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Bei uns zu Hause - Wrexer Heimatfilm von 1958

„Wenn Sie merken, dass Sie gefilmt werden, so unterbrechen Sie bitte Ihre augenblickliche Tätigkeit nicht.
Der Kameramann macht kein Foto von Ihnen, sondern eine Filmszene.
Deswegen bewegen sie sich ruhig weiter, denn nur von der Bewegung lebt der Film.“

Wir befinden uns nicht um die Jahrhundertwende in Berlin oder einer anderen Großstadt, wo die Bilder gerade laufen lernten, sondern im beschaulichen Dorf „Wrexen“ im Jahre 1958 inmitten einer Regieanweisung.
Der damalige Heimat- und Verschönerungsverein Wrexen und Umgebung e.V. gab in jener Zeit einen Heimatfilm in Auftrag, um eine „lebendige Chronik“ von Wrexen zu erstellen.

Alle Wrexer Bürger durften sich für einen Tag als „Filmstars“ fühlen -
und es war ein sehr langer Tag.

Denn man wollte alle Aktivitäten, die das Dorf zu bieten hatte, zeigen.
Neben dörflicher Handwerkskunst und der Gastronomie, filmte man die damals noch zahlreichen Geschäfte mit unterschiedlichsten Einkaufsmöglichkeiten.
An nur einem Nachmittag veranstaltete man ein Schützenfest, Reitturnier Karnevalssitzung nebst Straßenumzug, Fußballspiel, Feuerwehrübung, Schul- und Turnfest, Brieftaubenschau u. a.

"Weil vor Sonnenuntergang das Licht für Filmaufnahmen zunehmend schlechter wird, obwohl das menschliche Auge kaum wahrnimmt, werden die Vereine gebeten, nicht zu spät zu kommen."

Informierte das Programmblatt vorab. Von daher sollte der Umzug auch ziemlich früh beginnen.

Der damalige Bürgermeister Herbert Weishaupt schrieb dazu: „Durch die Mitwirkung der Einwohner und aller Vereine werden wir in späteren Jahren über ein wertvolles, historisches Dokument verfügen.“

Die teilweise ersichtlichen Berührungsängste der Einwohner mit der „Kamera“ muten heutzutage schon sehr rührig an.
Am Ende hatte man einen Film von einer Gesamtlänge von etwa einer Stunde im Kasten, den man in den darauf folgenden Jahren immer wieder bei diversen Veranstaltungen aufführte.

Alle Details von diesem Film zu benennen würde sicherlich den Rahmen sprengen.

(Da die Original Filmfassung ohne Tonspur vorliegt, habe ich für das Internet eine entsprechende Schnittfassung erstellt. Die neue Version ist nun nachvertont, und auf eine Laufzeit von etwa 16 Minuten gekürzt. Seit 2011 ist dies Version auf Youtube zu sehen.)

Weitere Fotos gibt es auf www.Wrexen.eu

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2 Kommentare

Klasse Beitrag!

Vielen Dank an Euch beiden.

Ich habe vor drei Jahren schon einmal einen Beitrag über dieses Heimatvideo eingestellt. Aber erst jetzt, mit dem mir zugänglichem Archivmaterial (Rundbrief, Zeitungsausschnitt), war es mir möglich, auch über die Entstehung und Ablauf des damaligen Geschehens zu berichten.

Es war mitunter schon eine spannende Zeit.

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