Kommunikation von Architektur, Kultur und Natur: Die Totempfähle der Haida-indianer im Museum Vancouver
Manchmal meint man, manchmal passiert es wirklich, daß ein Museumsbau, daß Architektur als Hülle für großartige Kunstwerke extra entworfen und gebaut wird.
Ist die Architektur brillant, scheint es einem, als ob dann beides schon immer für einander bestimmt war und ein gemeinsames Leben geführt hat.
So wie bei den kulturellen Relikten der untergehenden Kultur der Haida-indianer von der Prinz Rupert-insel im Pazifik vor Kanadas Küste, die durch Ihre Präsentation im Museum für kulturgeschchte in Vancouver immer noch ihre optimale Wirkung entfalten können. Nachdem die Spuren ihrer Auflösung und Verwitterung durch Regen und Sturm Ihre ursprüngliche Aufstellung in einem heiligen Wald nicht mehr zu rechtfertigen waren und es letzlich zur völligen Auslöschung dieser wichtigen Kulturüter gekommen wäre, haben sie jetzt den zweitbesten Platz auf der Welt bekommen. Wie bei vielen Naturvölkern geschieht die Sicherung des kulturellen und geistigen Erbes nur durch mündliche Überlieferung ...und...durch erzählende Plastiken. Stirbt ein alter Mann mit seinem Wissen, zerfällt ein Totempfahl zu Moder, wäre das mit dem Verlust einer ganzen Bibliothek in unsrer Kultur gleich zu setzen.
Ja, kühl ist der Pazifik. An der Küste bei La Push ist das Baden auch deshalb nicht zu empfehlen, weil man bei dem Seegang, der dort vielfach herrscht, vom anrollenden Treibholz tot geschlagen werden würde.
Habe mit meinen Schülerinnen und Schülern (nur Jgg. 11 und 12) einmal durch Zufall bei einem Besuch in La Push die Gelegenheit gehabt, auch den Unterricht an der dortigen Schule anzusehen. Es war ein großes Problem, uns dort wieder zu verabschieden, da die Indianer (sozusagen hinter unseren Rücken) immer noch eine Sonderveranstaltung folgen lassen wollten. Leider mussten wir aber unsere Exkursionspläne einhalten, denn wir hatten uns bereits für eine Übernachtung im Regenwald angemeldet.
Der Küstendunst, wie er auf einer Aufnahme des Links zu sehen ist, begleitet einen übrigens die gesamte Küste entlang, bis hinunter nach Kalifornien. Die "Twilight Zone" ist als "Marke" eine schöne und - wie man gesehen hat - einträgliche Hollywood-Erfindung.