Holz oder Stahl – Arbeiterfotos am Inlesee in Myanmar
Elegant schwingt sich die Kurve des Rumpfes wie der Körper einer jungen Frau oder die klingenden Formen eines göttlichen Musikinstrumentes in weit ausholendem Bogen mitten durch die geräumige Halle.
Ein Boot aus hartem widerstandsfähigem Holz wird hier gebaut an einem der Ufer des Inlesees in Myanmar.
Brett an Brett wird gefügt und ohne Zwischenraum nur mit Körperkraft über die Schiffssparren gebogen, aneinandergefügt zur schnittigen Form. Holznägel halten die Bretter fest. Teer und Werg versperrt dem Wasser den Weg.
In rasantem Schwung glättet der Handhobel die Oberfläche und gleicht die leicht unterschiedliche Dicke der Teakholzbretter aneinander an. Alles erscheint in langer kräftezehrender Arbeit wie aus einem Stücke gemacht.
Die Klinge des Hobels und die Blätter der Sägen, die Abzieheisen, Stechbeitel und Senker hat der schwarze Schmied gleich gegenüber auf der anderen Seite gemacht.
Sein rhythmisches Klopfen ist herüber zu hören, wie der Gehilfe mit wuchtigen Schlägen dem Blech alter Ölfässer zu neuem Leben verhilft, dabei nur zu erahnen. Wie Feuer und Schweiss diese Arbeit bestimmt, wissen wir aus unserer alten Schmiede im Haus der Kulturen in Diedorf