myheimat-Reporterin Dagma Kuncke veröffentlicht in der ZEIT
„Klassische Lyrik, neu verfasst" ist der Untertitel der Rubrik „EIN GEDICHT!", in der die zwölf Zeilen von Dagma Kuncke erschienen sind. Ihr Vorbild war dabei Joachim Ringelnatz mit dem Gedicht „Morgenwonne".
Die (gerade) pensionierte Lehrerin ist nicht die einzige Leserin, die mit Selbstgeschriebenem in der ZEIT zu Wort kommt. Eine ganze Seite ist mit „DIE ZEIT DER LESER" überschrieben und versammelt außer je einem Gedicht auch Fotos, die Kritzelei der Woche, einen persönlichen Wort-Schatz und anderes lesens- und sehenswertes. Und das in mehreren Ausgaben.
Hut ab vor denen, die den Mut zur Einsendung ihrer Werke haben. Und Gratulation noch einmal an Dagma Kuncke!
Und hier das Original von Ringelnatz:
Morgenwonne
„Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt. Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.
Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs
betiteln mich "Euer Gnaden".
Aus meiner tiefsten Seele zieht
mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit
nach Frühstück und nach Leben."
Danke! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Dagma