myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Warum wir alle einmal sterben müssen - ein afrikanisches Märchen über Vater Sonne und Mutter Mond

  • Vater Sonne hatte seine Kinder freilich sehr lieb, wenn sie sich aber nur immer stritten und nicht mehr ruhig werden wollten, musste er aber doch dem Befehl des Schöpfergottes nach kommen. Eine Kifwebe-maske des Lubavolkes aus dem Kongo
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr

In dem Gebiet des Luba-königreiches am großen Kongo-fluß erzählen die älteren Leute Ihren Kindern und Enkeln,  warum es auch für sie einmal Zeit sein wird, diese Welt zu  verlassen:

Als der große Schöpfergott die Welt  geschaffen hatte, setzte er seine beiden Kinder, Bruder Sonne und Schwester Mond ein, gemeinsam über seine Schöpfung zu wachen, immer in Harmonie und ohne Streit miteinander auszukommen und Menschen für diese Welt zu gebären. Das ging auch sehr lange gut und es wurden immer mehr und mehr Menschen, die sich Hütte an Hütte friedlich nebeneinander wohnend von den Früchten der Schöpfung ernährten.
Da nun aber der Vater Sonne oftmals viel zu lange am Tag seine wohlwollenden aber heißen Strahlen auf diese seine Kinder scheinen lies und auch die Mutter Mond fast zu viel an erquickender Kühle nachts über das Land streichen lies, wurden viele Menschen krank und litten. Noch war ja noch nicht der Tod in der Schöpfung erschienen. Auch das  anfangs überreiche Angebot an nahrhaften Pflanzen reichte bald für all die vielen Kinder und älteren Leute nicht aus und so erbosten sie sich über Ihre Zieheltern, schimpften und fluchten über sie immer mehr. Dieser Lärm drang sogar bis zum großen Schöpfer, der sich weit weg von all dem Getümmel zur Ruhe gelegt hatte. So ließ er Sonne und Mond zu sich rufen, tadelte sie wegen Ihrer Gutmütigkeit und  befahl Ihnen , schnellsten dieses störende und unzufriedene Menschenpack wieder zu beseitigen.

Sonne und Mond, die Ihre Kinder trotz all Ihren Fehlern lieb gewonnen hatten, brach diese Verpflichtung nun fast das Herz. Was aber getan werden musste, musste getan werden. So beschlossen beide jeder seinen Teil  dieser bissig wimmelnden Schar in einen großen Sack zu stopfen und gemeinsam in den breiten Kongofluss zu entleeren. Dann hätte der große Schöpfervater endlich wiederseine verdiente Ruhe. Vater Sonne brauchte wirklich den gesamten Tag, um die Hälfte dieser streitlustigen Schar in seinem Sack zu verstauen, mochte doch Mutter Mond nun in der Nacht den nächsten Sack auffüllen.
Das schien zudem doch viel, viel leichter, weil ja alle schliefen. Mutter Mond brachte es nun aber wirklich nicht übers Herz, auch Ihre Kinder ein zu packen und sammelte statt dessen jede Menge großer runder glitzernder Kieselsteine vom Flussbett in den Sack hinein. Da ja alle Menschen vermeintlich ruhig schliefen, wunderte sich auch Vater Sonne nicht , dass dabei alles so ruhig zuging.

Schweren Herzens nun leerten beide ihre Säcke am nächsten Morgen gemeinsam in den tiefen Fluss. Ruhig, viel zu ruhig war es nun in den leeren Dörfern geworden und Vater wie Mutter trauerten um all die vielen Toten, die von den Fluten des Kongo bis an die Grenzen der Welt getragen und in den Abgrund gestürzt worden waren.
Die schweren hellglitzernden Steine waren von dort mit all der  Kraft des Flusses bis an das Firmament des Himmels hoch geschleudert worden und begleiteten dem Wunsche von Mutter Mond entsprechend sie für alle Zeit auf Ihrer Bahn über den Himmel. Wegen dieses Schwindels verstehen sich aber Sonne  und  Mond nicht mehr ganz so gut und gehen sich meist aus dem Wege.

All die im Wasser ums Leben gekommenen Menschen durften nach einer gewissen Zeit wieder auf die Erde zurück kehren und durften selbst wieder Kinder bekommen. Damit sie aber nicht wieder so lauthals darüber schimpfen würden, wie schlecht es Ihnen doch ginge, wie wenig Platz Ihnen doch in den Hütten bliebe und wie wenig sie zum Essen hätten, muss Vater Sonne immer mal wieder einen ganzen Sack davon im Kongofluss zur Reise schicken, sonst kann ja unser großer Schöpfer nicht in Ruhe weiterschlafen.

  • Vater Sonne hatte seine Kinder freilich sehr lieb, wenn sie sich aber nur immer stritten und nicht mehr ruhig werden wollten, musste er aber doch dem Befehl des Schöpfergottes nach kommen. Eine Kifwebe-maske des Lubavolkes aus dem Kongo
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr
  • Bild 1 / 2
  • Große runde glitzernde Kieselsteine sollten den Sack von Mutter Mond anstelle Ihrer so geliebten Kinder füllen. Als kleine leuchtende Sterne begleiten sie jetzt das große Gestirn der Nacht. Eine Kifwebe-maske aus dem Maskenmuseum Diedorf
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr
  • Bild 2 / 2

Weitere Beiträge zu den Themen

Reisebericht AfrikaSonne und MondSterbenTodAuferstehungKultur & BrauchtumHeimatgeschichteKunstsammlungKunstring.euGeschichteMaskenmuseumFreizeittippsSchöpfungVeranstaltungen und Ausstellungen 2017viele kulturen - eine weltSterneewiges Lebenafrikanische MärchenAfrikaMasken

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

NaturschutzBienenBienenweideKohlendioxidUmweltschutzErderwärmungSonnenschutzVögel im WinterWärmedämmungBeerenVögel im GartenEfeu