wohl nicht geben.
Seit den 1990er Jahren fahren meine Eltern ab und zu nach Dänemark und haben bis 2001 Grenzkontrollen erlebt. Dabei hatten sie immer irgendwie die Empfindung in ein fremdes Land zu fahren.
Nachdem die Grenzen offen waren, hatten wir auf einmal das Gefühl, wir würden in ein anderes Bundesland fahren, zu guten Bekannten.
Durch offene Grenzen empfinde ich auch eher ein „Wir – Gefühl“.
Diesen Grundgedanken halte ich für wertvoller, als die Einführung einer gemeinsamen Währung, wie den Euro.
Nun hat eine rechtspopulistische Partei den Stein ins Rollen gebracht. Solche Parteien gibt es auch in anderen europäischen Staaten. Wenn diese durch übertriebenen Nationalismus ihre Grenzen demnächst auch überwachen, werden wir vielleicht bald für einen Nachbarschaftsbesuch wieder einen Reisepass benötigen.
Ich habe die Kontrollen früher nie als Negatives empfunden und Dänemark trotzdem geliebt.
Ich finde es auch nicht rechtspopulistisch oder übertrieben nationalistisch, wenn man sein Land an den Grenzen schützt, wenn nötig.
Selbst die Amis, die Freiheit sehr lieben, haben extreme Grenz- bzw. Einreisekontrollen.
Wenn Europa da also versagt, muss sich ein Land notfalls selbst helfen dürfen.
Ich persönlich wäre sogar für einen Austritt, wenn die Nachteile des Bleibens zu gravierend wären.