Kirchen in die Tiefe des Steins geschnitten, tiefer unten: Malerei auf nacktem Fels und Ziegenhaut, und noch tiefer Asketen bis auf Haut und Knochen a
Lalibela: Sie wetteifern im Strahlen gegeneinander. Wer wird durch seine Leuchtkraft und Ausstrahlung gewinnen:
Sind es die gelben und weißen Gewänder der Mönche , sind es die Sonnenstrahlen, die vereinzelt bis in die Felskirchen hineinblitzen, oder ist es das Gold im Hintergrund der ausdruckstärksten Malereien ,die ich jemals bewundern durfte? Überall hin scheinen mich die auf die Seite gedrehten Augen mit schwarzer Iris und strahlendem Pupillenweiss, scheinen mich die Blicke all dieser Heiligen und Helden zu verfolgen, die tief unten im kühlenden Stein, die tief senkrecht hinunter gegraben, immer nur weg von der prallen sengenden Sonne immer wider plötzlich aus der Dunkelheit auftauchen. Mitten aus den engen Höhlen der Einsiedlermönche, gerade groß genug zum Hocken, roben mir diese bettelnd entgegen, mit tief liegend schattigen, wie ausgehöhlt wirkenden Augen. Manche Höhle wirkt verlassen. In der Tiefe sehe ich hockend ein verstaubtes Skelett mit ausgeblichenem gelben Mantel.
Wer hat den Wettstreit gewonnen?